Hasst mich mein Kind wirklich so sehr?
Es geht darum, dass ich am verzweifeln bin. Kurz zu mir, ich bin 25 Jahre, verheiratet und arbeitssuchend (darauf komme ich später nochmal).
Ich habe eine Tochter, 15 Monate, war ein absolutes Wunschkind. Ich hatte ein tolle Schwangerschaft, habe mich auf das Leben zu dritt gefreut und war ganz aufgeregt. Naja, die Geburt war ziemlich hart, 16 Stunden. Wollte keine Schmerzmittel o. Ä.. Ich wollte alles ganz natürlich wegen der Bindung. Nun ja, das Krankenhaus war die Hölle, jede Menge Besuch, den ich nicht wollte (!) und es kam kein Milcheinschuss! Das war eigentlich das schlimmste für mich. Nach 4 Tagen endlich nach hause (die Ärzte wollten mich da lassen, weil sie merkten, dass was nicht stimmt, aber ich dachte es liegt am KH).
Mein Mann hat alles besorgt für unsere Tochter und mich. Habe lange gekämpft und nach 7 Tagen kam endlich die Milch! Ich habe 6 Monate voll gestillt, nach 9,5 hat sie es dann nicht mehr gewollt, was mir sehr weh tat :-(
Naja, alles gut und schön. Es gab natürlich gute und auch schlechte Zeiten. Habe die ersten 2 Monate nur geweint, ich hatte das Gefühl mein Kind nicht zu lieben. Meine Hebamme meinte aber, dass sich eine Bindung manchmal erst entwickeln muss. Entschuldigt den ewigen Text, aber möchte verstanden werden.
Jetzt ist meine Tochter 15 Monate, läuft und lacht viel. Nach außen ein Traumkind mit nur wenigen Mängeln. Aber niemand sieht was hinter der Fassade abläuft :-/
Seit sie 12 Monate ist, ist sie nur noch krank, verständlich. Andere Kinder etc. Sie schläft nicht mehr, isst sehr schlecht und jammert und bockt usw. Was mich auch ziemlich ärgert, sie spricht kein Wort! Sie plappert ununterbrochen. Aber kein richtiges Wort. Dabei lese ich ihr so viel vor!
Allgemein mache ich alles für sie. Ich gebe mein ganzes Leben, sie bekommt all meine Liebe (in der Hoffnung, dass es Liebe ist), ich bin den ganzen Tag zuhause. Ich habe bereits 80 Bewerbungen geschrieben, aber nur Absagen. Wegen einem Kind!
Ich will so gern arbeiten, Geld verdienen und es geht nicht! Weil ich ein Kind habe, welches mir den letzten Nerv raubt. Ich bekomme mittlerweile richtige Anfälle, wenn ich mit ihr allein bin. Würde ihr nichts tun, eher mir.
Manchmal will ich einfach nur vom Dach springen. Aber wieso straft sie mich? Wieso weint sie wenn wir alleine sind, sie bockt ständig und schreit die Bude zusammen? Wieso hasst sie mich so sehr?
9 Antworten
Deine Frage war: Hasst mich mein Kind wirklich so sehr?
Nun habe ich auch deinen weiteren Text gelesen und eigentlich könnte man viel besser fragen:
Hasse ich mein Kind wirklich so sehr?
Ganz ehrlich, meine Liebe, da ist nur ein ich, ich und ich.
Dein Kind entspricht nicht deinen Anforderungen, es verhält sich nicht wie gewünscht usw..
Nach außen ein traumkind mit nur wenigen Mängeln.
Also ist bitte dich!
Dein Kind ist noch sehr klein, dein Kind spürt das du nicht zufrieden bist. Dein Kind ist ein Individium, entwickelt eine eigene Persönlichkeit und reagiert so auf seine Umwelt. (Manchmal ist es auch ganz einfach nur schlecht gelaunt).
Dein Kind ist viel krank, warum? Weil es in eine Kita geht?
Selbstverständlich kann ich dich auch verstehen. Du bist zu Hause, tust alles was nötig ist und auch noch mehr, bekommst nicht die Resonanz, die du dir wünscht. Das das ist nicht unnormal.
Ich denke, du musst wirklich etwas "außer Haus" tun. Hast du eine Möglichkeit für die Kinderbetreuung? Evtl. Großeltern oder andere Verwandte in der Nähe?
Laß dein Kind dort, als Vorbereitung auf dein Berufsleben evtl., auch jetzt dort schon betreuen. Gönne dir einen freien Vormittag/Nachmittag ohne schlechtes Gewissen.
Wie steht dein Mann zu dem Ganzen? Merkt er wie unglücklich du eigentlich bist?
Du bist augenscheinlich im Moment mit deinem Leben nicht zufrieden, bist nicht glücklich, ändere etwas. Auch dein Kind wünscht sich eine ausgeglichenen, glückliche/fröhliche Mutter.
Sprich evtl. auch mit deinem Arzt, über deine Gefühle!
Hab ich schon, aber steht mir wohl nicht zu, weil ich keine Arbeit habe.
Aus deiner Beschreibung klingt eher durch, dass dein Kind deine Erwartungen nicht erfüllt und du es deswegen nicht richtig annehmen kannst. So ein kleines Wesen hasst nicht aber es ist kein Roboter. Das abstillen mit knapp 10 Monaten ist normal und ok, dass sie mit einem Jahr noch nicht verständlich spricht ist normal und ok, bocken und zicken ist in dem Alter genauso normal, dass dir die decke daheim auf den Kopf fällt ist auch normal.
Du scheinst viel Unzufriedenheit und Druck zu empfinden aber daran ist nicht dein Kind schuld.
Sorry, manche Kinder kommen schon als A* auf die Welt , sie sind nicht so unschuldig wie ach so viele Scheinheilige hier glauben. Viele Hebammen sagen schon unter sich, "Oh weiha, die Arme tut mir jetzt schon leid". Also meine Liebe, bleib stark, lass dich nicht unterbuttern und vor allem tu nichts unüberlegtes, lebe dein Leben, bewirb dich weiter, es ist schwierig, ja. Wenn es nicht anders geht, verschweige das Kind in der Bewerbung nur um zu sehen, ob es wirklich wahr ist, dass du wegen eines Kindes nicht genommen wird (das kann wirklich durchaus sein). Bleib tapfer, mutig,selbstbewusst, stark und souverän. Vielleicht hast du inzwischen eine Arbeitsstelle. Kennst du den Film "We need to talk about Kevin"?
Bei uns an der Volkshochschule werden Kurse für junge Eltern angeboten. Die sind absolut nicht verkehrt. Erkundige Dich vor Ort unbedingt nach einer solchen Möglichkeit. Denn Du verstehst die Bedürfnisse Deines kleinen Kindes nicht für einen Cent. Wobei ich von Deiner eigenen Schilderung ausgehe.
- Wann sich ein Verdauungsapparat bei Menschen so weit entwickelt hat dass Muttermilch abgelehnt wird ist schon bei Urvölkern zeitlich sehr unterschiedlich. Manche Kinder stillen mit sechs Monaten ab, andere mit drei Jahren. Und ja: Bei Naturvölkern ist es selbstverständlich dass das Kind bestimmt wann es keine Muttermilch mehr will und undenkbar umgekehrt.
- Kinderkrankheiten heißen nicht wegen der Hühner Kinderkrankheiten. Davon abgesehen züchten immer mehr Eltern ihren Kindern tatsächlich und nachweisbar Krankheiten an. So ein Kurs kann da manche falsche Vorstellung zurecht rücken. Damit ist die ganze Familie entlastet.
- Tatsächlich stimme ich himako zu: Dein Kind ist nicht dazu geboren Dir Deine Wünsche zu erfüllen oder die Verantwortung für Deine Arbeitssituation zu übernehmen. Du hast Dein Kind aus freien Stücken gezeugt und in die Welt gesetzt. Damit hast Du erklärt die Verantwortung für seine bestmögliche Entwicklung in seinem ganz persönlichen Rahmen zu übernehmen. Nicht umgekehrt. Deine Schilderung läuft aber auf die Umkehrung in jedem Fall hinaus, ob es Dir gefällt oder nicht.
- Alleine schon die abstruse und unmögliche Unterstellung Dein Kind sei überhaupt fähig in dem Alter ausgerechnet Dir gegenüber Gefühle wie Hass zu entwickeln zeigt dass Du von menschlicher Entwicklung nicht den blassesten Schimmer hast. Da ist die Frage berechtigt: Wie in aller Welt hast Du Dich auf diese angebliche Wunschschwangerschaft denn vorbereitet? Zu menschlicher Entwicklung gibt es sowohl on- als auch offline mehr als genug leicht verständliche Informationen. Wenn es denn tatsächlich ein Wunschkind war und ist: Wieso wurde dieses Thema bis jetzt ausgeblendet? Bildest Du Dir etwa ein ein Kind kommt auf die Welt und lebt dann Deine nicht mal in Deiner hier eingestellten Hasstirade dem Kind gegenüber heraus welche Ansprüche DU AN DEIN BABY stellst?
- Es mag Dir absolut nicht in den Kram passen: Ich lese heraus dass Du eine Schwangerschaftsdepression hattest die längst noch nicht ausgeheilt ist. Es ist Dir und Deinem Kind gegenüber vollkommen verantwortungslos sich zu weigern an das Thema Heilung der Schwangerschaftsdepression heran zu gehen.
So. Jetzt kannst Du mich von mir aus auch angreifen weil Dir der Spiegel nicht in den Kram passt. Es ist sicherlich besser Du lässt Deine Aggressionen an mich aus als an Deinem Kind. Du kannst Dir aber alternativ auch hier erste Beratung einholen https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php
Hey MadameJ,
Ich denke nicht dass den Kind dich hasst. Vielleicht erläuterst du, was überhaupt passiert ist. Ich bin selbst noch nicht ausgewachsen und wohne noch bei meiner Mutter. Klar gibt es Zeiten an denen ich nicht ganz nett zu ihr bin aber sie ist und bleibt meine Mutter.
MfG ParamoxizZ
Hey, dein Kind ist oft krank, dir geht es auch nicht gut.
Informiere dich mal über Mutter+Kind Kuren. Könnte hilfreich sein.