Würden die Angehörigen bei der zweiten Aufgabe in Harry Potter und der Feuerkelch gerettet werden, falls der Teilnehmer aufgeben muss?

4 Antworten

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Hallo,

also erst mal muss man ganz klar sagen, dass man die Kindererziehung bzw. -ausbildung der Zauberwelt keineswegs mit den Muggelmethoden gleichsetzen kann und dass Hogwarts an sich eine recht gefährliche Schule ist, schließlich liegt der Verbotene Wald mit seinen ganzen Monstern und schülerfressenden Wesen direkt vor der Tür, dreiköpfige Hunde werden im Schloss gehalten, Peeves treibt sein Unwesen Trickstufen reißen einem fast das Bein aus, die Schüler untereinander haben sich auch nicht gerade lieb usw. usw. Als Hogwartsschüler lebt man also grundsätzlich mit einem gewissen Risiko, das zwar durch die Lehrer und diverse Vorschriften zu minimieren versucht, aber letztlich eben hingenommen wird.

Nun, und bezüglich des Trimagischen Turniers wird eindeutig gesagt, dass es lebensgefährlich ist. Deswegen ist das Teilnahmealter auf siebzehn Jahre und älter festgesetzt worden, also wenn man volljährig in der Zauberwelt ist. Deswegen drehen alle durch, als Harry Potter mit seinen unerfahrenen vierzehn Jahren zum vierten Teilnehmer wird, und vermuten, dass es ein weiterer Mordanschlag auf seine Person ist. Deswegen sind alle so skeptisch, dass das Turnier überhaupt wieder abgehalten werden soll, denn über
zweihundert Jahre fand es nicht statt, weil zu viele Champions während der
Aufgaben ums Leben gekommen sind. Dumbledore warnt die Schüler schließlich nicht umsonst, dass sie sich die Teilnahme gut überlegen sollen, und ewiger Ruhm will ja auch standesgemäß verdient sein.

Bei der zweiten Aufgabe geht es darum, dass die Teilnehmer das Eierrätsel lösen müssen, um bei der zweiten Aufgabe überhaupt antreten zu können – das Turnier verlangt schließlich nicht nur magisches Können ab. Wenn sie das geschafft haben, müssen sie eine Lösung für das neue Problem finden, nämlich eine Stunde unter Wasser zu atmen. Tatsächlich ist die eigentliche Hauptaufgabe, die Suche im Schwarzen See, das geringste Problem, die Schätze, also Freunde und Verwandte, dienen lediglich der Motivation, hätten aber ebenso gut durch x-beliebige Gegenstände ersetzt werden können. Jedoch wissen die Champions nicht, dass die Schätze gerettet werden, wenn sie es nicht schaffen, daher will Potter alle retten. Im Buch wird das explizit erklärt, in den Filmen muss man sich das selbst zusammenreimen. In
dem Eierrätsel wird zudem direkt gesagt, dass die Schätze für immer verloren wären, wenn die Champions es nicht innerhalb einer Stunde schaffen, diese zu bergen. Mit dem Wissen um die Brutalität des Turniers, kann man also durchaus dem Irrglauben erliegen, dass es sich dabei um keinen makabren Scherz handelt. Fleur Delacour ist Potter auch dementsprechend dankbar, dass er ihre jüngere Schwester rettet. Deine Frage lässt sich jedoch nicht mit einem klaren Ja beantworten, denn letztlich ist nur vorgesehen, die Schätze auch dann zu retten, wenn die Champions dazu nicht selbstständig in der Lage sind. Die Wassermenschen „beschützen“ die vier Gefangenen zwar und hätten sie am Ende vermutlich zurück an die Wasseroberfläche gebracht, aber theoretisch wäre es trotzdem möglich, dass ihnen etwas hätte zugestoßen können, bspw. hätten sie von den Grindelohs oder anderem Wassergetier angegriffen werden können. Dadurch, dass sie mit einem Zauber belegt waren, konnten sie sich selbst zudem gar nicht wehren.

Auf deine Bemerkung, dass es sich doch aber um eine Schulveranstaltung handelt, kann ich nur auf obig Geschriebenes verweisen. Beim Quidditch geht es brutal zu, sodass Verletzungen gang und gäbe sind, auch hier sind bereits Zauberer tödlich verunglückt, und beim Trimagischen Turnier riskiert man eben wissentlich sein Leben. Zauberer leben per se äußerst gefährlich, siehe Apparieren, Kesselexplosionen und zahlreiche Zauberunfälle, bei denen versehentlich Körperteile weggehext werden oder Schlimmeres, sogar die Scherzartikel und Naschereien sind gefährlich – denk allein an diese Säuredrops, die einem Löcher in die Zunge ätzen, oder diese Scherzschuhe, die sich, einmal angezogen, nicht mehr ausziehen lassen und einem langsam die Füße abfressen. Zauberer haben offenbar eine andere Risikobereitschaft, was das angeht :D Im Übrigen sind die Filme vergleichsweise harmlos. Die Bücher sind da wesentlich blutiger und grausamer.

Potter möchte in diesem Moment also ausnahmsweise mal nicht als „moralisch stets vorbildlich handelnder Jüngling“ dastehen :D Er zeichnet sich wiederholt durch eine gesteigerte Naivität aus, er wusste es nicht besser, wobei man Gleiches von Fleur behaupten kann, die immerhin panische Angst um ihre Schwester hat, und selbst in seinem vierten Jahr fehlt ihm immer noch die Erfahrung, wie es in der Zauberwelt zugeht. Das könnte man Blödheit nennen, muss man aber nicht. Jedenfalls wird sein Handeln von Dumbledore und Ludo Bagman also moralisch vorbildlich bewertet, weswegen er, obwohl er die Aufgabe als Dritter beendet (Fleur ist auf dem vierten Platz, weil sie schon vorher ausgeschieden ist), auf dem ersten (?) Platz mit Cedric landet.

Generell nehme ich Potter nicht gerne in Schutz, aber die Schuld an Cedrics Tod kann man ihm eigentlich nicht geben. Freilich ist es recht pathetisch, dass er seinen Sieg mit Cedric teilen wollte, und ja, Cedric wäre nie gestorben, wenn er den Pokal nicht berührt hatte, aber es ist ja nun nicht so, dass Potter wusste, was passieren würde. Man muss hierbei auch bedenken, dass Potter Hilfe von Crouch Jr hatte, der Krum bspw. mit dem Imperius verflucht hat, damit er die anderen Teilnehmer angreift, um Potter freie Bahn zu schaffen. Dadurch war das Turnier für ihn viel leichter zu bestehen, denn Crouch musste sicherstellen, dass Potter auf jeden Fall gewinnen wird, damit er und kein anderer zu dem Friedhof teleportiert wird. Im Roman helfen sich Cedric und Potter gegenseitig - Potter hätte es ohne Cedrics Hilfe nämlich auch nicht geschafft – gefolgt von einer Diskussion, wer denn nun den Sieg verdient hat (Nein, du! - Nein, du! - Nein, du!), bis sie übereinkommen, dass sie diesen teilen.

Die gute Arcadia hat es bereits sehr ausführlich erklärt, daher bringe ich das ganze nur kurz auf den Punkt.

Zweite Aufgabe:
Harry weiß nicht, dass die anderen natürlich gerettet worden wären. Im Buch wird er aufgrund dieser Naivität auch etwas aufgezogen, da Dumbledore niemals wissentlich andere ernsthafter Gefahr aussetzen würde.

Der Friedhof:
Im Prinzip hast du Recht, hätte Harry sich den Pokal alleine geschnappt, wäre Cedric nicht gestorben. Einen Vorwurf kann man ihm jedoch nicht machen, da sich beide darauf geeinigt hatten, den Pokal gleichzeitig zu nehmen. Dass der Pokal eine Falle ist, konnte Harry schließlich nicht wissen.

Es schadet jedenfalls nicht, auch die Bücher mal zu lesen. Klar, die sind auch nicht ganz fehlerfrei, aber die Filme bringen manchmal so viel durcheinander, dass gewisses Hintergrundwissen definitiv von Vorteil ist :D

Gruß, TheErdnuss

Ja sie würden rausgeholt werden sobald der Teilnehmer scheitert oder sobald alle Champions aus dem Wasser sind. Steht auch im Buch ;)

Durmstrangfrau 
Fragesteller
 08.09.2016, 01:14

Ah okay, vielen Dank! Aber warum bringt Harry sich denn dann zusätzlich in Gefahr, indem er zwei Leute rettet?

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Durmstrangfrau 
Fragesteller
 08.09.2016, 01:18
@MisterRavioli

Achso. Das hätte er sich aber auch denken können.. Aber danke auf jeden Fall für die aufschlussreiche Erklärung! :-)

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Dolohow  08.09.2016, 01:17

Im Buch steht dass er das Lied der Wassermenschen ernst genommen hat... Also er war naiv genug dass Lied der Unterwassermenschen zu glauben. Dumbledore hat das Lied nur so geschrieben um sicherzugehen dass die Champions rechtzeitig zurückkehren. Ich hoffe Du konntest das verstehen^^

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Dolohow  08.09.2016, 01:19

Kein Ding ;)

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Im Buch stand, soweit ich mich erinnern konnte, dass die Freunde sobald das Tunier vorbei gewesen wäre, raufgebracht werden. Also das sie nicht sterben würden...

Aber als Harry das goldene Ei entschlüsselt hat sang das Ei: 

"Komm, such, wo unsere Stimmen klingen,
denn über dem Grund können wir nicht singen.
Und während du suchst, überlege jenes:
Wir nahmen, wonach du dich schmerzlichst sehnest.
In einer Stunde musst du es finden
und es uns dann auch wieder entwinden.
Doch brauchst du länger, fehlt dir das Glück,
zu spät, 's fort und kommt nicht zurück"

Er hat also gedacht das die Leute da sterben würden. Ich glaub Dumbledore oder jemand anderes ist nach dem Tunier zu ihm gegangen und hat ihm gesagt das die sicher nicht sterben würden. Aber Harry ist ja ein moralisches Vorbild ;) 

Bei der zweiten Frage bin ich bin aber jetzt sehr unsicher. Im Buch war die Szene im Labyrinth komplett anderes. Sie wollten aufjedenfall den Sieg teilen. Und Harry so heldenhaft er doch ist hat natürlich Cedrick geholfen. Ob er wusste/dachte ob diese ranken zum Tod führen oder nicht weiß ich leider jetzt nicht. Aber da Harry Ruhm und Geld nie sonderlich wichtig war wollte er den ersten Platz mit Cedrick teilen. Das er dabei sterben würde, konnte ja keiner wissen. 

Die Bücher zu lesen ist aufjedenfall empfehlenswert! :)