Hamburg Geheimtipps?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meine Hamburg-Tour wäre:

Mit der U-Bahn bis Messberg fahren. Wenn ihr euch für Architektur interessiert: dort ist direkt nördlich der U-Bahn-Station das Chilehaus, die absolute Perle des Klinkerexpressionismus! Geht einmal um das Gebäude herum und geht auch mal ungeniert die Eingänge rein.

Von dort aus zu Fuß weiter; nach Süden über den Zollkanal und durch die Speicherstadt stromern. Z.B. nach rechts 170 m den Alten Wandrahm (Straße) entlang, dann nach links über die Brücke und gleich wieder rechts in den Holländischen Brook abbiegen. Nach weiteren 150 m ist links auf der anderen Seite der nächsten Brücke das Cafe Fleetschlösschen. Man muss nicht rein, aber es liegt irgendwie so mittendrin, wenn das Wetter Draußensitzen zulässt, ist es einen Kaffee wert.

Das Internationale Maritime Museum gegenüber hat eine irre Sammlung an Schiffmodellen, aber das ist was für Freaks und man braucht einen halben Tag, mindestens! Aber es gibt in der Speicherstadt auch viele kleine Museen, die irgendwie "was haben" und Hafenstimmung rüberbringen, z. B. das Gewürzmuseum.

Aber lauft mal vom Holländischen Brook geradeaus am St. Annenufer weiter und dann nach links auf die Katharinenkirche zu. Weiter nach links die Straßen Katharinenkirchhof und bei den Mühren (leider Verkehrslärm) bis zur Reimarustwiete. Da haben ein paar historische Häuser ("Cremon") den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges überstanden, so sah früher mal Hamburg aus!

Zurück zu bei den Mühren und weiter nach Westen. Beim nächsten Fleet (so heißen die Kanäle in Hamburg, hier der Nicolaifleet) ein Blick nach Norden: da stehen direkt am Wasser auch noch ein paar alte Häuser. Aber ihr bummelt weiter an der Kaimauer entlang nach Westen Richtung Landungsbrücken. Wenn die Füße lahm werden: es gibt da jede Menge Cafes, Restaurants usw.

Gegenüber ist die Elbphilharmonie nicht zu übersehen. Ja, kann man machen (Aussichtsplatform, ist kostenlos), muss man aber nicht.

Dann kommt ihr an die Überseebrücke, wo ein paar Museumsschiffe liegen. Hafen kommt gleich, aber kurz vorher geht auf der anderen Seite der Neustädter Neue Weg ab, das geht unter der Hochbahnstrecke hindurch nach Norden. Dort kommt ihr nach 450 m zur Michaeliskirche. Schaut euch nicht nur die Kirche an, sondern auch die "Krameramtswohnungen" in einer kleinen versteckten Gasse, die vom Krayenkamp ab geht.

Zurück zum Hafen und zu den Landungsbrücken. Okay, Touristenrummel und all das. "Die grrroooße Hafenrundfahrt..." ist so eine Sache, die man machen kann, wenn man viel Zeit und Geld hat, die man aber keineswegs machen muss. Das ist vielleicht ganz eindrucksvoll für Binnenländer, die noch nie große Schiffe von ganz nah gesehen haben. Wenn, dann würde ich das mit einer kleinen Barkasse mitmachen und nicht auf einem der Salonschiffe. Die Barkassen sind zwar nicht so bequem und es gibt auch keine Gastronomie an Bord, aber man ist irgenwie an allem näher dran, die Boote kommen in kleinere Kanäle rein und der Schiffer erzählt auch mal hamburgischen Döntjes. ;-)

Wenn euch die Verbindung von historischer Technik und Jugenstil interressiert, schaut euch den alten Elbtunnel an. Zu Fuß die Treppe runtergehen und mt dem Fahrstuhl wieder hochfahren. Oder umgekehrt.

Sonst: ab auf die Fähre und nichts wie weg! Fahrt bis zum Museumshafen Oevelgönne und bummelt eine Stunde lang an der Elbe entlang bis Teufelsbrück. Dort überquert ihr rechts die Straße und spaziert weiter durch den Jenischpark und genießt die Landschaftsarchitektur, die sich die reichen Hamburger Kaufleute von den Engländern abgeguckt haben. Im Jenischhaus gibt es ein Café, ihr könnt euch auch in der Villa die großbürgerliche Wohnkultur antun. Kann man, muss man aber nicht. Interessiert euch der Künstler Ernst Barlach? Dann schaut in das Barlachhaus nebenan.

Zurück in die Innenstadt könnt ihr entweder mit dem Schiff (ist etwas umständlich: erst müsst ihr vom Anleger Teufelsbrück über die Elbe nach Finkenwerder und dort Richtung Landungsbrücken umsteigen) oder mit der S-Bahn ab Klein Flottbek. Da an der S-Bahnstation ist auf der anderen Seite der neue Botanische Garten, aber ihr werdet schon arg müde Beine haben. ;-)

Und ja, natürlich könnt ihr euch das auf mehrere Tage verteilen, logisch!

Viel Spaß!

LeBonyt  24.10.2023, 10:13

👍‍ Gruß aus Hamburg-Eilbek

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sokodsipka 
Fragesteller
 25.10.2023, 19:57

Wow vielen Dank für die ganzen Tipps!!!!

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Aleqasina  25.10.2023, 21:13
@sokodsipka

Falls ihr mehr so die Shopping-Mädels seid... ;-)

In der Koppel (Straße, vom hauptbahnhof: Ausgang Kirchhofalle, nach Norden auf die Kirche zu und dann recht gegenüber) lässt sich prima "dütschern" wie man in Hamburg sagt. Restaurants: "Café Uhrzeit" und "Koppel 66").

Oder natürlich auf der dem Hauptbahnof diagonal gegenüber beginnenden Mönkebergstraße, deren Betriebsamkeit schon sprichwörtlich ist. Dabei auf der vom Bahnhof kommend linken Seite die Einkaufspassage "Levantehaus" wegen der gediegenen Innenarchitektur nicht auslassen. Dort auf der oberen Ebene mehrere Restaurants.

Die Mönkebergstraße weitergehen und beim Barkhof links zur Jacobikirche. Schaut mal, ob ihr dort irgendwann ein Orgelkonzert besuchen könnt. Dort ist eine der schönsten Barockorgeln Norddeutschlands (von Arp Schnitger).

Auf der Mönkebergstraße lauft ihr weiter bis zum Rathaus (Neorenaissance, kann man mit Führung besichtigen). Geht dann mal durch die Alsterarkaden am Alsterfleet längs und dann nach links den Jungfernstieg entlang. Links das Alsterhaus, ein Warenhaus der etwas besseren Sorte. Rechts die beiden Stausseen Binnen- und Außenalster. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch dort mit dem "Alsterdampfer" (nee, die die "dampfen" schon lange nicht mehr, heißen aber immer noch so) eine Rundfahrt machen.

Alternative für schlechtes Wetter: im "Hanseviertel", einer großen verzweiogten Einkaufspassage "dütschern" ;-) (Zugang von den Großen Bleichen hinter dem Alsterhaus).

Vom Jungfernstieg würde ich dann diagonal über die große Kreuzung schräg nach rechts in die Colonaden einbiegen und bis zu dem Park "Planten un Blomen" bzw. "Wallanlagen" weitergehen. Dort gibt es ein interessantes Gewächshaus, das aber gerade wegen Sanierung geschlossen ist. Integriert in den der Alte Botanische Garten mit einem Apothekergarten im spätern Bauhaus-Stil.

Theoretisch könntet ihr durch die Wallanlagen bis zum Hafen runterlaufen. Aber das gehört nicht unbedingt zu meinen dringenden Empfehlungen. Zumal ihr da zwischen Bismarkdenkmal und Hafen unter den Brücken durch die Schlafstube der Obdachlosen müsst, und das finde ich immer etwas indiskret.

Aber ich glaube, ich habe euch genug Programm aufgehalst. ;-)

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Wenn wir in Hamburg sind, gehen wir zum Essen ins Portugiesenviertel https://de.wikipedia.org/wiki/Portugiesenviertel da gibt es eine sehr große Auswahl guter Restaurants und Kaffees, wo auch die Einheimischen essen gehen.

Im Zentrum mag ich besonders den Alten Elbtunnel, dass war vor hundert Jahren ein Meisterwerk der Technik und lohnt sicher einen besuch.

Mit der normalen Karte der Öffies mit der Fähre nach Blankenese, ist günstiger, als die angebotenen Hafenrundfarten und wie ich finde, sogar schöner.

Wenn ihr norddeutschen Barock sehen möchtet, dass bietet im Vorort Neuenfelde die Sankt Pankratius Kirche https://de.wikipedia.org/wiki/St._Pankratius_(Neuenfelde)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung