Sind Halogene oder Edelgase elektrisch leitfähig?

3 Antworten

Von den Halogenen besitzt festes, stark gekühltes Brom, die höchste Leitfähigkeit, wobei flüssiges Brom nur wenig leitet. Bei Iod sollte man annehmen, dass die Leitfähigkeit im Bereich von festen, stark gekühlten Brom liegt, dies ist jedoch nicht so. Zwar leitet festes Iod, dies aber nicht besonders gut. Es ist "eher" fehlerhaft Iod als "halbmetallisch" zu betrachten, jedoch weißt festes Iod eine Leitfähigkeit vergleichbar mit anderen Halbleitern auf. Auch Flüssiges Iod leitet elektrischen Strom.

Flüssiges Chlor leitet dann allerdings fast gar nicht mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin sehr expertisenreich und extrem schlau.

Elektrische Leitfähigkeit erwartet man dann, wenn das Element metallisch ist, also Metallbindung mit einer entsprechenden Bandstruktur ausbildet.

Die Halogene bilden aber als Elemente zweiatomige Moleküle, und die Edelgase gehen in den Elementen gleich gar keine Bindung ein. Daher ist keine elektrische Leitfähigkeit zu erwarten.

Eine kleine Unsicherheit bleibt beim Astat, weil dieses schwerste Halogen einen merk­­lichen Metallcharakter haben sollte. Also ist es nicht auszuschließen, daß es als Ele­ment den Strom leitet (wenn, dann vermutlich nur als Halbleiter). Allerdings weiß ich das nicht und vermute, daß es auch sonst keiner weiß — einen Brocken des ele­men­ta­ren Astats hat nämlich noch niemand in der Hand gehalten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Edelgase sind leitfähig, wenn eine bestimmte Feldstärke überschritten wird. Darauf beruhen röhrenförmige Reklamebeleuchtungen: Neon (rot); Argon (blau) Xenon (Weiss). Andere Farben werden erzeugt mit Quecksilberdampf (Ultraviolett) und Fluoreszenzschichten auf der Rohrinnenseite.

Damit die Edelgase ,,zünden" (leitfähig werden), werden diese Reklamebeleuchtungen mit Hochspannung (3 bis 6 kV) betrieben.