habt ihr irgendwelche Tipps um (alt)hochdeutsch bei Dramen zu verstehen? und die Sprache richtig interpretieren?

1 Antwort

Vermutlich weißt Du nicht, wonach Du fragst. Althochdeutsch (gesprochen vor mehr als 1000 Jahren) ist ohne Hintergrundwissen praktisch nicht zu verstehen, und es gibt auch keine Dramen aus dieser Zeit (soviel ich weiß).

Ein paar Zeilen aus dem Muspilli:

so mac huckan za diu,  
sorgen drato, der sih suntigen uueiz.
uue demo in uinstri scal sino uirina stuen,
prinnan in pehhe: daz ist rehto paluuic dink,
daz der man haret ze gote enti imo hilfa ni quimit.
uuanit sih kinada diu uuenaga sela.
ni ist in kihuctin himiliskin gote,
uuanta hiar in uuerolti aftar ni uuerkota.

Das versteht man ohne Übersetzung so gut wie gar nicht

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
yjm03 
Fragesteller
 04.04.2022, 21:08

Vielen Dank! du hast recht, ich meine eigentlich die Sprache die man in Antigone oder vielleicht auch in Woyzeck liest, ich habe Schwierigkeiten die zu verstehen:(

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lrscologne  04.04.2022, 21:12
@yjm03

Man muss sich vor allem beim Satzbau ein bisschen Gedanken machen und sich bemühen, die Syntax genau zu entschlüsseln und dann muss man bei den Begriffen (Semantik) schon mal ein bisschen weiterdenken, weil nicht alle Wörter dieselbe Bedeutung haben wie heute oder manche heute eher gänzlich ungebräuchlich sind.

Am besten würdest funkelnden Beispiel geben, damit man versteht, womit du Probleme hast…

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indiachinacook  04.04.2022, 21:18
@yjm03

Antigone lese ich nur auf Griechisch (es gibt glaube ich eine Übersetzung von Hölderlin). Was Du beschreibst, ist also grob 200 Jahre alt und im Prinzip mode­rnes Neu­­hoch­­deutsch, nur eben ein bißchen angestaubt. Grammatik und Voka­bular sind nicht viel anders als in modernen Texten. Die Verständnis­schwie­rig­keiten kommen hier also nicht vom Alter, sondern von der gebundenen Sprache im Vers­­drama. Daraus ergibt sich oft unerwartete Wort­stellung und generell kompak­ter Ausdruck.

Wenn Du damit Schwierigkeiten hast, gibt es leider nur eine Kur: Viel lesen.

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lrscologne  04.04.2022, 21:09

Ich vermute mal, der Fragesteller hat nicht wirklich viel Ahnung und nennt eine Sprache des 18. oder 19, Jahrhunderts, die ihm altmodisch vorkommt, deswegen „althochdeutsch“ - mit der Sprache der Merseburger Zaubersprüche oder des Hildebrandsliedes wird das wenig zu tun haben… eher Lessing oder Schiller oder so was…

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