Haben Zugführer Angst, dass sich Leute vor den Zug schmeißen? Habe gehört, dass sich durchschnittlich fünf Leute pro Fahrer umbringen?

4 Antworten

Aus sowohl mündlichen Berichten von Triebfahrzeugführer:innen (Tf.) als auch aus einer vor Jahren gelaufenen Doku (NDR) zu einem Tf., weiß ich, dass es sehr belastend sein kann, einen i. d. R. tödlichen Unfall "in der ersten Reihe" miterleben zu müssen, ohne durch Eingreifen es noch abwenden zu können.

Im Schnitt haben Tf. 3 solcher Unfälle in ihrem Berufsleben. Für einige ist es aber auch das Ende des Berufs als Tf., da sie an der gleichen Stelle immer wieder einen schweren Flashback kriegen und eine Notbremsung einleiten (was wieder Fahrgäste im Zug gefährdet). Diese Tf. werden dann auf andere Beschäftigungsfelder umgeschult.

Ich war bisher einmal bei einem solchen Vorfall zugegen, ohne zu wissen, was vorgefallen war. So ein Unfall zieht sich über Hundert Meter hin, es ist sehr aufwändig, die Strecke wieder für den Verkehr frei geben zu können und die Leute, die das aufnehmen und aufräumen mussten, waren kreidebleich im Gesicht.

Es ist bildlich und real eine Riesensauerei und zeugt nicht nur von den schweren Problemen des_der Täter:in sondern auch von ihrer_seiner überhöhten Ich-Bezogenheit.

Woher ich das weiß:Hobby – ehemaliger Inhaber des Bahn-Berechtigungsausweis B

5 leute pro Fahrer halte ich für übertrieben.

Jedoch gab es in meinem persönlichen Umfeld schon mehrere bahnunfälle.

Und ich denke, dass jeder Lokführer zumindest einen Fahrer kennt, dem sowas passiert ist.

Aber das könnte auch jedem Lkw-Fahrer passieren.

Wenn dann aber Mal was war...

Das kann man so nicht sagen.

Und nein, die meisten haben nicht Angst, möchten es trotzdem nicht erleben

Die seelische Belastung durch solche Taten ist ein Hauptgrund für die Frühpensionierung von Eisenbahner.