Habe mich eben über die Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze informiert. Wie konnte man so ungeschickt sein, von denen getroffen zu werden?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vermutlich hätte man die durchaus in irgend einer Form unschädlich machen können. Aber die Leute hatten es eilig und keine Zeit, da groß rum zu basteln. Die Grenze wurde ja zusätzlich noch von bewaffneten Soldaten bewacht.

Ja klar waren die primitiv, was aber nicht bedeutet das sie nicht hochwirksam sind. Meist sind es die einfachen Dinge welche ganz hervorragend funktionieren. Der Mensch neigt leider dazu bei einem Problem etwas dazu zu erfinden und so wird das Gerät immer komplexer ohne das wirklich eine Besserung eintritt.

Die SM-70 war so gefährlich weil sie in 3 Reihen übereinander am 3m-Zaun hing. Dazu waren die einzelnen Minen ja auch noch versetzt zueinander. Wenn du also an einen Mine etwas basteln wolltest warst du immer im Bericht von ein paar anderen Minen. Dazu kommt noch das du nicht weit vom Kolonnenweg operiert hat wo die Posten der Grenztruppen Streife gelaufen sind. Da kommt der Zeitfaktor dazu.

Eigentlich wäre die Überwindung der SM-70-Sperre ganz einfach gewesen. Man hätte nur auf Gewitter warten müssen. Dann wurden die Anlagen abgeschalten. Das wusste nur kaum Jemand und man konnte sich auch nicht drauf verlassen. Da gab es keine Anzeige am Zaun, nur der Kommandeur Grenzsicherung in der Führungsstelle wusste Bescheid.

Die welche bis an den 3m-Zaun gekommen waren konnten aber nicht so ungeschickt sein. Schließlich hatten sie schon den 2-m-Zaun, auch Hinterlandzaun oder fachlich richtig: Grenz-Signal- und Sperrzaun (GSSZ) genannt, überwunden. Und der GSSZ war wesentlich komplexer.

Vermutlich, weil man sie nicht gesehen hat, oder nicht wußte, wie sie überhaupt ausgesehen haben?

das waren schrot-geschosse mit einer großen streuung, ggf. gleich aus zwei unterschiedlichen richtungen.

welche chance hast du, wenn du so von 2 seiten mit einem geschoßhagel aufs korn genommen wirst?

so blöd, bei diesen selbstschuß-anlagen normale projektile zu verwenden, waren die ddr-grenzer auch nicht.


GamGamSi 
Fragesteller
 28.08.2021, 11:15

das mit den zwei seiten hast du jetzt einfach ohne jegliche grundlage behauptet.

der aufbau (damit meine ich auch die verdrahtung mit der jeweils nächsten selbstschussanlage) hat keinen beschuss aus 2 verschiedenen richtungen erlaubt.

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noname68  28.08.2021, 11:17
@GamGamSi

aber da du offenbar experte bist, warum stellst du diese these auf, dass nur die "dummen" oder "ungeschickten" getroffen werden konnten?

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VanLorry  28.08.2021, 11:23
@GamGamSi

Gerade auf Wikipedia gesehen: mehrere SM70 Minen in verschiedenen Höhen, der Abstand zwischen zwei SM30 auf gleicher Höhe: 30 Meter. Reichweiter der SM70: 120 meter.

Wohl nicht von beiden Seiten, aber wenn du an einer SM70 gebastelt hast, warst du trotzem auch immer im Visier von 2 oder mehr weiteren.

Der Auslösedraht - wusste ich auch nicht - ist gespannt und löst aus, wenn er um 2cm straffer gespannt wird ODER 2 cm gelockert wird. D.h. du konntest den Draht auch nicht einfach durchschneiden ...

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