Habe ich ein Aneurysma?
Hallo zusammen,
vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen. Seit einigen Wochen nehme ich meinen Puls im Bauch sehr bewusst wahr, vor allem im Bett, wenn ich liege. Den Puls kann man dann sowohl erfühlen, als auch sehen. Da ich sehr schlank bin, meinte meine Hausärztin ohne sich das überhaupt mal anzuschauen, dass das normal sei.
Auch im Internet liest man immer wieder, dass man bei schlanken Menschen durchaus den Puls der Aorta im Bauch ertasten kann. Was aber leider auch im Internet steht, ist dass mitunter das einzige Symptom eines Bauchaortenaneurysmas eben dieser Puls im Bauch ist. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass ich aufgrund einer Herzrhythmusstörung, die zwar mehr oder weniger harmlos ist, mir aber eine beschissene Angst einjagt, so etwas wie eine Hypochondrie entwickelt habe, zumindest was meinen Herzkreislauf angeht. Mir ist bewusst, dass ich viel zu sehr auf Vorgänge in meinem Körper achte und zu viel in diese hineininterpretiere. Aber auch Hypochonder können krank werden und dieses Pulsierende Gefühl im Bauch, wenn ich im Bett liege, hat mir nun mehr als genug schlaflose Nächte bereitet.
Ich weiß gar nicht so Recht, was ich mir hiervon erhoffe. Vielleicht einfach mal jemanden, der/die mir kurz zuhört oder sogar dasselbe Problem hat. Ich habe das Gefühl, für die Ärzte hat gerade alles außer Corona an Bedeutung verloren und man wird in den Sprechstunden nur noch durchgewunken, vielleicht brauche ich aber auch einfach einen neuen Hausarzt.
Außer Angst empfinde Ich gerade nicht allzu viel. Seit einigen Monaten habe ich ständig das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, was ziemlich sicher ebendieser permanenten Angst geschuldet, also psychisch bedingt ist.
Ich bin männlich,25, 197cm groß, 76kg leicht (also ziemlich schlank) und versuche gerade, mit dem Rauchen aufzuhören.
Ich freue mich über eure Antworten.
3 Antworten
Ich bin Hypochonder. Hatte eine Phase wo ich mir eingebildet habe das ich keine Luft bekomme. Dachte immer ich muss ersticken oder so. 1 mal bin ich sogar nachts aufgewacht und hab nach Luft gerungen. Alles untersuchen lassen. Lunge, Herz, Speiseröhre in mehreren Monaten war ich jede Woche mind. 1 mal beim Doc. Das Problem hatte ich nach wie vor. Muss sagen das ich damals ziemliche psychische Probleme hatte wegen meinem Ex. Dann kam noch dazu ( das hat sich aber im Laufe der Zeit entwickelt) das ich immer Herzrasen bekommen habe. Oft bin ich aufgewacht und hatte Herzrasen. Wie aus dem nichts. Natürlich Blutdruck gemessen puls 160 und so. Ich war so überzeugt das ich was beim Herzen habe das ich nochmals ein EKG und sogar noch ein 24 Stunden ekg machte. Alles bestens. Die Krönung war als ich ins lkh eingeliefert wurde weil ich wieder mal Herzrasen hatte mit 180 puls.Das war der absolute Tiefpunkt und ich wusste ich muss was ändern. Dann erfuhr ich per Zufall von der Hypochondrie. Schaute mir ein video an. Alles traf auf mich zu. Kaufte mir dann ein Buch zur Selbstheilung. Wollte das vor einer Therapie probieren. Zeitgleich hatte ich aber auch einen neuen Partner der mir sehr gut tat. Und wenn ich wieder mal nachts munter wurde und ihn weckte weil ich Herzrasen hatte Schweißausbrüche und sonstiges hat er mich immer beruhigt und mich runtergeholt.
Mittlerweile mit dem Buch geht es mir super. Da sind ein paar Tipps drin wenn man mal wieder eine schlechte Phase hat. Bin auch Raucher.
An deiner Stelle würde ich drauf bestehen das trotzdem anschauen zu lassen.
Sonst wechsel den Hausarzt. Wenn der dich nicht ernstnimmt. Ich hatte halt immer das Problem das ich meist schon bei 2 bis 3 verschieden Ärzten war weil ich einfach nicht glauben konnte das ich gesund bin.
Wenn du aber ein paar Untersuchungen gemacht hast dann hast du die Gewissheit das alles ok ist. Glg
Bauchpuls hab' ich auch. Zudem sind Aneurysmen bei jungen Menschen unwahrscheinlich, falls man keine Vorerkrankung hat (z.b. Bindegewebskrankheit wie EDS)
Ist also wohl wieder die gute alte Hypochondrie. Mal überlegt, eine Therapie zu machen?
Hey
Nun, kann ich gut nachvollziehen. Bin auch gross und schlank und ja, ich spür den Bauchpuls auch :). Ja, das ist normal. Aber... es kann trotzdem einmal ein Aneurysma geben, rein theoretisch, wenn auch eher nur bei Leuten mit genetischer Bindegewebserkrankung. Denn die Aorta ist wirklich enorm stabil. Man kann eine simple Untersuchung machen, ein Ultraschall-Untersuchung der abdominalen Aorta. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich die herznahe Aorta untersuchen und ausmessen, dann hat man Gewissheit.
Wenn man dann dies nach einem Jahr wiederholt, dann sieht man die Entwicklung. Normalweise eben... keine, also alles ok. Aber Kontrolle ist besser als reines Unwissen, also geh doch mal zu nem Kardiologen, erzähl das alles und lass nen Ultraschall machen. Da du ja Herzrhythmus-Probleme hast, bist du ev. eh schon in kardiologischer Behandlung. Kann übrigens auch n Nebeneffekt von schwachem Bindegewebe sein, wie auch die Grösse und schlanke Figur.
Um einem Bauch-Aorten-Aneurysma vorzubeugen ist es übrigens sinnvoll, nicht zu sehr auf pressende sportliche Aktivitäten zu setzen. Also beim Krafttraining nicht zu viel Pressdruck aufbauen. Und ähnliche Dinge ebenfalls mit Vorsicht angehen...
Naja, wenn man eben darauf anfällig wäre, könnte man manche Übungen z.B. auslassen. Oder zumindest nicht die Luft anhalten und volle Pulle stemmen, sondern ausatmen und mit weniger Gewicht stemmen.
Oder auch bei einer Maschine die Bewegung früher beenden und nicht in den Maximalanschlag der Auslenkung gehen, weil dann die Kraftübertragung ungünstiger wird und somit intuitiv mit Pressen nachgeholfen wird. Solche Überlegungen wären angebracht.
Hätte jetzt nicht gedacht das du antwortest aber das was du sagst ergibt sinn auch wenn sehr das Sporterlebnis darunter leidet. Ich meine man lebt ja in gewisser weise von den reizen immer mehr zu leisten. Vlt. noch zwei Fragen undzwar ob es eigentlich nicht besser wär mit so einer "Vorerkrankung" überhaupt diese Sportart zu vermeiden.
:) Ich dachte, wenn schon jemand kommentiert, kann man auch antworten.
Sinnigerweise wird Krafttraining bei Bindegewebsschwäche eben explizit empfohlen, weil die Muskulatur bei solchen Patienten generell zu wenig stark ausgebildet ist, im Vergleich zu "gesunden" Menschen. Und weil eine möglichst starke Muskulatur Stösse und Schläge auf die Gelenke und den Knorpel (der eben ja auch zu schwach ausgeprägt ist) sowie die Knochen abfedern kann. Tja, also Krafttraining ja, unbedingt, aber im Masse und mit Bedacht, auch wenn man die Intensität rein theoretisch viel mehr pushen könnte.
Wie soll man es denn hinbekommen beim Krafttraining nicht zuviel Pressdruck aufzubauen wenn es bei manchen übungen unvermeidbar wäre