Grundwissen erweitern?

4 Antworten

Wenn's um Politik, dann würd ich dir Roland Baader, Kreide für den Wolf empfehlen. Bei ihm geht es tatsächlich um Glasklare Begriffe.

Die Wahrheit ist auch, dass Leute Wissen simulieren. Die benutzen Begriffe ohne wirklich zu wissen was sie bedeuten sollen, deren Historie.

zb. Neoliberalismus.
Da tun sehr viele so als würden sie wissen worum es geht. Auch auf der Uni tun sie so als wüssten sie was das heissen soll.
Neoliberalistisch kann man den Kurs von Magarath Thatcher benennen. Vorher hatten die Gewerkschaften, also SPDler die "power", .. haben sich eigentlich nur quergestellt, was insgesamt dazu führte, dass in GB die Wirtschaft nachhinkte, während in Deutschland eben das Wirtschaftswunder war. Thatchers Kurs brach diesen SPD-Kurs, und dann lief die Wirtschaft wieder. - Das ist Neo-Liberalismus.

Sehr oft benutzen Leute den Begriff als Synonym zu Kapitalismus, wollen allerdings intellektueller wirken.

Bei Baader, also Kreide für den Wolf, geht es tatsächlich drum Begriffe zu haben, die inhaltlich Substanz haben, und nicht irgendein Gerede sind.

Hallo,

zur Erweiterung des Wortschatzes könntest du:

- Wortfamilien bilden: Themen; Gegenteil; Nomen mit passendem Verb und Adjektiv; etc.

- Synonyme lernen: verschiedene Wörter für wachsen (größer werden, ansteigen, klettern, sich ausdehnen usw.)

- Redewendungen lernen

- (Fremd) Wörter im Wörterbuch nachschlagen und dabei gleich ein wenig weiter schmökern

- lesen: auch mal anspruchsvollere Bücher der Weltliteratur und anspruchsvollere Zeitungen oder das Feuilleton und den Wirtschaftsteil einer guten Tageszeitung

- ins Theater gehen

- Lesungen besuchen

- dich einem Lese- oder Literaturkreis anschließen

- spielen: z.B. Tabu: (ein vorgegebener Begriff soll erklärt werden, dabei dürfen 4 oder 5 Wörter nicht verwendet werden), Welches Wort passt nicht in die Reihe oder Gruppe? oder Kreuzworträtsel

Achtung! Der Gebrauch von Fremdwörtern und/oder "schlauklingender" Wörter - ist oft ein Schuss, der nach hinten losgeht. Denn häufig wirkt das wie gewollt aber nicht gekonnt.

Ein schönes Beispiel - für das mein Dank hier an andreasolar geht:

"Als Kanzler Erhard einmal nicht sonderlich gehaltvoll gesprochen hatte, antwortete Erler süffisant: "Die Rede des Herrn Bundeskanzlers war sehr reziplikativ - Sie werden vielleicht fragen, was das heißt. Es heißt gar nichts, aber es spricht sich so schön."

(Quelle: DIE ZEIT, 09/2001)

------------

Allgemeinwissen lässt sich wie folgt trainieren, auffrischen, konservieren:

• Gelerntes in der Praxis anwenden (Experimente, Naturgesetze usw.)

• gute (englische / fremdsprachliche) Bücher lesen

• Bücher zum aktuellen Lehrstoff lesen, um sich Hintergrundwissen zu verschaffen und das Gelernte zu vertiefen

• Zeitungen lesen 

• regelmäßig Nachrichten schauen und hören

• anspruchsvolle Fernsehsendungen und Filme, Reportagen und Dokumentarfilme schauen

• Theater- und Opernbesuche - auch hier gibt es Abonnements

• Lesungen besuchen

• Museumsbesuche

• Bücher, Zeitungen und Magazine auf Englisch (und in anderen Fremdsprachen) lesen

• Filme, Fernsehen, Nachrichten auf Englisch (und in anderen Fremdsprachen) schauen / hören

• Lern-, Wissens- und Konzentrationsspiele, Quiz, Rätsel, Sodokus, z.B.:

Scrabble, Kreuzworträtsel, Anagramme, Was passt nicht in die Reihe?, Trivial Pursuit, Ratefix uvm.

• Lern-, Bildungs- und Sprachreisen machen

• Ausflüge, (Stadt-) Führungen machen

Learning by doing! und nicht durch passive Berieselung und pauken.

:-) AstridDerPu

Den Wortschatz erweitert man am besten indem man viele Bücher liest.


AdolfM  24.12.2024, 12:41

Naja, man sollte vielleicht auch die richtigen Bücher lesen, und die Bücher kontextuell verstehen.

Wenn man mit Mein Kampf anfängt, oder Das Kapital, dann entsteht wohl viel mehr Verwirrung als das man klarer im Kopf wird.
Piketty wär wohl verdaulicher als Marx, und vor Mein Kampf würd ich Hayek, und Gustav LeBon lesen.

Den Fehler den viele Sozialpatrioten machen, aus meiner Sicht, ist dass die Benoist lesen ohne jemals ein Liberales Buch wie Hayek, Mises, Baader gelesen zu haben. Aber, anhand von Benoist so tun als würden sie den Liberalismus begreifen. .. ich hör von denen nur ad hominem und Liberalismus-Bashing.. Das ganze Problem hat man irgendwo bei den gesichert-rechtsextremen JA-Jünger.

Hör und schau täglich Nachrichten. Jedoch bitte auf seriösen Sendern!

Unterhalte Dich mit Leuten, die Niveau haben. Nicht mit Leuten, die meinen, Niveau zu haben! Sondern mit Leuten, die wirklich wissen, was sie sagen. Nimm ihren Wortschatz an. Wissende Menschen drücken sich automatisch eloquent aus und wissen auch, wovon sie reden.

Bilde Dir Deine eigenen Meinungen! Und dann diskutier mit Menschen. Bleib bei Deinen Meinungen und finde gute Argumente für Deine Meinung.

Es kann Jahre dauern, bis Du so bist wie Du gern wärest. Aber es lohnt sich!


AdolfM  24.12.2024, 12:45

"Jedoch bitte auf seriösen Sendern!"

Wenn wir 1933 hätten, dann wäre das der Volks-Empfänger. Das Argument lässt sich so doch nicht generalisieren. Dann würdest du zu 100% immer den Nazis und deren Propaganda zustimmen, weil das zu dieser Zeit der seriöse Sender gewesen ist.
Bei Big Brother in der Soviet Union war es das Selbe Thema, nur eben nicht in Braun, sondern in Rot, dass die alle auf den Staatssender gehört hatten.

Und, in der DDR war Westfunk auch verpönt, und man durfte nur glauben was man hinter der Mauer berichtet hat.

AriZona04  24.12.2024, 16:47
@AdolfM

Wir leben nicht in 1933. Wir sind hoffentlich in 2024 angekommen. Meinst Du nicht auch?