"Goldener Schnitt" im Portrait "Mona Lisa"?
Hallo liebe Kunst- und Mathe-Freunde !
Oft wird behauptet, dass der sogenannte "Goldene Schnitt" in manchen Bereichen der bildenden Kunst eine wichtige Rolle spiele. Mir ist bekannt, dass der Architekt Le Corbusier dieses Teilverhältnis ganz bewusst für die Entwürfe von Wohnräumen, Möbelstücken etc. eingesetzt hat. Das mathematische "Gerüst" dahinter, das insbesondere auf den italienischen Mathematiker Fibonacci zurückgeht, nannte er "Modulor".
https://de.wikipedia.org/wiki/Modulor
Dazu erschien auf einer früheren Schweizer Banknote (10 Franken) auch eine Abbildung.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/CHF10_8_back.jpg
Sehr oft wird aber als eines der "besten Beispiele" für den G.S. in der bildenden Kunst das Portrait der Mona Lisa von Leonardo da Vinci genannt. Wenn ich mir zu diesem Thema Abbildungen (aus dem Internet) betrachte, kann ich zwar darin eingezeichnete Strichfiguren und Spiralen sehen, nur leider sehe ich dabei nicht wirklich, was diese eingezeichneten Linien tatsächlich mit dem Bildmotiv zu tun haben sollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt#/media/Datei:Mona_Lisa_Goldene_Spirale.png
https://www.wissen.de/der-goldene-schnitt-das-mathematische-geheimnis-der-schoenheit
Dieselben Linien könnte ich sehr gut auf irgendwelche Bilder drauf projizieren und ins Blaue hinaus behaupten, dass diese Linien und Streckenverhältnisse etwas mit dem Bildmotiv zu tun hätten, ohne irgendwelche glaubhafte Begründung.
Natürlich traue ich (als Mathematiker) dem Genie Leonardo da Vinci schon zu, dass ihm das "besondere" Streckenverhältnis des Goldenen Schnittes schon auch vertraut war - aber im Bild der Mona Lisa kann ich auch mit bestem Willen keinen eigentlichen "Beleg" dafür erkennen.
Was meint ihr zu dem Thema ?
1 Antwort
Ich meine zu dem Thema, dass man mit genug Vorstellungskraft solche Linien auf jedes Bild legen kann. Besonders wenn man das Feld noch verkleinert oder vergrößert wie man lustig ist, so wie es hier getan wurde.
Für mich ist bei der Mona Lisa absolut nichts anhand der Drittelregel, dem goldenen Schnitt der Goldenen Spirale oder irgendwas gezeichnet. Und Da Vinci würde wahrscheinlich darüber kichern, wenn er sehn würde, wie einige heute versuchen, den Kaffeesatz aus seinen Portraits zu lesen.
Für mich ist einfach nur das nähere Auge mittig und der Rest ist einfach nur vorteilhaft im Bild mit genügend Platz zum Rand angeordnet.
Hier noch eine Seite mit einigen weiteren Beispielen von angeblichen "Beweisen" für die überragende Bedeutung des Goldenen Schnittes in der "Kunst":
https://www.robl.de/pentagramm/kulturgeschichte/renaissance.html
Und noch ein (letzter) Link:
https://www.robl.de/pentagramm/kulturgeschichte/karolinger.html
Ja. Du siehst das offenbar ganz ähnlich wie ich ! .....