Gitarre : Griffe vereinfachen

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten des Transponierens.

Die erste ist wichtig für Gitarristen, die noch keine Barrégiffe können. In diesem Falle versucht man die schwierigen Akkorde durch offene Akkorde zu ersetzen.

Dann ist es möglich den Song zu spielen, aber man kann nicht auf Youtube oder zu der CD in der Originaltonart mitspielen.

Beispiel: Nehmen wir mal an, wir haben eine Akkordfolge im Original Bbm, Ab, Ebm, Gb.

Ein wahrer Horror für den noch nicht so versierten Gitarristen. Also transponiert er mal einen Halbton runter. Dann ergeben sich die Akkorde Am, G, Dm, F.

Das sieht schon spielbarer aus. Und er könnte in diesem Falle sogar in der Originaltonart spielen, wenn er den Kapo in den ersten Bund setzt.

Hier gilt die kleine Regel. So viele Halbtöne wie man runtertransponiert hat, muß man mit dem Kapo wieder dazutun. Also transponiert -1 bedeutet Kapo +1.

Nun komme ich zu der zweiten Möglichkeit. Schwierige Akkorde so zu vereinfachen und gleichzeitig mit Hilfe des Kapos wieder im Original erklingen zu lassen. In meinem ersten Beispiel hat sich das auch so ergeben, was aber nicht zwingend ist, wenn ich nur vereinfachte Akkorde suche.

Wenn ich bewußt Akkordvereinfachung mit gleichzeitiger Erhaltung der Originaltonart mit Hilfe des Kapos anstrebe, dann muß ich entweder probieren, was mit einiger Erfahrung geht oder ich nehme eine Kapodastertabelle zu Hilfe, wenn ich das sonst nicht hinbekomme.

Siehe hier:

www.guitar4you.de/tools/docs/kapotabelle.pdf

Ich gebe gleich noch einen Link an, wo auch eine Erklärung dabeisteht.

Eine andere Art der Herrangehensweise:

Beispiel: Ich habe die Akkorde Gm, Eb, F und C.

Der erfahrene Gitarrist wird sofort probieren,Gm durch Em zu ersetzen. Er setzt den Kapo auf den 4. Bund und weiß nun, daß er alle anderen Akkorde auch um 4 Halbtöne nach unten transponieren muß.

Also Gm nach Em, Eb nach C, F nach D und C nach A.

Infolgedessen hat er mit Kapo + 4 die Akkordfolge Em, C, D und A, was leicht zu spielen ist.

da gibt es ein schönes Hilfsmittel, den Transposer vom Reinhold Pomaska:

http://www.transposer.de/

Archaeopterrex  13.05.2012, 15:05

Kann ich nur zustimmen. So etwas hatte ich mir früher schon selbst gebastelt, allerdings nicht so schön und professionell wie das Exemplar von Reinhold Pomaska.

Da verliert Transponieren für den Anfänger jeden Schrecken und für den Fortgeschrittenen ist es eine unersetzliche Hilfe beim Harmonisieren und erleichtert das Abhören von Akkorden.

0

Sorry, Deine Frage ist so unpräzise gestellt, dann a sie auf keine Fall ordentlich beantworten kann.

a) Mit einem Kapo transponiert man nicht nach unten, sondern nach oben, da die Tonhöhe durch die verkürzten Saiten höher wird.

b) Wohin der Kapo muss, hängt davon ab, was Du willst, was Dein Mitspieler, deine Sängerin oder wer auch immer benötigt.

c) Das Prinzip ist simpel: Nimm einen E-Dur Akkord. Kapo im 1. Bund: F-Dur. Dabei wird dann auch C-Dur ein C#-Dur, aus einem G ein G# und so weiter. Bei Kapo im 3. Bund ist der E-Dur Griff ein G, aus dem C ein D#. Eine einfache Rechenaufgabe, bei der man eigentlich nur die Töne der Tonleiter kennen muss und dann entsprechend die Bünde, ausgehend von der offenen Stimmung, addiert.

hmaria 
Fragesteller
 13.05.2012, 13:37

ich lerne das von jemanden aus dem internet und sie nimmt einfachere griffe spielt dann halt mit kapo, aber das hört genauso an wie als würde ich schwerere nehmen wie bm oder so etwas.

und sie sagt halt in den videos das man das transposen muss um auf solche griffe zu kommen, deswegen dachte ich das hängt zusammen

0
Mediachaos  14.05.2012, 14:15
@hmaria

Ok, das kann man auch erklären: Kapo auf dem 3. Bund. E-Dur Griff = G-Dur. Du sparst Dir damit den Barrée-Griff. Und natürlich klingt der Griff im 3. Bund anders als der 'normale' G-Dur.

Oder der D-Dur Griff, der wird bei Kapo im 3.Bund zum F-Dur. Der Klang unterscheidet sich hier noch deutlicher zum F-Barrée im ersten Bund.

Also kannst Du den Kapo für mehrere Dinge nutzen:

  1. Transponieren

  2. Griffe einfach in anderen Lagen spielen, um die Klangfarbe zu verändern -->Gut z. B. beim Zusammenspiel: Eine(r) spielt 'normal', eine(r) spielt die selben Akkorde in anderen Lagen mit Kapo. Das klingt viel interessanter.

0
Archaeopterrex  13.05.2012, 15:14

Es ist alles richtig, was Du ausführst. Nur eine kleine Ergänzung noch zu a).

Man kann auch mit dem Kapo indirekt nach unten transponieren, obwohl die Tonhöhe der Gitarre höher wird. Das ist dann der Fall, wenn der Sänger beispielsweise eine Oktave tiefer "höher" singt.

0