Gibt es in Südtirol Polizei Spezialeinheiten so wie das Sek?

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Dazu muss man sagen, dass die Polizei-Spezialkräfte in Italien vollkommen anders organisiert sind als in Deutschland. An ausgebildeten Spezialkräften gibt es nur den "Nucleo Operativo Centrale di Sicurezza" der Staatspolizei mit Sitz in Tor dei Cenci bei Rom und rund 130 Angehörigen, weiters den "Gruppo di Intervento Speciale" der Carabinieri mit 120 Angehörigen und Sitz in Livorno. Die Finanzwache (Guardia di Finanza) hat mehrere kleinere, über das Staatsgebiet verteilte Einheiten namens "Antiterrorismo Pronto Impiego" (ATPI). Derzeit befindet sich vermutlich keine in Südtirol, doch unterliegt das strenger Geheimhaltung.

Ergänzend muss man sagen, dass das in Leifers stationierte 7. Carabinieriregiment, das auch über schwere Waffen verfügt, zur 2. Carabinieribrigade gehört. Zu dieser Brigade gehört auch das berüchtigte 1. Carabinieri-Regiment Tuscania, der bereits erwähnte "Gruppo di intervento speciale" sowie das 13. Carabinieri-Regiment "Friuli-Venezia-Giulia", also alles Carabinierieinheiten, die für ihre Brutalität beim Einsatz gegen die Zivilbevölkerung bekannt sind. Auf ihr Konto gehen zahlreiche Todesfälle durch Folterungen nicht nur in Südtirol. Es ist anzunehmen, dass bei schwerwiegenden Vorfällen in Südtirol die Carabinieri des 7. Regimentes aus Leifers eingreifen und dann Unterstützung von ihren Kollegen aus Livorno erhalten würden. Sollten dann auch die Spezialkräfte von Polizei und Finanzwache eingreifen, könnte es durchaus wieder, wie bereits öfters in der Vergangenheit, zu Zwischenfällen durch "freundliches Feuer" kommen.l