Gibt es immer noch deutsche Dörfer in Russland?

5 Antworten

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Ja, Halbstadt und Asowo sind zwei deutsche Nationalrajons (Landkreise) in Russland im Altai und Sibirien, die heute noch existieren.

Beide waren schon zur Zarenzeit von deutschen Auswanderern besiedelt. Da sie schon in Sibirien waren, ließen die Sowjets sie dort in Ruhe. Sie noch weiter zu deportieren machte gar keinen Sinn. Ich habe einige altaideutsche Familien 1991 hier im Aussiedlerwohnheim kennegelernt, da sprachen selbst 5-jährige Kinder ein super perfektes deutsch. Aber die meisten sind auch von dort weg und leben hier, obwohl die lokalen Behörden sich Mühe gaben, dort die deutsche Kultur zu erhalten, und auch die Bundesrepublik da viel Geld reingesteckt hat.

In Kasachstan hat es ursprünglich kaum deutsche Dörfer gegeben, die entstanden erst nach der Deportation während des Zweiten Weltkrieges, die Hauptsiedlungsgebiete der Deutschen lagen an der Wolga, dann in der Ukraine entlang der Schwarzmeerküste, auf der Krim, in Wolynien, Bessarabien (heute Republik Moldau), im Kaukasus, und natürlich in und um Sankt Petersburg, da lebten viele schon, seit Zar Peter sie als Fachkräfte dahin geholt hat.

Das ist alles natürlich schon längst weg. Aber ja, es gab Dörfer und ganze Städte ausschließlich von Deutschen bewohnt, mit Schulen, Kirchen, Buch- und Zeitungsverlagen, einer komplett eigenständigen Infrastruktur und Selbstverwaltung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Blueorange25 
Fragesteller
 12.07.2023, 18:41

Danke für die Antwort.

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Im Kasachischen Teil und Krigisischen Teil gab es sowas durchaus auch. Viele sind halt wieder zurückgegangen und damit hat sich die Deutsche Kultur auch immer weiter zurückgezogen. Ich bezweifle, dass es wirklich noch die ,,Deutsche Kultur" gibt. In alten Dörfern eventuell noch vereinzelt, aber in größeren Städten definitiv nicht mehr.

Blueorange25 
Fragesteller
 12.07.2023, 12:20

Danke für die Antwort.

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Nein, die gibt es allenfalls noch in Kasachstan. Die Russlanddeutschen wurden ja im Zuge des deutschen Überfalls auf die SU aus ihren bisherigen Siedlungsgebieten nach Kasachstan deportiert.