Gibt es im Islam die Todesstrafe für Apostasie oder nicht?

9 Antworten

Gibt es im Islam die Todesstrafe für Apostasie oder nicht?

Kommt auf die Auslegung des jeweiligen Islam an. "Der Islam" ist sich ja in nahezu nichts einig.

Und die Scharia muß gelten.

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Sahih Muslim 3175

Das Blut eines Muslims, der bezeugt hat, dass es nichts anbetungswürdigeres gibt außer Allah, und dass ich der Gesandte Allahs bin, darf nicht vergossen werden, außer in einem von drei Fällen: Im Fall der Unzucht durch einen, der geheiratet hat, im Fall der Widervergeltung für Mord und wenn derjenige von seinem Glauben abfällt und seine Bindung zur Gemeinschaft (der Muslime) löst.

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Sahih An-Nasa’i, Band 3 Seite 92 Hadith 4074

Wer seine Religion änderte, den tötet!

Danke dafür an PrinzSaid

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Auf Grundlage von Hadithen und Idschmāʿ ist die Apostasie islamrechtlich mit der Todesstrafe zu ahnden
In der Hadithliteratur ist der Befehl zur Tötung desjenigen, der seine Religion wechselt, in mehreren Überlieferungen verzeichnet.
Nach der allgemein gültigen islamischen Rechtsauffassung wird der Abfall vom Islam mit dem Tode bestraft.
Diese spätestens zu Beginn des 8. Jahrhunderts überlieferte Rechtsnorm hatte um die gleiche Zeit auch in den irakischen Rechtsschulen eine inhaltliche Parallele: tötet denjenigen, der seine Religion wechselt.
Urteil des Fatwa-Ausschusses der Azhar über die Tötung von Apostaten
Frage:
Ein Mann muslimischen Glaubens und ägyptischer Staatsangehörigkeit heiratete eine Frau christlichen Glaubens und deutscher Staatsangehörigkeit. In Übereinstimmung der Eheleute trat der genannte Muslim in die christliche Religion ein und schloss sich dem christlichen Glauben an.
Antwort:
Da er vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Apostasie_im_Islam

(weil hier immer wieder dazu aufgefordert wird, das zu googeln)

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Glücklicherweise gibt es da auch andere Ansichten. Nicht jeder Muslim ist ein blutrünstiger Radikaler.

Einige fordern zwar immernoch den Tod, aber "nur" wenn derjenige danach Islamkritik äußert.

Andere erklären unter Umständen auch z.B. eine lebenslange Haft für Ausreichend.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland z.B. lehnt jegliche Betrafung für den Abfall vom Glauben komplett ab.

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EDIT:

Warum gibt es überhaupt die Todesstrafe dafür, obwohl sie nicht explizit im Koran steht?

Weil es Hadithe gibt, in denen das gefordert wird (z.B. auch direkt von Mohammed selbst).

Wieso werden aber diese Hadithe als Gesetzgebung herangezogen? Da gilt doch eigentlich der Koran?

Am Beispiel der Sunniten (dem Löwenanteil der Muslime) stehen die Hadithe sogar über dem Koran. Die haben 4 Rechtsschulen.

Die schafiitische Schule

Sie wurde vom „Vater der Rechtswissenschaft“, dem vielleicht berühmtesten muslimischen Juristen überhaupt, Mohammed Ibn Idris asch-Schafii (ca. 768-820) gegründet.

Er setzte durch, dass nun auch die „Sunna“, die Entscheidungen Mohammeds, in allen rechtlichen Fragen als göttlich inspiriert galt. Wo sich Koran und Überlieferung in Rechtsfragen widersprechen, ist laut asch-Schafii der Überlieferung vor dem Koran Vorrang einzuräumen!

Wenn also der Koran die Auspeitschung von Ehebrechern befiehlt, die Überlieferung aber die Steinigung, so gilt heute Scharia-Gelehrten das Gebot der Steinigung allgemein als verbindlich.

Der Islam ist anpassungsfähig, je nach dem wie die Gläubigen gestimmt sind, kann dies so oder so sein. Im Koran wird dies jedoch nicht explizit gefordert.

Aber da du nach der bloße Existenz (in der Gesamtheit der Aspekte des Islams einschließlich Koran und Auslegung) fragst: schau in die Scharia.

Al-Hasan berichtete, dass der Prophet Muhammad (s.) sagte: „Wer seine Religion änderte, den tötet!“ Muhammad Nasir-ud-Din Al-Albani schreibt: „Authentisch (Sahih).“ [Sahih An-Nasa’i, Band 3 Seite 92 Hadith 4074]

Allerdings ist die Strafe ohne Imam nicht möglich:

Sulaiman Ibn Khalid berichtete, dass Imam As-Sadiq (a.) sagte: „Hütet euch vor dem Urteil, denn das Urteil gehört nur dem über den Beschluss kundigen, unter den Muslimen unbescholtenen, Imam: Einem Propheten oder dem Bevollmächtigten (Wasi) eines Propheten.“ [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 7 Seite 260 Hadith 1]
Babak100  16.08.2019, 11:16

Im Christentum wird niemand getötet. Hast du einen Priester gesehen der Todesurteile spricht?

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Babak100  16.08.2019, 11:16

Lerne lieber das neue Testament und du lernst Jesus kennen.

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Babak100  16.08.2019, 11:27
@verreisterNutzer

Ja. Genau deshalb. Wenn der Islam Todesstrafe fordert, dann ist es keine friedliche Religion. Ist leider wahr. So etwas ist doch nicht friedlich.

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Im Islam gibt es sie, aber sie wird nicht in allen islamischen Ländern vollstreckt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es gibt sechs Verbrechen, bei denen eine bestimmte Strafe vorgesehen ist. Für zwei davon - den bewaffneten Raub und den Abfall vom Islam - ist das Todesurteil eine mögliche Form der Bestrafung. Die Alternativen dazu sind die kreuzweise Amputation von Gliedmaßen, die Verbannung oder beides. Dasselbe gilt auch für den Abfall vom Glauben. Die Todesstrafe darf nur dann verhängt werden, wenn der Verurteilte nach einem festgelegtem Zeitraum seine Tat noch immer nicht bereut hat.

Die Glaubensquellen des Islam machen häufig darauf aufmerksam, dass Gott vergebend und barmherzig ist, deshalb soll auch bei der Anwendung des Gesetzes Vergebung und Erbarmen im Vordergrund stehen. Der Koran sagt: "Tötet die von Gott geheiligte Seele nicht, außer es ist gerechtfertigt".

fragleute 
Fragesteller
 16.08.2019, 00:00

Ehh ja falls du muslima bist solltest du besser nicht eine fatwa über den islam geben und gleichzeitig so ein bild als profilbild haben sowas ist nämlich auch haram...übrigens wird zina mit 100 peitschenhieben bestraft

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