Getrennte Eltern?

3 Antworten

Meine Eltern trennten sich als ich 3 oder 4 war. War zu jung, um es wirklich zu realisieren und sie gingen im Guten auseinander.
Kann nicht das selbe für die Ehe danach zwischen meiner Mutter und meinen Exstiefvater sagen. Eine frühe Trennung wäre um einiges besser gewesen als das, was passiert war. Sie trennten sich endlich als ich 17 ½ war.
Jetzt ist meine Mom zum 3. Mal verheiratet und sie sind glücklich.

Ich sage Trennung ist was gutes, vor allem weil ich die Erfahrung aus Sicht des Kindes habe, wenn sich "zu früh" getrennt wurde und wenn sich zu spät getrennt wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin Mittelkind aus Patchworkfamilie mit vielen Geschwistern

hmmm bei mir ist das schon über 20 Jahre her, als sich meine Eltern getrennt haben und ja... zurückschauend war das für mich eine absolute Tragödie. Vor allem weil es sehr dramatisch und plötzlich passierte. Auf einmal war meine Mutter nicht mehr da und ich war alleine mit meinem Vater. Bis sie eines Nachts plötzlich wieder da stand und mich mitnahm und aus meinem Umfeld in ein neues riss.

Damit ging es mir sehr, sehr schlecht. Es hat mich schwer getroffen. Zuvor hatte ich schon Probleme, aber die waren nichts gegen das was folgte. Das hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Nicht nur die Trennung, sondern auch diese radikale Veränderung. Ich kam damit überhaupt nicht klar und habe da auch extrem rebelliert.

Aber aus heutiger Perspektive bzw. später, als ich dann einige Jahr älter war und es besser verstehen konnte, muss ich sagen, dass es eigentlich schon echt eine absolute Zumutung war, dass meine Eltern überhaupt zusammengefunden hatten und es mehrere Jahre miteinander ausgehalten haben. Weil viel Liebe und Zuneigung war da von Anfang an nicht und das man sich untereinander unterstützte und für den anderen da war, auch nicht. Aber da war ich einfach noch zu jung und kannte es nicht anders, sodass es mir wenn, dann nur unterbewusst wahrnahm.
Die eine Seite wollte das unbedingt und die andere Seite wollte es absolut nicht.

Im Grunde habe ich da zwei Extreme erlebt.
Wenngleich meine Eltern, als sie noch zusammen waren, eigentlich eher selten oder wenig gestritten haben. Aber wie gesagt, Zuneigung zueinander war da genau so wenig oder noch weniger...
Und die Trennung wie gesagt, die ging recht schlagartig von statten und mündete in einem jahrelangen sehr schweren Rosenkrieg. Da haben wir Kinder uns gefühlt, als würden wir zwischen den Fronten unserer Eltern stehen.

Also zunächst die größtenteils lieblose und einfach distanzierte, fast kalte oder toxische Partnerschaft und anschließend die regelrecht kriegerische Auseinandersetzung mit Schuldzuweisungen, Auseinandersetzungen und allem drum und dran.

Insgesamt war es einfach sehr schlimm. Aber keine Ahnung ob es besser gewesen wäre, wären sie zusammengeblieben. Eigentlich glaube ich es fast nicht. Es wäre anders gewesen, aber nicht besser. Einfach anders schlimm.

Muss nicht so laufen. Manchmal trennen sich Eltern friedlich und können miteinander trotzdem auskommen, aber ich füchte fast, dass das nicht die Regel ist.
Bei mir lief das halt absolut nicht so. Die hätten sich denke ich gegenseitig und auch heute noch, lieber tot gesehen. Ich wünschte halt, sie hätten das bereits im Vorfeld erkannt, bevor sie Kinder in die Welt gesetzt haben und geheiratet haben. So nach dem Motto "drum prüfe wer sich ewig binde" - sas 'ewig' hatte bei den beiden auch gerade mal knapp 5 Jahre gehalten, also von wegen 'prüfen', damit war offensichtlich nicht so viel.
Die Kinder, die leiden da eigentlich grundsätzlich am meisten darunter, wenn es in die Brüche geht.

Am Ende stehst du da und fragst dich ob du schuld daran hast und bist hin und hergerissen und gleichzeitig auch irgendwie innerlich zerrissen... naja, so war es halt bei mir. Und dann halt auch das was sich dann daraus noch alles entwickelte... es war eine absolute Katastrophe das alles und ist echt nicht spurlos an mit vorbei gezogen.
Mein Bruder hatte da mehr Glück - der war zu der Zeit noch ein Baby gewesen.

Mein Vater ging als ich 6 war. Damals war ich höchstens etwas genervt weil ich ihn nur jedes zweite Wochenende sehen konnte (weil er keine Lust hatte, seine Kinder öfter zu sehen). Als ich dann aufs Gymnasium kam wollte er wieder Kontakt und weil ich nur ein dummes Kind war hatte ich dauernd schlechte Noten weil ich nicht wusste wie ich mit der Situation umgehen soll.

Aber alles in allem war die Trennung das beste was hätte passieren können. Lieber in einem Haushalt mit Mutter und Schwester anstatt eines Soziopathen mit narzisstischen Zügen.