Gerrymandering?
Wie ist in Staaten der USA eigentlich dieses sonderbare Ränkespiel mit der geografischen Einteilung der Wahlbezirke entstanden ?
Verstößt dieses "System" nicht gegen Verfassung und vernünftige Gesetzgebung ?
Wie kommt es, dass der Allmächtige (der gemäß evangelikaler Lehre doch alles zum Besten gerichtet hat) eine so große Nation mit einer dermaßen dummen Bevölkerung belegt hat ?
1 Antwort
Es ist kein Ränkespiel, eher im Gegenteil. Die Idee ist, das jede Stimme in einer Wahl in etwa das gleiche Gewicht haben soll. Das heisst, nach einem Zensus, wenn sich die Bevölkerungszahl in Wahlkreisen unterschiedlich entwickelt hat, werden Wahlkreise neu zugeschnitten, so dass jeder Wahlkreis wieder etwa die gleiche Anzahl Wähler enthält. Natürlich können sich da schmerzhafte Folgen für die eine oder andere Partei ergeben, wenn ihre Hochburg plötzlich einem anderen Wahlbezirk angehört, in den die Gegenseite traditionell stärker ist
Keine finstere Verschwörung, schlichte Demokratie. Jede Stimme soll das gleiche Gewicht haben!
Was bitte ist eine "richtige" Demokratie. Es gibt starke Gründe für ein Mehrheitswahlrecht à la USA oder Großbritannien. Nämlich stabile Regierungen, statt Dreierkolationen wie zuletzt die Ampelregierung in Deutschland, die sich gegenseitig zerfleischen und blockieren
Ich habe jetzt einen sehr passenden Artikel zum Thema gefunden:
(nebenbei: ich bin Schweizer !)
Willst du die USA mit einer Abrechnung über Kriege *verteidigen": dann betrachte aber doch bitte auch alle die übrigen dieser Kriege (z.B. auch Vietnam, Irak etc.). Meiner Meinung nach sollte man Staaten ohnehin nicht nach ihren "Kriegsleistungen" beurteilen.
Wir sind auch vom Thema abgekommen: Wahlrecht. Meine Meinung war, dass ein Mehrheitswahlrecht à la USA oder UK durchaus Gründe für sich hat
Sorry, sowas wie die Ampel in D muss ich nicht mehr haben und die aktuelle Situation mit der AfD als Blockadepartei erzwingt praktisch Mehrparteienkoalitionen, die dem Wählerwillen des Wählers keiner der beteiligten Parteien gerecht werden.
Ich bin auch froh, dass ich mit den Problemen der deutschen Politik (seit Jahren) nichts zu tun habe. Aber das jetzige Chaos der US-Amerikaner verstehe ich eben überhaupt nicht mehr. Meine Zeit in den USA (genauer: bei den Astronomen auf Hawaii) habe ich aber immer noch in guter Erinnerung.
Noch eine zusätzliche (und absolut zentrale) Bemerkung: Die wichtigste Aufgabe der obersten politischen Organe (Parlament, Exekutivbehörde, Justiz) eines Staates ist NICHT, das Volk und das Land zu regieren und zu beherrschen, sondern ihm zu dienen. Die am besten geeignete Organisationsstruktur zu diesem Zweck ist nicht eine aus immerwährendem Zwist erzwungene, sondern aus dem Willen zum gemeinschaftlichen Zusammenwirken geschaffene Ordnung.
Friedrich der Große, der dem Freigeist Voltaire politisches Asyl an seinem Hof gewährte, hat gesagt "In meinem Reich möge ein jeder nach seiner Facon selig werden"
Schaue ich mir heutige Parteien an, speziell die Grünen, dann lautet der Spruch "In unseren Staat muss ein jeder nach unserer Facon selig werden, Alles Andere wird VERBOTEN!"
Wo haben wir denn das "heizt womit ihr wollt Gesetz" oder das "fahrt Autos eurer Wahl Gesetz"?
Die "Revoluzzer" der Generation 1968 - eigentlich die Gründerväter der heutigen Grünen - wollten mal das Verbieten verbieten. Davon sind wir doch heute weit weg!
Und noch betr. Justiz: Leider will Trump offenbar seit Längerem auch die US-Justiz nach seinen eigenen herrschsüchtigen Phantasien instrumentalisieren - und es widerspricht ihm nicht mal das Volk, das offenbar schon fast so weichgeklopft ist wie leider auch die Russen.
Du sprichst ein spannendes Thema an. Die Besetzung der obersten Gerichte, in USA des Supreme Court, bei uns das Bundesverfassungsgericht, wo es ja nun auch aktuell ein elendes politisches Gezerfe um eine absolut integre Kandidatin gegeben hat.
Ich wäre für die völlige Entkopplung von Politik und Justiz. Sprich ein Kooptionsmodell. Die Richter wählen ihre Nachfolger selber! Ohne politischen Einfluss!
Es ist aber doch ganz offensichtlich, dass da immer und wieder politisch motivierte Ränkespiele gedreht wird.
Es gäbe eine ganz einfache und vernünftige Lösung: Einführung eines Proporz-Systems wie in RICHTIGEN Demokratien !