Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Messiasglauben bei Christen und juden?

4 Antworten

Im Bereich des orthodoxen Judentums wird in jedem Gottesdienst dafür gebetet, dass der Messias als gottgesandter König kommt und mit der Wiedererrichtung des Tempels in Jerusalem ein Zeitalter des Friedens beginnt. Wer dieser gottgesandte König sei wird, ist noch unbekannt (im Gegensatz zu den Christen, die Jesus Christus als Messias erwarten).

Liberale Juden haben sich von dieser Vorstellung seit der Aufklärung, also seit etwa 200 Jahren,verabschiedet, mit der Begründung, dass die Geschichte gezeigt hat, dass Demokratie immer besser ist als das beste Königtum. Daher wird in liberal-jüdischen Gottesdiensten für ein messianisches Zeitalter gebetet (ohne konkreten Messias), das allen Menschen Glück und Frieden bringen soll. Auch wird nicht für die Wiedererrichtung des Tempels zu Jerusalem gebetet (wo jetzt die Al-Aksa-Moschee steht), sondern für Jerusalem als gemeinsame Stadt des Friedens für alle Völker und Religionen.

Herzliche Grüße

Mike

PS: Vielleicht interessiert dich auch mein Blog: www.bin-ich-juedisch.de ...

Ein Rabbi trifft ein ehemaliges Mitglied seiner Gemeinde und macht ihm Vorwürfe, weil er zu Christentum konvertiert ist.

Der antwortet ihm: " Rabbi, praktisch hat sich ja nichts geändert. Als Jude habe ich geglaubt, dass der Messias kommen wird, als Christ glaube ich, dass der Messias gekommen ist, aber in Wirklichkeit glaube ich weder an Gott, noch an einen Messias."

Jesus behauptete, er sei der Messias - während die Juden seinerzeit dies bestritten und ihn den Römern ans Kreuz auslieferten. Seitdem warten sie bis heute noch auf "den Messias".

Christen glauben daran, dass Jesus Christus der von den Propheten des Alten Testaments verheißene Messias ist, während Juden immer noch auf den Messias warten.