Gassi gehen ist der horror!
Wird jetzt etwas länger aber ich brauche echt Hilfe :(
Nachdem der kleine Hund unserer Nachbarn letztes Jahr gestorben ist haben sie sich vor ein paar Monaten einen neuen Hund gekauft.. Er kommt aus Portugal und ist noch nicht mal ein Jahr alt.. Er ist ein Mischling und kommt von der Straße also konnte keiner genau Einschätzen, wie groß er wird. Mittlerweile hat er eine Schulterhöhe von 65 cm und unsere Nachbarn sind am verzweifeln. Er knabbert alles in der Wohnung an, sobald man sich von ihm abwendet. Besuch springt er an und er schnappt auch manchmal zu (nicht fest) . Das Gassi gehen ist ein Horror. Die Frau geht garnicht mehr mit ihm nachdem sie mehrmals heftig gefallen ist und der Mann geht auch nicht sehr lang mit ihm da es zu anstrengend wird.. Im Moment habe ich viel Zeit und gehe auch manchmal mit dem Hund, aber es wird immer schlimmer. Er hat panische Angst vor Fahrrädern und Autos. Wenn er grad mal nicht vor einem Auto flüchtet rennt er darauf zu und versucht es anzuspringen. Das kann echt gefährlich werden aber er lässt es einfach nicht. Er ist ständig am ziehen und versucht den Kot anderer Hunde zu fressen ( besser gesagt : er tut es, da ich ihn nicht davon abhalten kann ). Wenn andere Hunde kommen zieht er so in diese Richtung das ich mich richtig in die Leine lehnen kann aber anstatt auf mich zu hören oder weiterzugehen legt er sich dann hin oder fängt an zu bellen. Ich habe echt Angst, wenn andere Hunde kommen da er sehr wild ist und manchmal "aus Spaß" zuschnappt. In eine Hundeschule wollen sie nicht gehen und sie haben auch kein Geld dazu. Ich habe schon überlegt es zu bezahlen, da der Hund eigentlich einen wunderbaren Charakter hat aber nicht richtig erzogen wurde und sich selber auch keinen Gefallen damit tut, aber das kann ich nicht. In ihm steckt glaube ich auch ein Teil Jagdhund und er müsste eigentlich auch mal ohne Leine rennen können aber das geht ja nicht, solange er nicht erzogen ist.
Habt ihr Tipps wie das Gassi gehen mit ihm besser werden kann ? Oder wie man ihn erziehen kann damit man ihn irgendwann ableinen kann ?
11 Antworten
Hallo,
das ist das beste Beispiel, warum ich mir kein Hund aus dem Ausland holen würde. man weiß eben nie, was man bekommt.
Aber deine Bekannte haben wohl nicht viel Ahnung von Hunden, denn Hundeerfahrene können schon fast genau einschätzen, wie groß ein Hund mal werden wird, nur mal das am Rande.
Der Hund kennt die Straße und wird jetzt eingepfercht in eine enge Wohnung. Kein Wunder, dass er alles zerstört.
Besuch springt er an und schnapt?? Warum verbietet es ihm keiner? Irgendwann geht das mal in die Hose.
Er hat Angst vor Fahrrädern und Autos? Natürlich, denn auf der Straße musste er sich ja davor schützen. Aber die Unart, einem Auto hinterher zu laufen, kann man einem Hund abtrainieren, man muss nur wissen wie und sich auch damit beschöftigen.
Er zieht an der Leine? Klar, auf der Strasse brauchte er so ein Ding nicht und jetzt soll er auf einmal damit klar kommen? Hier heißt es üben, üben, üben.
Der Hund hat wahrscheinlich ein sehr tollen Charakter, nur wird der nicht wahrgenommen. Er muss sich nun umgewöhnen und deine Bekannte machen alles falsch, was nur geht.
Ich würde hier gar nicht weiter rumexperimentiren. Such dem Humd ein besseres Zuhause, wo es Menschen gibt, die sich damit auskennen. Sonst wird dieser Hund verkümmern
sorry, bei den vielen "Baustellen" die der Hund hat, wird nix anderes über bleiben als einen Trainer der vor ort mit dem Hund und den besitzern arbeitet.
so viele tipps / ratschläge / Infos , kann man nicht per "fernwartung" machen,...
alles andere wäre total unseriös da keiner von uns dabei ist, den Hund sieht, die Situationen, und die hundeführer.
ich würde mit einem Trainer in einzel stunden arbeiten...
da werden aufgaben gestellt,..die werden erarbeitet / traniert,.... der Trainer ist nicht 5 tage die Woche 5 stunden beim Hund,....er unterstützt..gibt VOR ORT ratschläge und überprüft,.... DAS wäre der richtige weg.
Be-ziehung statt Er-ziehung ist hier erst mal das Zauberwort!
Straßenhunde sind oft extrem traumatisiert und haben gelernt, dass man Menschen nicht trauen kann. So ist es Eure Aufgabe, diesem Wesen den Glauben in die Menschheit zurückzugeben. Das hat nichts mit Erziehen zu tun, sondern mit ständiger Selbstreflektion, der Gabe Mitgefühl zu empfinden, dem Hund gegenüber klar und souverän zu sein, achtsam und wachsam zu sein. Nur so wird sich der Hund einem öffen und sich dem Menschen hingeben können. Gebt dem Hund Schutz, Sicherheit und eine klare Führung.
Bitte kein Halsband verwenden. Der Hund spürt, wenn er nur wenig zieht, dass er weniger Luft zum Atmen bekommt und flieht - wie jedes Tier - nach vorne. Dort bekommt er noch weniger Sauerstoff und will erst recht weg - weg von dem Gefühl des Erstickens und weg von dem , der es verursacht. Daher bitte unbedingt ein gutsitzendes Brustgeschirr mit Kehlkopffreiheit und Y-Steg verwenden.
Geht an der Leine VOR dem Hund, so dass er Euch wahrnehmen kann. So könnt Ihr ihm zeigen, dass Ihr den Weg wählt und wisst, dass Ihr wißt wie man sich bei Hundebegnungen verhält und dass Ihr für ihn im schlimmsten Fall den Kopf hinhaltet - wie ein richtiges "Leittier", welches immer im Sinne des Rudels agiert.
Ich wünsche Euch alles Liebe und viel Glück :-)
Die Frau geht garnicht mehr mit ihm nachdem sie mehrmals heftig gefallen ist und der Mann geht auch nicht sehr lang mit ihm da es zu anstrengend wird...
Sind die Leute sicher, dass sie die Richtigen für diesen Hund sind? Wo haben sie ihn her? Ich hoffe, von einem seriösen Tierschutzverein in Deutschland (kann ich mir kaum vorstellen), der ihnen nun helfen kann, durch intensive Beratung oder Rücknahme des Tieres, und nicht durch einen Internet-Klick auf der Seite irgendwelcher Abzocker, die unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes die gewünschten (so süßen, kleinen) Hunde dann nach Deutschland karren. Direkt zum Halter. Selbst schuld. Armer Hund.
Das geht NUR mit einem persönlichen Hundetrainer/ Verhaltenstherapeuten vor Ort, der mit den Leuten bei ihnen Zuhause arbeitet. Hundeschule halte ich für keine gute Idee. Noch nicht.
Auch dass Du mit dem Hund rausgehst, ist zwar wirklich nett den Leuten gegenüber, aber wenn Du den Hund nicht halten kannst, wenn er zu einem Haufen möchte und diesen fressen o.ä., dann würde ich davon Abstand nehmen. Soviel Kraft sollte man schon haben :(..
Warum haben sie kein Geld für eine Hundeschule? Wenn der Hund mal eine OP braucht, was dann?
Hier Ratschläge zu geben, wäre völlig kontraproduktiv. Hilfe vor Ort ist das einzig Sinnvolle. http://www.ibh-hundeschulen.de/hundeschulen/deutschland.html (nicht nur Hundeschulen findet man hier, sondern auch "Einzel"trainer)
wenn deine nachbarn kein geld für eine hundeschule haben, dann erst recht nicht für einen professionellen trainer. besser wäre es deshalb, den hund in fähige hände abzugeben und sich einen hund aus dem tierheim zu holen, der schon etwas älter und ruhiger ist. es gibt dort auch wohlerzogene, ältere hunde deren halter gestorben sind.