Gab es im Mittelalter Ausstellungen von Fabelwesen? Und kam vielleicht daher die Mythologien?

4 Antworten

Es kann schon sein, dass auch im Mittelalter (und davor) bereits irgendwelche Knochen o.ä entdeckt wurden die solche Geschichten gefördert haben aber ich bezweifle das es dahingehend Ausstellungen gab.

Viele Dinge haben durch mündliche Überlieferungen ein Eigenleben entwickelt und gerade bei Erzählungen wird auch zur Übertreibung geneigt oder man die eigene Erinnerung trügt einen. Damals gab es keine Fotos, keine Kameras die jeden moment festhalten konnten und kein Internet dass jeder auf der Welt es sich selbst ansehen kann.

Man hatte bspw. Händler aus anderen Ländern die haben dann von exotischen Tieren erzählt, die es hier nicht gab und so hatte jeder was andere Bilder im Kopf es gab die Seefahrer die von ihren Reisen und unglaublichen Dingen berichteten (daher kommt vermutlich dann auch der Ausdruck "Seemannsgarn". Und so entwickeln sich dann schnell Geschichten.

Man hatte damals auch noch kein Verständnis für Naturphänomene und um die zu erklären wurden eben irgendwelche übernatürlichen Kräfte verantwortlich gemacht, was auch u.a. für Religionen verantwortlich ist.

Die Mytholgien beruhen auf Überlieferungen, Legendenbildung.
Anfänglich aus den Naturreligionen bis schließlich über Antike und schlicßlich Bibel & Co.
Gleich ob nun Medusa, Minotaurus oder Siegfried der Drachentöter (Nibelungen).
Das übliche Schema "das Böse lauert immer und überall", Helden auch.

Im Mittelalter spulte sich das eher regionaler ab, wie diese Dracula Legende oder der Fundus Grimms Märchen.
Bekannt sind auch diese Seemannsgarn Geschichten von Seeungeheuern und Meerjungfrauen.

Die zur Schaustellung von missstellten Menschen und sonstigen Erscheinungen auf den Jahrmärkten wurden Geschäftsmodelle so um die Ecke ab 17. Jahrhundert.

Ja, solche Kuriositäten gab es bereits, aber im europäischen Mittelalter (ca. 600-1500) eher spärlich. Erst später in der frühen Neuzeit (ca. 1500-1800) wurden solchen Sammlungen und Anekdoten so richtig beliebt.

Die großen Sagen und Mythen der europäischen Kulturen sind allerdings älter als das Mittelalter.

Kuriositäten und "unerklärliche" Funde könnten mit Hilfe von Mythen gedeutet worden sein oder bestimmten Sagen zu neuer Beliebtheit verholfen haben - aber sie sind wohl nicht deren Ursprung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Kuriositätenkabinette gab es erst zu Ende des Mittelalters, als Privatsammlungen reicher Fürsten. Darin fanden sich dann durchaus auch die Zähne des Narwals, die dann als Horn eines Einhorns gedeutet wurden.