Gab es eine Art "Musterung" (Voruntersuchung) vor der Aufnahme in die Hitlerjugend/BDM, und was passierte mit denen die untauglich waren?

3 Antworten

So etwas gab es nicht. Ab einem bestimmten Alten mussetn alle in die vorgesehene Organisation eintreten.

Wer körperlich eigentlich dazu eigentlich nicth fähig war, hatte Pech, wurde von Anfang an gemobbt, als Schwächling angesehen und verlacht, seelisch gequält.

Zweite Durchführungsverordnung über die Hitler-Jugend („Jugenddienstverordnung”) (25. März 1939)

Das Gesetz über die Hitler-Jugend (HJ) von 1936 wurde durch die „Zweite Durchführungsverordnung“, die sogenannte „Jugenddienstverordnung“, vom 25. März 1939 verschärft. Ab sofort wurde der Eintritt in die Hitler-Jugend unter Androhung strafrechtlicher Verfolgung zur Pflicht aller Deutschen im Alter von 10 bis 18 Jahren. Die Verordnung legte ebenfalls fest, wer entsprechend des nationalsozialistischen Ausleseprinzips nicht in der Hitler-Jugend erwünscht war. Die zunehmende zwangsweise Vereinnahmung der Jugend durch die HJ entzog gleichzeitig den Eltern die Kontrolle über deren Erziehung, welche nun ebenfalls für die Ziele der Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=1565&language=german

Hier hast du die Details zur Frage der "Musterung": es gab keine Musterung, aber auf Antrag konnte man mit ärztlichem Zeugnis befreit werden.

Zudem wurde man wegen "sittlicher Vergehen" hinsausgeschmissen bzw. nicht aufgenommen.

Ausserdem weiss ich von überzeugten Anhängern religiöser Gruppen (z.B. Zeugen Je.ho.vas oder auch tw. Katholiken), dass sie bei diesen Organisationen nicht mitgemacht haben. Deshalb hat es mich sehr erstaunt, dass Ratzinger seinerzeit behauptete, alle seien, wie er, in der HJ gewesen. Das stimmt nicht. Die wirklich überzeugten Katholiken verweigerten die HJ.

Gab es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
stranger5431  30.08.2018, 13:34

Falsche Antwort. Setzen.

Aber die Perspektive des Deutschen, der aus Sicht der "Arier" in diesen Organisationen war, ist interessent.

De facto wurden Kinder, die z.B. 1 jüdischen Grosselternteil hatten, nicht in diese Organisationen aufgenommen.

Aber interessant, dass solche Kinder/Gleichaltrige für einen "Arier" inexistent waren.

Im Nachhinein hätte man ja 73 Jahre Zeit gehabt, um sich über solche Sachen zu informieren. Aber das taten diese "Arier" eben nicht... die lebten zufrieden mit ihrer Lebenslüge, hauptsache, dass niemand sie in Frage stellt...

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wolfgangniem11  30.08.2018, 18:00
@stranger5431

Im Nachhinein weis man alles besser. Ich habe nicht ein einziges jüdisches Kind gekannt. Kam 1931 in eine ev. Volksschule. Die Schulen waren nach Konfessionen getrennt. Es gab nur eine jüdische Schule und die war in einem anderen Ortsteil. Das war in der Weimarer Republik. Nicht in der Nazi Zeit.

Gelebte Geschichte sieht so aus.

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stranger5431  31.08.2018, 01:12
@wolfgangniem11

Wenn man aus der Froschperspektive kommentiert, dann weiss man halt vieles nicht. Das ist so weit verständlich. Aber man soll in diesem Fall nicht den grossen Alleswisser herauskehren.

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wolfgangniem11  31.08.2018, 09:22
@stranger5431

Es gibt viele Möglichkeiten die Geschichte zu interpretieren. Wie gefährlich einseitige Interpretation ist zeigt der Zulauf zu rechtsradikalen Parteien.

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