Funktion von ‚als Kraft äußernd' – komme nicht weiter?
Ich hänge gerade an der Wendung ‚als Kraft äußernd' fest und komme nicht so recht dahinter, welche Funktion sie im Satz eigentlich erfüllt. Mir ist schon klar, dass Partizipialkonstruktionen im Deutschen – gerade in älteren Texten – ja allerlei verschiedene Aufgaben übernehmen können, aber bei dieser speziellen Fügung stehe ich irgendwie auf dem Schlauch.
Kann mir vielleicht jemand auf die Sprünge helfen, was genau diese Partizipialphrase hier leistet?
Context ;
" Was heißt Freiheit?
Dieser Begriff ist, genau betrachtet, ein negativer. Wir denken durch ihn nur die Abwesenheit alles Hindernden und Hem menden: dieses hingegen muß, als Kraft äußernd, ein Positives seyn. Der möglichen Beschaffenheit dieses Hemmenden entsprechend hat der Begriff drei sehr verschiedene Unterarten: physische, intellektuelle und moralische Freiheit."
ARTHUR SCHOPENHAUER-Über die Freiheit des menschlichen Willens
2 Antworten
als Kraft äußernd: wenn er sich als Kraft äußert
Spezieller im Kontext: "Der möglichen Beschaffenheit dieses Hemmenden entsprechend hat der Begriff drei sehr verschiedene Unterarten: physische, intellektuelle und moralische Freiheit."
Physisch: Bewegungs- und Handlungsfreiheit, z.B. auch Reisefreiheit
intellektuell: Fähigkeit, selbständig zu denken, also nicht durch Werbung, Framing, Ideologie usw. vorprogrammiert zu sein
moralisch: Fähigkeit, sich von äußeren Autoritäten, Institutionen (Kirche, Staat etc.) oder von Ängsten, Bedürfnissen, Trieben, Traditionen bestimmen zu lasse
nun erst mal darf man nicht alles machen was man möchte.
Dagegen wird man durch Gesetze eingeschränkt.
Ein Beispiel ist, dass man den Nächsten nicht einfach was wegnehmen darf nur weil man es möchte.
Somit wird schon dahingehend die Freiheit begrenzt, weil es dem Anderen zum Nachteil wäre.
Was da noch eine Rolle spielt ist die Moral sprich von der Gemeinschaft festgelegte Sachen, die zwar mit Rechten nichts zu tun haben aber um nicht negativ aufzufallen, schwimmt man mit dem Strom mit.