Friedrich Schiller Gedicht ,,An den Frühling“?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ich einen Roman oder ein Gedicht verfasse (oder sonst ein fiktives Werk, auch ein Theaterstück oder eine Oper oder ein Musical),

dann habe ich (mindestens) zwei Möglichkeiten, dir etwas zu erzählen:

A) Ich sage, ich würde das erzählen, und ich tu das auch wirklich, als Gerd.

B) Ich sage, ich würde das erzählen, aber ich tu das als wer anderer, zum Beispiel als Gernot:

Ich schlüpfe in die Rolle des Bäckergesellen Gernot aus der Bäckerei nebenan. Das ist dann mein fiktives Ich, oder mein lyrisches Ich, wenn es um Lyrik geht, also meist um Gedichte.

Beispiel für A: Gerd, der morgens aufs Klo geht, dichtet "Früh am Morgen drängt mein Harn, drängt mich zur Toilette, kaum ist der Deckel hochgestellt, piss ich um die Wette."

--> Hier ist das lyrische Ich identisch mit dem Dichter, als mit mir.

Beispiel für B: Gerd, der kein Bäckerlehrling ist, dichtet "Früh am Morgen drängt der Meister, rasch die Krume umzuschlagen, doch mich drängen and're Sorgen, ich red mich um Kopf und Kragen."

--> Hier ist das lyrische Ich eine andere Person als der Dichter, also als ich, nämlich wer? Der Bäckerlehrling, der andere Sorgen hat als zu arbeiten.

Nun versuche bitte, analog zu meinem hanebüchenen Beispiel herauszufinden, wer in deinem Gedicht das lyrische Ich ist.

Gruß aus Berlin, Gerd

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Journalist, Buchautor, Dichter, wissenschaftlicher Lektor
LMBTG 
Fragesteller
 02.02.2021, 22:53

Vielen vielen Dank. :)

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