Fremder Beitrag unter meinem Pseudonym auf Quora – aber ich war es nicht. Was kann dahinterstecken?
Ich bin heute früh zufällig in das E-Mail-Postfach meiner zweiten Adresse gegangen – eine Adresse, die ich selten nutze – und habe dort einen Newsletter gesehen, den ich nie abonniert habe. Es handelte sich um politische Inhalte, u. a. Werbung mit AfD-Bezug. Ich habe auf "Abbestellen" geklickt, wurde daraufhin automatisch auf eine Website weitergeleitet – und war dort bereits eingeloggt. Ohne vorherige Anmeldung, ohne Passwort, ohne Bestätigungsmail, ohne dass ich diese Seite jemals bewusst besucht hätte.
Zu meinem Erschrecken war dort ein Beitrag veröffentlicht – lang, tiefgründig, eindeutig nihilistisch –, verfasst unter einem Pseudonym, das ich sonst nur in Spielen verwende. Der Text war in perfektem, stilistisch auffallend klarem Deutsch geschrieben. Ich war es aber definitiv nicht – an dem betreffenden Tag war ich nachweislich im Schlaf, außerdem liegt mir dieser Schreibstil vollkommen fern.
Ich bin ratlos. Wie kann es sein, dass ich auf einer mir völlig unbekannten Seite automatisch eingeloggt bin, ohne je ein Konto erstellt oder bestätigt zu haben? Und wie kann unter meinem eindeutig zu mir gehörenden Online-Namen ein derartiger Beitrag stehen, von dem ich nichts weiß?
Ich bitte dringend um Einschätzungen, mögliche Erklärungen oder Hinweise, was ich tun kann. Ich bin verunsichert und weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.
Nachtrag:
Ich habe mittlerweile überprüft, ob meine E-Mail-Adresse möglicherweise Teil eines Datenlecks war – das ist nicht der Fall. Es handelt sich auch nicht um irgendeine kleine Seite, sondern um Quora, also eine weltweit sehr bekannte Plattform. Umso unverständlicher ist für mich, wie dort ein Account unter meinem Pseudonym mit dieser E-Mail existieren kann, obwohl ich die Seite vorher nie benutzt habe. Ich habe keine Registrierung vorgenommen, keine Bestätigungsmail erhalten und auch keine Verknüpfung zwischen dieser E-Mail und meinem üblichen Online-Namen eingerichtet. Das macht die ganze Situation für mich noch rätselhafter.
Nachtrag zum Text selbst:
Der veröffentlichte Text ist stilistisch auffallend kontrolliert, mit klar strukturierter Argumentation, durchgängig hochsprachlich formuliert und vollständig frei von Umgangssprache, Fehlern oder persönlichen Einschüben. Er arbeitet mit abstrakten Begriffen wie „Wollen“, „Bewusstsein“, „Sinn“, „Freiheit“ und „Systemfehler“ und entwickelt daraus eine quasi-philosophische Betrachtung über Selbstverzicht und die Auflösung individueller Zielorientierung. Inhaltlich verbindet er Konzepte aus Existenzialismus, Buddhismus und Systemkritik zu einem konsistenten, aber stark theoretisch aufgeladenen Gedankengang. Es handelt sich weder um ein Tagebuchfragment noch um eine persönliche Stellungnahme, sondern um einen nahezu essayistisch aufgebauten Text, der sich auffällig deutlich an literarische und philosophische Formulierungen anlehnt.
1 Antwort
Immer gut aufpassen - besonders bei Passwort "passwort" oder "123456".
Mein Passwort besteht nicht aus simplen Begriffen, sondern aus einer komplexen Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen – „Fortnite1234“ wäre im Vergleich geradezu simpel. Zusätzlich ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert, und jeder neue Login-Versuch muss manuell von mir bestätigt werden. Ein normaler Zugriff durch bloßes Erraten des Passworts ist damit praktisch ausgeschlossen.