Frage zu Verhalten?

4 Antworten

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Nur damit ich es richtig verstehe:

Person A traut Person B nichts zu. Person B versagt eben aufgrund dieser Konditionierung und Person A ist deswegen enttäuscht/verärgert?

oder

Person A traut B nichts zu, Person B brilliert aber, deswegen ist A enttäuscht?

Kittyka2 
Fragesteller
 22.10.2023, 03:44

Person A traut Person B nichts zu. Person B versagt eben aufgrund dieser Konditionierung und Person A ist deswegen enttäuscht/verärgert?

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AngelAlix  22.10.2023, 03:53
@Kittyka2

Okay...dann hatte ich das richtig verstanden.

Viele empfinden Abwertung als Motivation.

Das sieht man auch bei Lehrern sehr oft. Da gibt man dem Schüler lieber eine schlechtere Note, als hochzurunden, damit der Schüler "motiviert" wird. Oder wenn jemand beim Ausfragen hakt: "Da lernst du aber nochmal. Das ist ja sonst peinlich vor den anderen.".
Alles schon selbst in als Schüler erlebt und heute bei Kollegen (bin heute selbst Lehrerin und Dozentin, aber nicht für urwichtige Fächer).

Oder in manchen Familien, wo nur eine 1+****** gerade "gut genug" ist und man sich schon bei einer 1- extrem enttäuscht gibt. Oft gerne auch in Kombination mit "Geschlechterkampf", dass die Tochter sich aufarbeiten kann und ihre 1+ lange nicht so gut ist, wie die 4 vom Sohn. So einen Fall habe ich gerade in einer meiner Klassen. Da wird nur mit Abwertung gearbeitet, unter dem Deckmantel, sie "anspornen" zu wollen.

Sie erwarten durch ihre Abwertung, dass sich die Person so motiviert fühlt, nach dem Motto "Na, der werd' ich's aber zeigen." und dann eben die Erfolge holen, die man für sie will.
Dass das meistens nicht klappt, weil die Person sowieso schon verunsichert ist und an sich zweifelt kapieren viele nicht.
Dass Zuwendung, Lob, Motivation zum Ziel führen könnte, das haben viele noch nicht mitbekommen, auch selbst so vermutlich nicht erlebt.

Häufiger ist es jedoch so, dass man jemanden abwertet und sich freut, wenn dieser versagt, weil "man hat's ja dann gewusst.". So sind bspw. meine Eltern. Wenn ich meine Geschwister ansehe, die haben das alle verinnerlicht "zu versagen".
Würden die jetzt auf jemanden treffen, der sie durch Abwertung versucht zu motivieren, würde das absolut in die Hose gehen, weil sie der Meinung sind, die Person habe ja recht und sie könnten ja eh nix (richtig machen).

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Kittyka2 
Fragesteller
 22.10.2023, 08:43
@AngelAlix

Exakt. Wenn mir jemand sagen würde, ok, Mathe kannst du nicht, hier deine 5... Dann würde ich auch eher denken, ok, wahrscheinlich ist es so. Hätte jetzt nicht das Gefühl, der Person beweisen zu müssen auf eine 3 oder so zu kommen. Aber ist das nicht auch eine Typfrage?

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humh

Ich formuliere das jetzt mal so.

Es gibt Fähigkeiten und es gibt Fertigkeiten. Und was ein Mensch kann, das können im Prizip alle Menschen.

Es gilt die Fertigkeit zur Fähigkeit zu entwickeln.

Und wenn ein gewisses Subjekt keine Veränderungswünsche hat? Keine Veränderungswünsche hat und nicht willig ist, auch nur den Ansatz der Fähigkeiten eines Menschen zu erreichen, ist das eine heimliche Form des Krieges gegen den Rest der Menscheit!

Denn es gibt kein Recht auf Dummheit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
kummerfrei  22.10.2023, 08:48

Oha! Gut formuliert. Aber leider kann tatsächlich "nur im Prinzip" jeder, was ein anderer auch kann.

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BaarrNeu  22.10.2023, 22:31
@kummerfrei

Stimmt! Deswegen muß man sie fördern, damit die Fähigkeiten zu Fertigkeiten werden. zwinker

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Hallo Kittyka2!

Wenn Menschen verärgert sind, weil ihre Bewertung einer anderen Person (sie trauen dieser Person nichts zu) dann tatsächlich eintrifft (diese Person verhält sich dann tatsächlich genau so), kann ich nicht erklären.

Wenn die bewertete Person sich vorher ärgert über die Bewertung, das verstehe ich. Man möchte ja für voll genommen werden, andere sollen einem etwas zutrauen.

Wenn die bewertete Person sich hinterher über die Bewertung ärgert, die sich als zutreffend herausgestellt hat, dann versteh ich es auch nicht. Vielleicht ist es ein Versuch, das eigene vorhergesagte Unvermögen nicht in den Mittelpunkt zu stellen, weil man es nicht wahrhaben will, sich aber insgeheim darüber ärgert, dass der/die andere mit seiner/ihrer Einschätzung Recht hatte.

LG

gufrastella

Frust, Enttäuschung darüber dass es sich als wahr heraus gestellt hat, man selber möchte vom Gegenteil überzeugt werden bzw. überrascht werden

Kittyka2 
Fragesteller
 22.10.2023, 03:43

Aber wieso sollte man das tun? Also die andere Person vom gegenteil überzeugen

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RainerZufall268  22.10.2023, 03:51
@Kittyka2

Um sich selbst zu beweisen, z.B du hältst dich nicht an vereinte Zeiten zum Treffen, lässt den anderen warten, man selber möchte doch zeigen dass man es besser kann. Die Person die dass gesagt hat, also du schaffst es nicht möchte dann mit der Aussage bei dir erwirken dass du dich vielleicht änderst, wenn nicht die andere Person angepisst dass sie Recht hatte

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