Frage zu Goethes Ballade "Der Zauberlehrling"?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

zunächst einmal: Das Walle, walle ist hochdeutsch und nichts anderes.

Es handelt sich um den Zauberspruch, der bewirkt, daß der Besen zu einer Art von Leben erwacht und Wasser holt. 

Das Walle ist Imperativ zu wallen, das sich vom althochdeutschen wallan, fließen, sprudeln, und dem gotischen wulan, sieden, ableitet. Ursprünglich bedeutet das Wort wälzen oder drehen.

Die Dramatik für den Zauberlehrling besteht darin, daß er zwar weiß, wie er den Besen zum Wasserholen verwenden kann, aber nicht, wie er ihn wieder stoppen soll. Bei dem Versuch, ihn zu zerhacken, teilt sich der Besen in zwei Besen auf, so daß der Wasserstand immer schneller steigt. Am Ende taucht der Meister auf und beendet den Spuk mit einem passenden Zauberspruch.

Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los - dieser verzweifelte Hilferuf des Zauberlehrlings ist in die Alltagssprache als Beschreibung einer Erfahrung eingezogen, die Menschen machen, wenn sie sich der Hilfe von Dingen oder Personen bedienen, die sie nicht im Griff haben. 

Herzliche Grüße,

Willy

Tichuspieler 
Fragesteller
 02.08.2015, 21:37

Hallo Willy! Vielen lieben Dank für Deine sehr gute und kompetente Antwort! Daumen rauf!! :-)

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Willy1729  12.08.2015, 05:42

Vielen Dank für den Stern. Willy

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