Frage an die deutsche Männerwelt: Warum geht ihr nicht mehr auf Frauen zu oder wirkt das nur so?

9 Antworten

Ich schätze das liegt sowohl an der Mentalität als auch an der Emanzipation. Einige deutsche Männer sind ja selbst im Gespräch schon sehr wortarm und introvertiert. Bei einigen denkt man, sie kämen am liebsten nur mit den Worten ja oder nein durch das ganze Leben. Untereinander sind sie dann redseliger und übertrumpfen sich gegenseitig mit verbalen Heldentaten.

Ich glaube tatsächlich, dass viele deutsche Männer Angst vor Frauen haben, da sie doch sensibler sind als es den Anschein erwecken soll. Die Frau wird vielleicht sogar gezielter raus gesucht und er tendiert nicht zu einer flächendeckenden Anmache bei sämtlichen Frauen, die er ganz gutaussehend findet. Es muss also nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein wie manche deutsche Männer so vorgehen.

Hamstergirlie01 
Fragesteller
 18.03.2017, 12:58

Natürlich habe ich auch schon Männer erlebt die dieselbe Anmache bei jeder Frau probieren. Aber es gibt auch Leute wie meinen Freund der sich über 4 Monate um mich bemüht hat. Ich erwarte sowas nicht von einem Mann, aber es ist schon sehr verwunderlich warum es ein deutscher Mann im Vergleich nicht mal fertig bringt ein nettes Gespräch zu führen und mal zu schauen was draus wird. Keine Eigeninitiative. Und die meisten Frauen leben noch nach dem Motto: "warum soll ich ihn ansprechen? dann fühlt er sich nur im Ego gekränkt."

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Minyal  18.03.2017, 13:14
@Hamstergirlie01

An jedem Bahnhof sieht das allerdings anders aus. Man fährt die Rolltreppe hoch oder runter und irgendwelche Männer labern, pfeifen oder sagen irgendetwas zu einem, um die Aufmerksamkeit zu erzielen. Man wartet auf den Zug / Bahn und es dauert keine 5 min und dasselbe Gelaber, Pfeifen etc erfolgt bei der nächsten Frau. Also verallgemeinern will ich da nicht, aber deutsche Männer ohne Migrationshintergrund habe ich das wirklich noch nicht an Bahnhöfen machen sehen. Zudem kommt es auch noch vor, dass sich einer von ihnen los seilt und einen anquatscht, wo man denn hin wolle und man sei ja eine schöne Frau etc..

Also dieses Angraben kann schon mehr als unangenehm sein. Im Club ist es auch nichts anderes. Es ist, wie ich finde, flächendeckenderes Anlabern. Wenn eine Frau anspringt, dann gibt er sich sicherlich Mühe und wirbt um sie. 

Nur hätte dein Freund vielleicht nicht dich gefunden/angesprochen/positives Feedback bekommen, so hätte er dann keine Monate ins Land streichen lassen bis er die nächste Frau angesprochen hätte. 

Beim deutschen Mann kann das durchaus passieren. Er schiesst sich auf eine Frau ein, bekommt einen Korb und verarbeitet ihn erstmal, bevor er die nächste Frau anspricht.

Da können manchmal Monate vergehen.

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Hamstergirlie01 
Fragesteller
 18.03.2017, 13:21
@Minyal

In dem Falle pauschalisierst du aber etwas. Ich kenne auch deutsche Männer die so ein Verhalten am Bhf an den Tag legen würden. Die kommen aber für niemanden in Frage. Und das liest sich so als ob alle Männer mit Migrationshintergrund von vornherein nie auf was Festes aus sind. Ich denke das ist etwas verallgemeinert. aber ja von denen geht mehr Initiative aus bei einer Frau zu landen als von deutschen Männern...

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Minyal  18.03.2017, 13:35
@Hamstergirlie01

Das habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb, dass er bei einem positiven Feedback sich Mühe gibt und um die Frau wirbt. Das setzt für mich ein ernsthaftes Interesse an der Frau voraus, sonst gebe sich der Mann überhaupt keine Mühe. Es geht mir lediglich um die flächendeckendere Bereitschaft zum Flirten. Dass daraus Ernsthaftigkeit für eine Beziehung entsteht, ist da überhaupt nicht das Thema und greife ich in keinem Satz an. 

Ich sage nur, dass er im ersten Anmachen einer Frau flächendeckender vorgeht als mancher Deutscher. Viele deutsche Männer sprechen eine Frau gerade erst in ihrem Freundeskreis direkt an. Da haben sie sich schon vorab informiert, wer diese Frau ist, was sie so macht, woher sie kommt etc. Sie würden nicht einfach blindlinks auf eine Frau zulaufen,  die sie überhaupt nicht einordnen können, es sei denn sie hat ihm körperliche Signale der Zuneigung gesendet. 

Die Flirtbereitschaft ist einfach eine andere und auch die Taktik ist meistens ganz anders. Das merkt man selbst bei Online-Datingportalen. Der deutsche Mann holt sich erstmal Infos. Vielen Herren mit anderer Mentalität ist das zu langwierig bis zum ersten Treffen. Da heisst es dann knallhart, wir haben jetzt eine Stunde geschrieben. Wollen wir uns am Wochenende treffen? Die deutschen Männer hingegen fragen erstmal, ob man bereit wäre sich weiterhin zu schreiben oder ob man was dagegen hätte. 

Das ist weder pauschalisierend, sondern eher eine unterschiedliche Taktik.


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Das ist sehr komplex. Ist von den jeweiligen Personen abhängig.  Frauen bauen aber grundsätzlich eine Art Schutzwall auf weil sie oft angebaggert werden. Verständlich.  Gerade Männer die nicht eine südländische Mentalität mitbringen haben da von der Grunderziehung her eine andere Wahrnehmung und ein Gespür für Ablehnung oder Bereitschaft. Ich sehe es z.B so, dass ein Mädel hier -sofern sie offensichtlichjemanden nett findet - gerne mal den Anfang machen darf.  Männern wird der erste Schritt leider nicht gerade einfach gemacht und von daher wäre eine Ermutigung  (z.b  ein nettes offenes Lächeln oder ein paar Worte a la "hast du mal nen Tip wo man hier nett einen Kaffee trinken gehen kann ?' ;))  Nur ein Beispiel.  Ein großes Problem sind auch die Smartphones. In der Bahn glotzen 80% der Leute in diese Dinger rein und nehmen ihre Umwelt überhaupt nicht mehr wahr.......

Hamstergirlie01 
Fragesteller
 18.03.2017, 13:10

Also mit den Smartphones hast du auch Recht. Und weil alle Beziehungsprobleme auf Whatsapp diskutiert werden. Trägt sehr zum Unmut bei :/

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Ich denke das liegt vielleicht an der Mentalität. 

Bei mir ist es z.B. so, dass ich meist gar keine Lust habe mich da jetzt irgendwie zu unterhalten. Wenn man z.B. in der Stadt ist und Besorgungen macht, dann haben die erstmal oberste Priorität, und kein Smalltalk mit irgendwem der eh nur Zeit kostet *lach*

Das realisiert man dann oft erst nen Tag später, wenn man den Vorherigen noch einmal revue passieren lässt und plötzlich denkt "uh, die war eigentlich hot, aber naja was solls"

Auch kommt es stark auf die persönliche Einstellung an. Ich sehe es z.B. bei Kumpels denen es nicht so leicht fällt eine Frau zu finden. Diese bemühen sich extrem auch unterwegs oder auf Partys möglichst viele anzusprechen, damit evtl dann eine dabei ist =)

Menschen denen es leichter fällt haben oft gar kein Interesse daran. Man ist froh wenn man z.B. beim Feiern einfach mal seine Ruhe hat. Man hat auch gar-keine, wirklich null Lust auf die meisten Mädels... Man lässt sich nur darauf ein was einen wirklich interessiert. Der Rest ist einfach "langweilig"... Vor allem, wenn man "die eine" dann leider verloren hat, verfällt man nicht gleich in Panik und spricht alle Frauen an um wieder etwas zu finden.. Man ist gechillter und denkt sich, "da kommt schon irgendwann wieder eine die einem wieder etwas bedeutet." 

Gut und manche Idioten nutzen das halt aus und nehmen alles mit was geht...

Wenn man befürchten muss, für jeden Annäherungsversuch mit dem Vorwurf von Nötigung konfrontiert zu werden, dann lässt man es eben oder ist zumindest vorsichtiger. Die Ursache (nicht Schuld!) dafür liegt bestimmt auch an der zunehmenden Emanzipation und Gleichberechtigung.

Hamstergirlie01 
Fragesteller
 18.03.2017, 12:47

Also ich wüsste jetzt niemanden der jemanden der Nötigung betiteln würde (ausser der werte Herr kommt her und langt jemandem ohne Vorwarnung an den Hintern :D, gibt es zwar auch aber wenige). Vielleicht redet Mann sich das ein. aber danke schon Mal für die Antwort. interessant mal die Gegenseite zu hören. :)

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Echt interessante Sichtweisen. Mir fällt eine Geschlechtertrennung auch hier auf. Frauen sagen: wir machen denen Angst und Männer sagen: Frauen bezeichnen uns als Lüstlinge, wenn wir sie ansprechen.

Ich find das interessant mal beide Seiten zu hören. Jetzt macht natürlich vieles auch Sinn, danke an alle für die ehrliche Meinung :)