,,floating gap"?

2 Antworten

Merkmale des kommunikativen Gedächtnisses:

  • Zeitrahmen: maximal drei bis vier Generationen respektive 100 Jahre
  • Entstehung: Aufbau aus Alltagskommunikation und -interaktion in einem Milieu räumlicher Nähe, gemeinsamer Lebensumstände und geteilter Erfahrungen und somit an Träger des Gedächtnisses gebunden
  • Inhalt: Geschichtserfahrung im Rahmen der individuellen Biographie, also Bestände, die sich auf eine "lebendige Vergangenheit" beziehen
  • Form: individuell, ungeformt, naturwüchsig
  • Träger: unspezialisiert und unorganisiert

Merkmale des kulturellen Gedächtnisses:

  • Zeitrahmen/Inhalt: durch Präzision und Selektion gekennzeichnete weiter zurückliegende Ereignisse "einer absoluten Vergangenheit"
  • Träger: spezialisierte Traditionsträger, die an außeralltägliche, institutionell vermittelte Kommunikation gebunden sind
  • Form: ritualisiert, inszeniert
  • Funktion: deutet Alltagsgeschehen und verleiht ihm Sinn; beleuchtet unverrückbare "Fixpunkte" der Vergangenheit von denen Orientierungskraft für die Gegenwart ausgeht

In der neuesten Forschung steht vor allem der Übergang vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis, der von Assmann als "floating gap" bezeichnet wird, im Mittelpunkt des Interesses. Dabei soll es sich nicht um eine Lücke als vielmehr um ein Aufeinandertreffen handeln, wodurch auch ein Nebeneinander der beiden Gedächtnisformen möglich sei.

aus http://www.umweltunderinnerung.de/index.php/methodisches/schluesselbegriffe

Theorem ist wohl von Jan Vansina. Kenne nur die Modelle von Assmann. Hier findest Du allerdings einen womöglichen brauchbaren Titel aus der Sekundärliteratur bzw. eine knappe Erklärung.

https://books.google.de/books?id=jQcU_msYAHUC&pg=PA115&lpg=PA115&dq=vansina+floating+gap&source=bl&ots=ASBzEQCOLv&sig=ACfU3U2E_m5n3ipJ9qSu7XQX_V9XTghkVg&hl=en&sa=X&ved=2ahUKEwjbi4bxktfgAhWixYUKHQf8ApUQ6AEwBHoECAUQAQ#v=onepage&q=vansina%20floating%20gap&f=false

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung