Fail bei der DB Streckenplanung?
Bin die Wochen Wien-Düsseldorf mit der DB gefahren (schnellste Verbindung) und war wirklich erstaunt wie ineffizient das ganze ist.
Teilweise geht es auf gut ausgebauten Schnellfahrstrecke wirklich gut vorwärts, aber dann wird unglaub ineffizient viel Zeit verschenkt,
z.b. Frankfurt: Hanau - Flughafen (ca 30km) hat über halbe Stunde, ca 45min gedauert, ständig Stopps, dann wird noch der Hauptbahnhof angefahren und der Zug muss umdrehen.
Das selbe Prozedere nochmal bei Köln Hbf: reinfahren, warten bis der Lokführer auf die andere Zeiten wechselt und wieder rausgurcken...
Wer plant den solche Hochgeschwindigkeitsverbindungen so ineffizient? Da kann man doch einfach durch bessere Planung auf der gesamten stecke sicher mindestens eine halbe Stunde einsparen, wenn nicht mehr
3 Antworten
Jain - Ja, durch bessere Planung könnte das verbessert werden, einfach ist das aber nicht. Hier einmal der Ablauf, wie so etwas geplant und finanziert wird.
Ein größerer Um und Ausbau bei der Bahn dauert in der Planung bis zu 7 Jahre. Warum ist das so? Weil das Eisenbahnbundesamt eine UNGLAUBLICH minuziöse Planung erwartet, was prinzipiell auch richtig ist, wenn wir mit mehreren Hundert Tonnen mit über 200 km/h über ne Schiene fahren wollen.
In der Zeit wird auch die Finanzierung geplant, logisch. Diese setzt sich aus vielen verschiedenen Töpfen zusammen, auch Bundes und EU Fördergelder, die Infrastruktur gehört ja nach wie vor dem Bund. Bisher war es immer so, dass der Bund kurz vorher, sagen wir mal wie letztes Jahr 2024, auf einmal das Budget kürzt, weil man den Bundeshaushalt anpassen muss, so wurden letztes Jahr aus geplanten 60 Milliarden Euro mal eben 43, es fehlten also 17 auf einmal (so ging das die letzten Jahrzehnte schon, bevor jmd mit der Ampel anfängt…).
Auf Grund solcher Abläufe fahren wir mit dem ICE heute noch über Infrastruktur aus Vorkriegszeit (nein, nicht übertrieben). Das ist zwar nach wie vor genauso sicher wie bei modernen Fahrwegen aber eben langsamer. Hier kommt der Bund wiederum ins Spiel: Beim Bau der Schnellfahrstrecken geht es meist leider nur um eins: Prestige. Man möchte sich gerne damit brüsten, dass man von da nach da in der und der Zeit kommt.
Das ganze ist aber Quatsch! Folgende Überlegung:
Eine Strecke mit über 250km/h zu befahren ist unglaublich teuer, weil darüber noch einmal eine deutlich höhere Anforderung und Prüfung ansteht, die Kosten pro Kilometer Strecke sind also sehr hoch. So kommt es, dann man von München nach Hamburg zwischen Frankfurt und Köln zwar rund 300 fährt; davor aber lediglich 120km/h über weite Stellen.
Viel besser und letzten Endes schneller wäre es doch, man würde weite Teile der Strecke so ausbauen, dass man diese mit 250 befahren kann.
Wie gesagt da spielt leider viel politisches Prestige eine Rolle.
Zu den Abläufen: Man könnte sicher durch bessere Planung etwas einsparen. Du musst dir aber immer noch vor Augen führen, dass der Bahnbetrieb komplex ist und es extrem viele Faktoren zu beachten gibt. Auch hier mal ein Beispiel: Du sagtest du hast auf kurzer Strecke viele Stops gehabt. Klar ist das ärgerlich für dich, keine Frage. Es kann allerdings beispielsweise sein, dass euch voraus ein Güterzug gefahren ist, der priorisiert gefahren werden musste, oder den man nicht überholen konnte, weil es kein Gleis auf der Strecke gab, das lang genug war, um ihn abzustellen und zu überholen oder oder oder….
Das System Bahn ist eines, in dem nicht jeder Zug individuell für sich selbst unabhängig voneinander fahren kann, sondern alle Fahrten sind voneinander abhängig, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Man könnte das ganze durch bessere Abläufe und modernere Technik verbessern, ja, aber diese Abhängigkeit voneinander bleibt immer bestehen.
Und nach vielen Jahren, in denen man diese Infrastruktur zwar krampfhaft bespart hat, sie aber immer weiter auslasten wollte, ist das jetzt einfach leider die Quittung der Versäumnisse. Lass dir gesagt sein: Diese Quittung kriegt nicht nur der Fahrgast zu spüren, sondern auch das Personal, egal ob Lokführer, Zugbegleiter, Techniker, Bahnhofspersonal oder Fahrdienstleiter auf den Stellwerken.
Ich persönlich hoffe man es jetzt endlich mal ernst mit der infrastrukturellen Offensive, es sieht zumindest so aus, jedoch, wie wir oben gelesen haben, braucht das Zeit und leider viel Geld.
Viele Grüße, ich hoffe ich konnte dir die Frage verständlich beantworten 😊
Du hast die Bahn auch nicht schlecht geredet, du hast ne Frage gestellt und ne Antwort bekommen, alles gut!
Nein, jmd wie den braucht es da mit Sicherheit nicht. Der kennt sich zwar mit Innovation aus, mit den Sicherheitsanforderungen des Bahnbetriebs aber null, dafür hat er nicht die nötige Vorsicht und Geduld.
Dann wird es leider noch Jahrzehnte dauern bis die Bahn für die breite Masse eine echte Alternative zum Fliegen wird. 9h für 900km ist da leider nicht wirklich konkurrenzfähig, das sollte in gut halber bis 2/3 der Zeit gut machbar sein. Selbst bei 5, 6h Fahrzeit entschieden sich leider die meisten noch frürs fliegen
Die aktuelle Entwicklung der deutlich steigenden Fahrgastzahlen widerlegt deine These aktuell 🙂
Wenn der Musk die Bahn übernimmt dann gute Nacht. Der lässt sich meiner Meinung nach von dummen Leuten dummes Gelaber finanzieren - mehr auch nicht.
Kann man, wenn es alternative Strecken gibt - aber dann fehlt eben der jeweilige Halt.
Wien-Düsseldorf braucht mit der schnellsten Verbindung 8:13 für fast 1.000 Kilometer und auf der Strecke ist wenig richtige Schnellfahrstrecke, dafür ist das gegenüber dem Auto was 10-11 Stunden reine Fahrtzeit ohne Pausen braucht doch total OK.
Die 8:13 sind aber auch sehr theoretisch, in bei Richtungen kam da nochmal über +1h Verspätung drauf. Grundsätzlich schon OK, nur es wundert mich dass dort so viel Zeit durch so ineffiziente Bahnhofs-Anfahrten verschenkt wird. Man kann doch z.b. irgendwo entlang der Strecke am Nebenbahnhof in Frankfurt halten und muss nicht ne halbe Stunde vertun im in die City zu gurgen wenn die Streckenführung da schon so ineffizient ist
Der ICE ist für viele kleine Nebenbahnhöfe aber leider nicht geeignet, gerade stark ausgelastete. Auch hier Aus teils pragmatischen Gründen, beispielsweise weil er für die Bahnsteige auf kleinen Bahnhöfen zu lang ist.
Außerdem musst du hier auch die Folgen immer berücksichtigen: Wenn du den ICE in nem kleinen Dorf abfahren lässt anstatt in der Großstadt, dann musst du die ganzen Fahrgäste auch erstmal dorthin kriegen, denn Menschen sammeln sich nun einmal nicht im Dorf, sondern in Ballungszentren, wie der Name schon sagt 😉.
Kann man. Dann ist aber die Verbindung nach Frankfurt schlecht.
Nicht alle haben das gleiche Reiseziel wie du. Frankfurt Hauptbahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt, das schafft Umsteigeverbindungen in viele Richtungen.
Fahren nicht so gut wie alle züge zum Frankfurt Flughafen Bahnhof? Zumindest mir würden alle Verbindungen über den Bahnhof angezeigt wo man ja auch umsteigen kann.
Effizient ist es aber nicht so einen wichtigen Knotenpunkt (den Hbf) als "Endstation" zu bauen
Zur ersten Frage kenne ich mich als Schweizer doch zu wenig aus.
Denk daran das Bahnnetz wurde grösstenteils schon im.vorletzten Jahrhundert gebaut. In Paris zum Beispiel baute jede Bahn ihren eigenen Kopfbahnhof und die bestehen auch heute noch. Transfer bei nötigem Bahnhofswechsel mit.der Metro.
Ja verstehe dass es nicht einfach ist. Will die Bahn ja nicht schlecht reden, fahre ja gerne damit. Aber hab mich echt mehrmals gewundert warum alles so ineffizient abläuft. Besonders fallen eben schon vielen ungeplanten halte zwischendurch auf..... Es bräuchte Mal dass so jemand wie der Musk übernimmt, dann wäre in 3 Jahren das Netzt top ausgebaut.