Fahrraddynamo Spule statt Kondensator?
Hi Community,
mal ne kurze Frage: Würde nach einer Glättung der Spannung (Gleichrichter) beim Dynamo für ein Standlicht auch eine Spule gehen oder ist ein Kondensator immer die bessere Wahl? Ich denke mir, dass die Spule eher nochmal ein wenig Kraft kosten würde wegen dem Induktionsgesetz, wo der Strom der Ursache entgegenwirkt (hoffentlich richtig beschrieben!). Ohne Glättung beides ja nicht, oder? Da würde ja entweder der Kondensator oder die Spule geladen werden und entladen. Und im Endeffekt bleibt dann nicht viel Energie übrig für den Dynamo im Standlichtbetrieb.
4 Antworten
Zur Glättung kann man statt eines quergeschalteten Kondensators auch eine längsgeschaltete Induktivität nehmen, und mit einer Querdiode in Spannungssperrichtung kann man auch einen Strom aufrechterhalten. Doch sind bei Kondensatoren wesentlich größere Energiedichten und Energiemengen pro Masse möglich und auch die Verluste sind wesentlich kleiner.
Meinst du zum Speichern der Energie?
Meine restlichen Kenntnisse der Ausbildung sagen mir, dass du für eine Gleichrichtung Dioden brauchst und im Anschluss einen Kondensator lädst.
Ja, das geht. Bevor es richtige Spannungsregler gab, hatte man Stromversorgungen mit Kondensatoren und Spulen geglättet, vor allem bei telefonsystemen. Die ersten Spannungsregler die den Netzbrumm vernünftig ausregeln konnten kamen erst ganz am Ende der 1960er Jahre auf! Telefonsysteme hatten dann entweder riesige Bleiakkus (Die Post hatte gigantische Batterieräume neben ihren Vermittlungsstellen) oder Nebenstellenanlagen nutzten ein ausgefeiltes System aus Spulen und Kondensatoren.
Der Kondensator ist sozusagen ein Spannungsspeicher. Eine Batterie macht das selbe, nur kann die Spannungen lange aufrechterhalten da die Energie Chemisch nachgeliefert wird, dafür reagiert die Batterie langsammer. Hinten raus kommt also eine mehr oder weniger stabile Spannung.
Eine Spule ist aber das Gegenteil, die speichert sozusagen den Strom. Damit wäre der Strom in der Schaltung mehr oder weniger stabil, nicht aber die Spannung. Bei Telefonen wird die Sprache als "Sprechstrom" übertragen, die Telefone reagieren nur auf Stromänderungen. Daher war es wichtiger Spulen im Netzteil einer Telefonanlage zu haben die den Strom glätten.
Hat das System einen konstanten Widerstand, dann ist es egal ob man die Spannung (Kondensator) oder den Strom (Spule) glättet, das Ergebnis ist das gleiche. Die meisten Schaltungen reagieren aber auf Spannungen, also macht eine Spule keinen Sinn, vor allem wenn Last geschaltet wird. Hier würde die Spannung dann extrem schwanken, je nach Last.
Man kann auch eine LC Siebung nehmen:
Nach dem Glättungskondensator CL wird dann noch ein LC-Siebglied angehängt. Damit kombiniert man die Siebwirkung einer Spule und eines Kondensators.
Ja, richtig. Aber zum Speichern kannst du ja auch eine Spule nehmen 🤔