Evtl. Kokzidien im Kaninchennest. Soll man es erneuern?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Das Problem bei Kokzidien ist, dass du sie kaum rausbekommst. Und Jungtiere sterben dann, wenn sie von der Milch abgesetzt werden, oft. Etwas dagegen machen kannst du im Moment kaum, die starken überleben, die Schwachen nicht, so ist leider die Natur.

Du müsstest jeden Tag alle 2 Stunden das Gehege komplett reinigen, denn die Oozysten werden mit dem Kot ausgeschieden. Von dort können sie sich auf den Boden und alles andere übertragen. Wenn du ein Köttelchen übersiehst, kann das ganze trotz Medikamente wieder von vorne anfangen. Zudem sitzen die Kokzidien auch im Holz und sie sind gegen die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel resistent.

Wenn du nun jedoch so häufig reinigst, stresst du natürlich die Mutter - Stress sorgt für eine exponentielle Vermehrung der Kokzidien und eine Immunsuppression, was sie noch anfälliger machen würde und dafür sorgen könnte, dass sie die Jungen tötet oder nicht mehr versorgt.

Ob nun eines oder beide Kaninchen Kokzidien haben, ist nur durch getrennte Kotproben feststellbar. Hast du zwei getrennte Proben abgegeben und zwei Laborberichte bekommen, getrennt? Dann kannst du dir sicher sein. Wenn es eine Sammelprobe war, kann auch die Zibbe Kokzidien tragen - was sowieso höchstwahrscheinlich ist, da sie mit dem Rammler zusammen war.

Fazit

Dementsprechend: jetzt sofort dafür sorgen, dass der Rammler UMGEHEND kastriert wird und keinen Kontakt zur Mutter hat. Mindestens 6 Wochen warten, bis er wieder zu ihr darf. Behandlung sachgemäß nach Vorschrift des Tierarztes ausführen.

Das Weibchen komplett in Ruhe lassen, denn Stress kann sie jetzt als allerletztes Gebrauchen. Auch keine Behandlung gegen Kokzidien bei ihr im Moment, das wäre nutzlos.

Was die Jungtiere betrifft: Nest komplett in Ruhe lassen, jedes kleinste Bisschen Stress könnte zum baldigen Tod führen.

Jungtiere, die überleben, frühkastrieren lassen und erst im Alter von 16 Wochen mit Papa vergesellschaften.

Ich wünsche viel Glück.

Woher ich das weiß:Hobby – Kaninchenendstelle seit 15 Jahren
Airana 
Fragesteller
 11.01.2023, 07:08

Er ist schon seit fast sechs Wochen kastriert. Er darf nur zum Weibchen unter strenger Beobachtung. Komplett sechs Wochen trennen sollte man doch nicht, weil das Stress verursacht. So war unser Gedanke.

Ok, ich dachte man könnte das Nest halt erneuern, um die Kokzidien-Belastung zu mindern..

Und warum wäre jetzt eine Kokzidien-Behandlung fürs Weibchen nutzlos?

Danke für die ausführliche Antwort!

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Asyra13  11.01.2023, 07:29
@Airana

Solange die Jungen gesägt werden, setztKobtaktmit den Kastraten die Mutter nur unter Stress.

Das Nest erneuern würde nichts bringen, da es am nächsten Tag wieder kontaminiert ist und durch den Stress die Vermehrung der Kokzidiennoch mehr anfeuert

Das Weibchen hat höchstwahrscheinlich Auch Kokzidien, nur logisch wenn der Kastrat sie hat. Dementsprechend hat sie es längst an dieBabys weitergegeben. Eine Medikamentöse Behandlung würden die im Moment nicht überleben. Behandelst du Die Mutter, steckt sie sich jeden Tag aufs Neue an, weil sie den Kot der Kleinen aufleckt, um das Nest sauber zu halten.

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Ich frage mich ehr warum das Männchen noch nicht Kastriert wurde und weiter Kontakt zur Häsin hat. Das Nest solltest du nicht erneuern. Trenn leider den Bock. Zudem muss in der Regel auch die Häsin behandelt werden.