Eure krassesten Erfahrungen in einem Praktikum?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich war wegen Missbrauchserfahrungen in einer Beratungsstelle und meine Beraterin war zufällig die beste Freundin meiner Chefin (Kindergarten). Irgendwie kam das bei denen raus und die Beraterin hat ihr alles erzählt. Daraufhin wurde ich rausgeworfen mit der Begründung "Wenn du missbraucht wurdest, wer sagt mir, dass du nicht auch die Kinder hier missbrauchst?"

Ich hatte keine Kraft, die Beraterin wegen der Verletzung der Schweigepflicht zu melden, weil ich mir einen neuen Kindergarten suchen musste, um die Ausbildung abzuschließen.

Das ist nun schon viele Jahre her, hat mir aber massive Vertrauensprobleme verschafft, sodass ich überall wo ich auf jemanden treffe, der in einer professionellen Helferposition ist, mehrmals frage, ob die Schweigepflicht haben und ob die das auch wirklich ernstnehmen...

Potatolover227 
Fragesteller
 04.04.2024, 04:35

Sprachlos ehrlich aber das stimmt das mit der Schweigepflicht ist öfter immer so ne Sache

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Nachtkindchen  04.04.2024, 04:36
@Potatolover227

Dass die Schweigepflicht so hart missachtet wurde, ist mir bisher nur einmal im Leben passiert. Und zwar bei dieser Beraterin. Sonst hatte ich bisher zwar Ängste, aber keine Probleme mehr.

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Anthanasius  04.04.2024, 04:36

Oha, Tut mir leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest. Sowohl den Missbrauch als auch den Vertrauensbruch. Ich hoffe, du hast ein besseres Umfeld gefunden !

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Nachtkindchen  04.04.2024, 04:39
@Anthanasius

Ja, an allen weiteren Hilfestellen wurde die Schweigepflicht immer ernst genommen und ich fühlte mich auch geschützt. Trotzdem war es damals hart, mich geöffnet zu haben und die Erfahrung zu kriegen, dass mir dann das Leben versaut wird.

Meinen Abschluss habe ich 6 Wochen später als alle anderen gemacht, weil ich erstmal mitten im Jahr einen neuen Kindergarten suchen musste und hoffte, dass dieser Generalverdacht nicht weitergetratscht wird.

Ich war damals um die...20/21.

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Anthanasius  04.04.2024, 04:43
@Nachtkindchen

Das trifft natürlich besonders hart, wenn man für Offenheit bestraft wird. Da sagt dir die Psyche dann, "sei das nächste Mal besser leise, sonst wirst du wieder verletzt"

Ohje, 20/21, das ist mein Alter jetzt.

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Nachtkindchen  04.04.2024, 04:48
@Anthanasius

Mach Dir keine Sorgen. Das war vor über 10 Jahren bei mir. Und wie gesagt, seitdem ist sowas nichtmal mehr ansatzweise passiert.

Ich war später mal 5 Jahre in einer Fachberatungsstelle, bin jetzt wieder in einer und fühle mich auch wirklich geschützt.

Ich glaube, die Beraterin war einfach scheiße. Ich hatte halt Pech, dass ich damals an sie geraten bin. Ich bin auch nicht mehr hin nach dem Vorfall und mir wurde sowas auch nie wieder an den Kopf geworfen.

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Hab früher mal mit glaube 13 14 eine Praktikum in der einer Schreinerei gemacht dort haben wir auf der Baustelle und in der Firma gearbeitet. In der Firma hat mir der damalige Lehrling den leichenraum mit den särgen gezeigt die haben auch Bestattungen gemacht und dafür Särge hergestellt. Wir haben danach direkt vor der Tür der leichenhalle Pausen gemacht weil dort der entspreche pausenraum wahr, und wir quasi neben Leichen gefrühstückt haben. Damals in jungen Jahren wahr mir das etwas mulmig...

Eine Arbeitskollegin war ganze Zeit richtig scheiße zu mir und iwann habe ich vor allen möglichen Menschen mit ihr zu streiten begonnen.

Ich hatte damals in meiner Krankenpflege - Ausbildung ein Pflichtpraktikum in einem Altenheim gemacht.

Dort arbeitete auch eine Frau afrikanischer Abstammung als Praktikantin.

Ich war erschrocken wie die "Arbeitskollegen" hinter ihrem Rücken über sie abgelästert haben, Einleitungen wie "Die Schwatte hat ..." waren da noch das harmloseste.

In einem anderen Praktikum, ein Pflichtpraktikum in einem Krankenhaus, hat eine 93-jährige zu mir gesagt "Es ist schade, dass sie mich nicht umbringen dürfen, ich will nicht mehr leben."

In dem Krankenhaus hatte sich auch ein demenzkranker Mann den Kathether aus der Harnröhre herausgerissen, das hat abartig geblutet.

Außerdem musste ich erleben, wie ein psychisch kranker Mann im Krankenhaus-Fahrstuhl zu mir sagte er würde mich umbringen, und wie ein junge Frau unter 30 Jahren an HIV gestorben ist.

In der ambulanten Krankenpflege, auch ein Pflicht-Praktikum, hat eine über 90-jährige mit Alzheimer-Demenz während eines Abends / Nacht sich dazu entschieden ihr ganzes Wohnzimmer mit Kot vollzuschmieren, auch die Wände. Die Familie der Dame war alles andere als glücklich.

Inzwischen mache ich beruflich etwas völlig anderes als damals.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe die katastrophalen Zustände in der Pflege gesehen.

Potatolover227 
Fragesteller
 04.04.2024, 04:32

Da habe ich auch schon Storys gehört

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Anthanasius  04.04.2024, 04:34
@Potatolover227

Man hätte Krankenhäuser niemals privatisieren dürfen. Wenn alles auf Profitmaximierung ausgelegt wird, dann leidet IMMER der Mensch darunter. Zumindest der, der arbeitet.

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