Erziehung Kinder - Strafen welche wann?

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Hallo,

ich finde es gut, dass du als Vater dir darüber so intensiv Gedanken machst! Ich habe 3 Kinder (25w, 22w, 13m) und mein Prinzip war, so lange es ging mit Verständnis, Achtung, und Lob,... zu arbeiten, das bedeutet, dass ich, wenn ich von meinem Kind etwas möchte, dass es das tut,... dann muss ich ihm verständlich erklären, warum -also wenn es schlafen gehen soll, weil es müde ist, dann erkläre ich einem 3 jährigen z.B. weil es ja wachsen und groß werden möchte, dass dafür auch genügend Schlaf gebraucht wird, sonst wird es krank und bekommt vielleicht sogar Kopfschmerzen (aber auch das Schlafbedürfnis ist angeboren, also individuell! kein Mensch, auch du nicht, geht nach der Uhr ins Bett oder das Gleiche trifft für Essen zu -also alles was du i.a. für dich gilt, gilt prinzipiell auch für dein Kind -bis auf natürlich eineige Ausnahmen). Wenn das Kind nicht bei Rot über die Straße gehen soll, dann kann ich ihm erklären, dass ja die Autos in dieser Zeit grün haben und deshalb fahren dürfen -das das ansonsten gefährlich ist, begreift ein 2-3-Jähriger denke ich auch schon. Wenn man dieses Prinziep möglichst einhält, dann braucht man im allg. kaum Strafen, weil man dem Kind die Möglichkeit gibt, zu verstehen, warum ich genau das jetzt von ihm fordere. Wenn es auch die Möglichkeit hat, zu sagen, warum es das was es machen soll nicht machen möchte, dann kann ich darauf eingehen und erklären, dass es trotzdem notwendig ist, wenn das Kind bei guten Argumenten auch mal erlebt, dass die Eltern es auch mal einsehen, dass es Recht hatte, dann kann es lernen, dass "Forderungen" und Verbote ihren Sinn haben und nicht willkürlich erfolgen. Und am besten ist das eigene Vorbild -also von dem Kind fordern nicht bei Rot über die Straße zu gehen und selber in Anwesenheit des Kindes bei Rot über die Straße zu gehen -das ist dann sehr schädlich. Man kann einem Kind gegenüber auch mal einen Feheler, den man gemacht hat eingestehen -sich sogar entschuldigen und wenn man beispielsweise in Maßen!!! etwas überreagiert hat, weil man gestresst ist, ... ein Kind versteht das. Schlagen als Erziehungsmethode ist allerdings tabu (insbesondere im Gesicht und Kopfbereich ist sogar gesundheitsschädlich, weil durch die Erschütterung kleine Verletzungen im Gehirn entstehen können und auch Spätfolgen haben können). Auch psychologischer Druck und insbesondere Angst ist ebenfalls tabu -auch wegen psychischer gesundheitlicher Folgen. (Keller sperren, nicht mit ihm reden,...) Und wichtig ist, dass ein Kind die Strafe, falls es denn sein muss, auch versteht und vorher weiss das die Strafe kommt. Oftmals ist es aber so, dass Kinder beim Spielen wie in einer anderen Welt leben und wenn die Tasse mit Milch eben gerade ein Flugzeug ist, dann ist für das Kind nicht vorhersehbar, dass diese beim Looping natürlich ausgeschüttet wird und Schweinerei verursacht, das sollte man beachten. (was Kinder vor allem in den ersten Jahren brauchen -dazu äußert sich ein Entwicklungspsychologe und Hirnforscher sehr gut -Manfred Spitzer -du kannst seine Vorträge im Internet bei Youtube ansehen -dort wird auch erklärt, wie ein Kleinkind sich entwickelt, lernt,...). Wenn du dich noch gut an deine Kindheit erinnern kannst, dann frage dich doch öfters mal, wie hast du dich in dieser Situation gefühlt, was hast du erwartet -dann weißt du sehr schnell, was in welcher Situation angebracht ist - nämlich im allgemeinen nicht als erstes Strafe, sondern Verständnis und Achtung -und das bekommst du dann auch von deinem Kind zurück. Außerdem lernt das Kind auch durch Fehler, nun ist es so, dass Lernen nicht nur an einer Stelle im Gehirn verarbeitet wird, sondern auch an bestimmten Stellen im Gehirn verknüpft und "gespeichert" wird zusammen mit Gefühlen, d.h. wenn dein Kind das Gelernte wieder braucht, holt es das Gelernte automatisch mit dem gleichzeitig gespeicherten Gefühl wieder heraus immer und immer wieder -vielleicht kannst du dir damit den Nebeneffekt von Strafen selbst erklären. Ansonsten kann das noch viel besser als ich dieser Manfred Spitzer.

Ich wünsche dir viel Erfolg, lg.

cbpanther2 
Fragesteller
 29.10.2010, 21:52

Danke für die Klasse Antwort.Freue mich auch weiterhin über gute und Hilfreiche Tipps. Mann lernt nie aus ! Danke

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Strafen - schwierige Sache.

Kleinkinder bestraft man nicht - man erklärt, man verbietet, man setzt sich sanft aber bestimmt durch.

Durch Liebesentzug zu strafen ist Folter für Kinder.

MCMLXIII  20.08.2010, 01:13

Keiner ist in der Lage, seinem Kind die Liebe zu entziehen, aber dem Kind z. B. durch zeitweiliges ignorieren deutlich machen, dass man sauer ist.

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Fledl  09.09.2010, 16:41
@MCMLXIII

Als 47-jähriger Vater solltest Du wissen, dass Ignorieren das selbe wie Liebesentzug ist. Auch wenn es nur vorübergehend vollzogen wird. Du entziehst dich dem Kind in dem Moment völlig, in jeder Hinsicht. Für sensible Kinder ist das mindestens so prägend wie eine Tracht Prügel. Und das ist mit Sicherheit kein geeignetes Erziehungsmittel.

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ich bin selber noch so zwischen kind und jugendlich, aber wenn mich etwas motivieren soll mich zu bessern dann sicher keine strafen!!! Ich bin eher dafür, dass die guten sachen(und seinen es nur kleinigkeiten) aufrichtig gelobt werden und die fehler nicht bestraft sondern ohne viele kommentare ignoriert werden. DEnn Bestrafung ist in erster Linie auch nur eine Form der Aufmerksamkeit auch wenn nicht unbedingt im positiven Sinne und da die Eltern als Vorbilder dienen wird das Kind sich trotz Strafe ein wenig über die errungene Aufmerksamkeit freuen. Und wenn trotzdem einmal etwas ausarten sollte wäre mein Vorschlag ruhig darüber zu diskutieren und offen zu sein, anstatt zu schreien oder möglicherweise sogar Gewalt anzuwenden. Ausserdem, je gereizter die Eltern sind, desto weniger wird das Kind sich später vertraulich an andere wenden oder liebevoll mit ihnen umgehen, da es von klein auf damit leben musste und daran gewöhnt worden ist, das GEschrei und GEwalt in eine Familie gehören.

Bestrafen sollte man die Eltern die bestrafen. Strafe war noch nie ein geeignetes Erziehungsmittel. Es dient lediglich der Einschuechterung und der "abhaertung" denn irgendwann wird auch die Strafe ignoriert.

Die Eltern sollte bei der Erziehung mit gutem Beispiel voran gehen und vorleben dass es auch ohne Strafe geht zusammen zu leben in einer Familie.

schumaennchen  01.06.2010, 16:37

besser hätt ich es auch nicht sagen können!

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MCMLXIII  20.08.2010, 01:07

Das klingt ja alles ganz gut. Leider sind viele Eltern heute aber nicht mehr in der Lage, ihren Kindern ein gescheites Leben vorzuleben.

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Also ich würde generell auf Augenhöhe mit dem Kind gehen und in ruhe mit dem Kind darüber reden, sodass das Kind selber zu der Einsicht kommt, das sein tun gerade nicht richtig war oder nicht gut war. Strafen finde ich generell icht gut. Ich denke wenn man mit seinem Kind viel spricht und die "gegenseitigen" Grenzen und Regeln beachtet, sind strafen völlig überflüssig. Denn wenn sich ALLE (damit meine ich auch die Eltern) an die Regeln halten und die Eltern vorbilder sind, kommt es oft wahrscheinlich erst garnicht dazu, dass "bestraft" werden muss.

liebe grüße jaquebine

sumsemann  09.07.2010, 01:37

Oh, das ist aber ein bisschen viel verlangt, dass ein Kind im Trotzalter schon zur Einsicht gelangen soll, was richtig und falsch ist. Aber es kann lernen, was die Eltern von ihm erwarten und damit hat es schon viel zu tun. Du musst bedenken, dass anderswo auch andere Regeln gelten können.

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MCMLXIII  20.08.2010, 01:25

Da fällt mir in diesem Zusammenhang die Mutter ein, die mit ihrem schätzungsweise 4 Jahre alten Sohn im Supermarkt an der Kühltheke vorbei geht. Der Sohn stach mit seinem ausgestreckten Zeigefinger in jeden Joghurt-, Sahne-, Buttermilch-, usw. becher ein Loch in den Deckel. Die Mutter nahm ihn dann am Ende der Kühltheke zur Seite und meinte dann, das macht man aber nicht. Und gut war's. Oder die Mutter mit ihrem ca. 8-jährigen Sohn in der Straßenbahn. Sohnemann turnt an den Haltestangen rum. Die Mutter sagte: Wir hatten doch zu Hause einen Vertrag geschlossen. Du sollst doch in der Straßenbahn sitzen bleiben. Das hat den Sohn nicht interessiert. Erst als die Straßenbahn eine Vollbremsung machen mußte, flog Sohnemann quer durch den Wagen, schlug mit der Schläfe auf und blutete fürchterlich. Der Notarzt wurde gerufen.

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MCMLXIII  20.08.2010, 01:26

Als Respektsperson kann ich mit einem Kind nie auf Augenhöhe reden. Heute bin ich 47 Jahre und meine Eltern sind für mich immer noch Respektspersonen.

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Rosama  02.04.2011, 23:46
@MCMLXIII

Ich respektiere meine Kinder. Sie tun nichts aus bösem Willen. Ich kann gut mit ihnen auf Augenhöhe reden.

Hast Du immernoch Angst vor Deinen Eltern?

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