Erzieher, wozu braucht man die Ausbildung zum Sozialassistent?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast eine gute Frage gestellt, die meistens "systemimmanent" beantwortet wird.

Aber eine kritische Antwort muss leider lauten: Das ist vor allem eine Kostenfrage (Qualität kostet). Die Sozialassistenten sind kaum zeitgemäß ausgebildete Kräfte.

Die Gründe :

Bis in die Jahre, als die Sozialsassistenzen kamen, wurden sog. Kinderpfleginnen an Fachschulen ausgebildet. Die Ausbildung geschah in den Schulen der Träger von Kigas (in kirchlichen bzw. staatlichen Fachschulen für Sozialpädagogik).

Die Träger "formten" sich also eine/n eigenen Arbeitnehmer/in- ,hinsichtlich des Könnens wie auch der Kosten und Gehälter.

D.h.: Die Träger bildeten gleichzeitig eine tendenziell "billige" Arbeitskraft für ihre eigen Kitas/kigas aus und setzten diese aber sehr oft als Zweitkraft in die Gruppen (Krippen gab es nur wenige) , forderten aber öffentlich eine qualifiziertere Ausbildung für das gesamte Kleinkind-Fachpersonal in Kitas !

Weil inzwischen aber in D die Erwartungen und Anforderungen an die Kleinkinderziehung sehr gestiegen waren/sind, - statt überwiegend "Hygiene, Beschäftigung und Betreuung" nun immer mehr auch Bildungsbegleitung, Diagnose usw., - musste das Ausbildungsniveau angehoben werden.

Um dennoch auf die "Leichtlohn"-Angestellten nicht verzichten zu müssen, behielt man die Kinderpflegerin-Statusgruppe nun als Sozialassistentengruppe bei, statt ALLE (!)Kleinkindpädagogen als ERZIEHER/INNEN mit bester Qualifikation auszubilden.-

Heute wird sogar der Anspruch an die Qualifikation der ErzieherINnnen immer mehr mit einem Fachhochschul-, Hochschul-- bzw. Universitätsstudium ( Studiengang Kleinkindpädagogik/ Pädagogik der Frühen Kindheit) in Verbindung gebracht. Die ersten Absolventen hievon sind bereits in den Kitas angestellt, aber leider meistens zu den alten Bedingungen.

Zu erwähnen ist schließlich, dass in einigen europ. Ländern (IT,NL u.a. ) die Qualifikation der Erz. zusammen mit dem Lehramtstudium beginnt (und mit entspr. gleichen Eingangsvoraussetzungen) und sich die Studierenden erst nach einigen Semestern für Grundschule oder Kita entscheiden

Ather000 
Fragesteller
 25.02.2019, 19:24

Vielen Dank für diese aufschlussreiche Antwort!

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An sich sind die zwei Jahre schon wichtig - du machst viele neue Erfahrungen im pädagogischen Bereich und wirst sicherer, ob dein Berufswunsch auf wirklich deinen Vorstellungen entspricht. Nach diesen zwei Jahren hat man in der Erzieherausbildung auch einige Vorteile, da man schon viel Fachwissen mitbringt.
(Ich spreche aus Erfahrung)

Bei uns im Saarland kann man die 2 jährige Ausbildung zum Kinderpfleger weg lassen. Das geht nur, wenn du den Vorbereitungskurs geschafft hast. Da geht es hauptsächlich um die praktischen Erfahrungen. Du gehst 3 mal die Woche in eine Einrichtung und 2 mal die Woche in die Schule. Mit Kinderpfleger dauert die Ausbildung dann 3 Jahre + 2 Jahre Kinderpfleger = 5 Jahre mit Vorbereitungskurs dauert die Ausbildung nur 4 Jahre

Es ist eigentlich eher andersherum. Ich würde es eher so beschreiben dass man die dreijährige Erzieher Ausbildung nach zwei Jahren mit einem reduzierten Abschluss beenden kann, so wie es etwa von der Einzelhandelskauffrau/Kaufmann auch noch die kürzere Variante Verkäufer/Verkäuferin gibt. Die zwei Jahre sind also keinesfalls sinnlos, sondern stellen auch für Erzieher die notwendige Wissensbasis da, die dann um das dritte Ausbildungsjahr ergänzt wird.

Hallo,

ganz einfach diese Ausbildung ist ein Grundbaustein der Erzieher Ausbildung. Es ist die erste Grundlage um mit Kindern und Jugendlichen zu Arbeiten z.B. Sozialpädagoge: nennt sich Streetworker. Somit hast du Kenntnisse die du in der Erziehr Ausbildung anwenden kannst. Dann hast du auch einen Abschluss und die Oualifikation die Erzieher Ausbildung zu absolvieren und wenn du die Ausbildung abgeschlossen hast bist du ein anerkannter Erzieher. Ganz einfach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung