Erwachsener Sohn meiner Partnerin (21) nervt mich?
Hallo zusammen,
nach langem Überlegen habe ich mich entschieden, jetzt doch mal solch ein Forum zur Hilfe zu bitten. Und nein, ich habe nicht das Internet und auch dieses Forum durchforstet, ob es zu meinem Problem schon ein Thema gibt.
Ich muss etwas ausholen , um zu beschreiben was mich belastet. Und zwar nervt mich das Verhalten des Sohnes meiner Lebensgefährtin und ihre Reaktion bzw. ihre "nicht Reaktion".
Ich bin 56 Jahre (meine Lebensgefährtin ebenfalls), habe vier erwachsene Kinder [29, 26 und 23 (Zwillinge) Jahre] und bin seit 09/23 nach 29 Jahren geschieden. Meinen Kindern habe ich (und meine Ex-Frau) respekt- und rücksichtvolles Verhalten beigebracht, das sie bis heute zeigen und leben.
Mit meiner Lebensgefährtin bin ich seit 4,5 Jahren zusammen. Kurz vor unserem Kennenlernen bzw. nach der endgültigen Trennung von meiner Frau und der Übernahme unseres gemeinsamen Hauses durch sie, (und Auszahlung an mich. Im freien Verkauf hätten wir mehr bekommen, aber ich wollte meinen Kindern nicht das Elternhaus nehmen) habe ich mir ein sanierungsbedürftiges Haus zugelegt, um im Alter mietfrei wohnen zu können. Das habe ich in den letzten 4 Jahren saniert und hübsch gemacht.
Da meine Lebensgefährtin selbständig ist und ich das Glück habe, in einem großen Industrieunternehmen zu arbeiten (80km entfernt) in dem Home Office an zwei Tagen in der Woche möglich ist, habe ich mich dazu entschieden, mein Haus zu vermieten und mit ihr zusammen zuziehen. Alles könnte so schön sein.....
Aber ihr Sohn, der mir natürlich vorher bewusst war, (und nach ihren Worten durch sein Verhalten) ihre zweite Ehe zerstört hat, mich durch sein Verhalten, maximal nervt....
Nicht in der Lage seine Schuhe in den Schrank zu räumen, geschweige das benutzte Geschirr oder seine Brotbüchse in den Geschirrspüler zu räumen. Mülltrennung auch sehr schwierig...(Milchtüte kommt ins Altpapier und die Eierschale in den gelben Sack....ist ja im weitesten Sinn auch eine Verpackung ;-)....
Wenn er gegen 4.45 Uhr zur Frühschicht aufsteht, ist ihm Aufgabe und Funktion einer Türklinke fremd, mit dem Ergebnis, dass natürlich alles wach sind....und in vielen Fällen sieht die Benutzung der Toilette nach ihm aus, wie eine öffentliche ...(panische Angst vor der Benutzung der Bürste). Komme ich nicht mit klar und ich könnte noch weitere Beispiele nennen.
Schwierig ist dann obendrauf das Verhalten meiner Lebensgefährtin....wenn ich Kritik äußere, gibt in den meisten Fällen keine Rückmeldung , bzw. sie billigt das Fehlverhalten ihres Sohnes, sodass ich da stehe wie der ewige Nörgler.....
Ich weiß aber langsam nicht mehr weiter......ich liebe meine Lebensgefährtin, aber das (Fehl)Verhalten ihres Sohnes und ihre Reaktion belasten mich extrem, sodass ich jetzt schon über Trennung bzw. getrennten Wohnungen nachdenke.
Jetzt meine Frage und Überlegung....bin ich zu pingelig, zu kleinlich....habe ich zu hohe Ansprüche.....bin ich von meinen Kindern verwöhnt...?
Dilemma ist obendrauf das Problem, das ich zu ihr gezogen bin und mein Haus langfristig vermietet habe( und alle meine Möbel verkauft oder verschenkt habe) und ich im Falle einer Trennung sehr bescheiden da stehen würde.....d.h. ohne irgendwas. Ihr Risko ist somit sehr komfortabel....
Das macht mir Angst und Sorge.....
Vielleicht kann mir jemand eine Hilfestellung geben.
Vielen Dank.
3 Antworten
Versuch doch erstmal einen Zugang zu ihm zu bekommen. Manchmal hilft es das Pferd von hinten aufzusatteln. Vllt hat er vorher die männliche Rolle übernommen und sieht Dich als Konkurrenz? Unabhängig davon ist es immer besser sich zu verstehen als sich zu bekämpfen.
Er war lange Zeit sehr aufmüpfig und anstrengend. Launisch und um Mitarbeit bzw. Hilfe zu Hause musste sie oft unzählig bitten, um die Standardantwort „mache ich morgen“ (also nie) zu erhalten.
Das er natürlich bei allem nicht zu kurz kommt, darauf hat er natürlich geachtet und Ansprüche angemeldet, die mir den Kopf schütteln lassen würden.
Um deine Frage nach seiner Rolle zu beantworten, ich würde sie als arroganter und egoistischer Pascha bezeichnen.
Nein, natürlich nicht! Aber es wirkt so auf mich, als ob er entweder Grenzen austestet oder Dich als Konkurrenz sieht. Die Meisten in dem Alter wissen ja schon wie man sich verhält. Deshalb meine Frage welche Rolle er vorher hatte als er mit der Mutter alleine gelebt hat.
Hm, schwierig. Sie wird sich wahrscheinlich immer auf seine Seite schlagen. Hat sie wahrscheinlich auch in der vorhergehenden Beziehung getan. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass sich das ändert. Solange der Sohn nicht auszieht, wird sich auch deine Situation nicht ändern. Du könntest nur die Konsequenzen ziehen und dir eine kleine Wohnung zulegen. Das bedeutet ja nicht die Trennung. Es ist lediglich eine Abgrenzung und eine Lösung deines Problems. Ihr könnt ja trotzdem zusammen bleiben. Wenn der Sohn am nächsten Tag nicht zur Arbeit muss, kannst du bei ihr übernachten. Die Mülltrennung ist dann ihr Problem.
Sie hat begriffen, dass sie ihn nicht umerziehen kann. Dass sie gegen ne Wand reden würde.
Vielleicht wartet sie nur noch drauf, dass er auszieht.
Dem hast du von Anfang an als Vater gefehlt. Er ist der Herr. Das merkt man am Tür zu knallen.
Du brauchst Gelassenheit.
Ich glaube, eine gewisse Gelassenheit wäre das hilfsreichste für mich. Keine Ahnung, ob und wie ich das hinbekomme....Und ja, eine väterliche Hand hat wahrscheinlich gefehlt. Die erste Trennung meiner Lebensgefährtin (vom Vater) war, als er 6 Jahre alt war. Keine Frage, für ein Kind eine Sche...situation. Aber ich muss sagen wenn ich ehrlich bin, soviel Stärke meine Lebensgefährtin im Job zeigt, Erziehung ist nicht ihre Stärke. Da gehen Dinge durch, die hätte es bei mir und meinen vier Kindern nicht gegeben.
Ich muss wahrscheinlich einfach verstehen, dass ich/wir(mit Ex-Frau) meine/unsere vier gut hinbekommen haben und ich für einen fünften ("fremden") nicht zuständig bin.
Jetzt hast du es 😊😃. Der Groschen ist gefallen.
Horch doch mal raus, ob er schon bis 12 so war, ober er sich mit 15 um 180° mainstreamhaft drehte. Er ist alt genug. _ Wenn er sich nicht mühen will, machst du es dir, mit ihm auch bequem. _ Und immer den Humor behalten.
Einen Zugang habe ich schon zu ihm und es nicht so, dass er sich feindselig oder ablehnend zu mir verhält. Ich kann nur einfach nicht mit seinem Verhalten umgehen. Einem 21-jährigen traue ich mehr zu und erwarte auch mehr. Das gedanken- und rücksichtslose bringt mich auf die Palme. Oder bin ich einfach nur das Problem mit meinen Erwartungen bzw. Ansprüchen?