Erntedank - Feier gegen den Machtbarkeitswahn?

3 Antworten

Die Aussage, dass diese Feier ein Mittel gegen den Machtbarkeitswahn sein kann, bedeutet glaube ich, dass sie dazu dienen kann, uns daran zu erinnern, dass wir nicht alles kontrollieren können und dass wir von Kräften abhängig sind, die außerhalb unserer Macht liegen.

Wir glauben zum Beispiel dass wir die Herren unsere Schicksals sind und es kontrollieren können und vergessen dabei oft dass unser Schicksal viel von äusseren Faktoren wie das Wetter oder Die Gesundheit beeinflusat werden.

Indem wir uns alsk auf den Erntedank und die Gaben der Natur besinnen, können wir uns auch daran erinnern, dass wir nicht alles kontrollieren können und dass wir auf andere angewiesen sind. Dies kann uns dazu bringen demütiger und bescheidener zu sein und uns helfen, den Machtbarkeitswahn zu uberwindem.Die Feier kann auch dazu beitragen dass wir uns unserer Verantwortung bewusst werden und die natur beschützen müssen. :)i

Was ist eine Erntedank-Feier?

"Schon in vorchristlicher Zeit brachten die Menschen den Göttern zur Erntezeit Dankopfer dar. Schon Griechen, Römer und Juden kannten diesen Brauch. In Mitteleuropa wurde Erntedank einst zur herbstlichen Tag- und Nachtgleiche am 23. September gefeiert. Vor der Christianisierung opferten die Sachsen in der Woche nach Herbstbeginn ihrem Gott Wotan."

Offenbar ein Brauch, in dem, dem Übersinnlichen (Göttern etc.) für Ernte gedankt wird, also ein Brauch, der mit der Sesshaftwerdung und dem Ackerbau zu tun hat.

Was ist Machbarkeitswahn?

"...zum Standardrepertoire moderner Gesellschaftskritik. Kirchenvertreter, alternative Linke und modernitätsskeptische Konservative warfen vor allem den westlichen Gesellschaften vor, einer verkürzten, rein technologischen Rationalität zu huldigen, die verhängnisvolle Auswirkungen auf Mensch, Natur und Gesellschaft habe."

Ich habe schon etliche Erntedank-Feiern mitgemacht oder bei der Vorbereitung mitgeholfen. Bei keiner einzigen war der Machbarkeitswahn ein Thema.

Es ging einfach immer nur um den Dank an Gott für den Segen, den wir durch die Nahrungsmittel bekommen.

Der Grund dürfte auch darin liegen, dass man die Gläubigen nicht politisch beeinflussen möchte.

Denn der Segen Gottes ist eine Sache - die Produktion der Lebensmittel heute eine ganz andere. In den vergangenen Jahrzehnten ist man in der Industrie immer mehr von dem weggekommen, was uns Gott aus der Natur schenkt.

Das offen zu sagen, das ist ein ganz heikles Thema. Für wenige würde auch so etwas in eine Predigt gehören, für die überwiegende Mehrheit der Gläubigen wohl kaum.