Energiesparen?

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Man kann, ganz egal mit welcher Technologie, nicht unendlich Energie gewinnen. Und Energiegewinnung ist immer mit Aufwand verbunden. Auch erneuerbare Energiequellen sind nicht völlig umweltneutral, weil man Solarzellen, Windräder und Batterien herstellen und irgendwann entsorgen muss. Deswegen ist Energiesparen grundsätzlich positiv.

Ein Negativaspekt kann sein, wenn auf der Jagd nach dem letzten Prozent Wirkungsgrad ein solcher Mehraufwand getrieben wird, dass die Herstellung und ggf. problematische Entsorgung von Geräten die Umwelt stärker schädigt als die gesparte Energie die Umwelt entlastet. Dabei muss auch die Lebensdauer der Geräte beachtet werden. Wenn ein energiesparendes Gerät nur noch halb so lang hält, muss man davon über die Zeit gerechnet doppelt so viele herstellen und wieder entsorgen. Hier stellt sich die Frage, ob während der Benutzung genug Energie gespart werden kann, um die Herstellung und Entsorgung von doppelt so vielen Geräten zu rechtfertigen.

Überall wo Energie gespart werden kann indem man das Gewicht senkt, muss man vorher überlegen, welche Nachteile mit der Gewichtsreduktion einhergehen. Der Energieaufwand zur Herstellung von Aluminium ist größer als der Energieaufwand zur Herstellung von Stahl. Wenn man Metall durch Faserverbundwerkstoffe ersetzt, erzeugt man ein großes Entsorgungsproblem, weil diese Materialien bisher nicht recycled werden können.

Ein nicht technisches aber menschliches Problem ist, dass Menschen dazu neigen, sparsame Technik verschwenderisch einzusetzen. Seit sparsame LED Lampen Standard sind, wird mehr beleuchtet, weil der Stromverbrauch nicht mehr so teuer ist. So wird ein Teil der technisch einsparbaren Energie in Wirklichkeit weiterhin verbraucht. Der größte Teil des Effizienzgewinns von Automotoren wird genutzt, um ohne Mehrverbrauch immer größere Autos zu bauen. Dadurch wird in Wirklichkeit fast keine Energie gespart. Computer sind sehr viel energie-effizienter geworden, heute gibt es viel mehr Rechenleistung pro Watt als früher. Sehr viel davon wird direkt wieder verbraucht, weil Programme heute verschwenderisch programmiert werden und immer mehr Rechenleistung benötigen. Moderne Flachbildschirme werden immer sparsamer, wenn man den Energieverbrauch pro cm² rechnet. Gleichzeitig werden die Bildschirme im Durchschnitt immer größer und der Effizienzgewinn führt nicht zu einer tatsächlichen Einsparung.

Manchmal kann es sehr teuer und umständlich werden, darüber hinaus gibt es bestimmt auch noch andere Gesichtspunkte wie Komfort oder umweltbezogene Nachteile.

Man muss sich da aber schon sehr aggressiv etwas aus den Fingern saugen, die Vorteile überwiegen enorm, wenn man es mit etwas Vernunft angeht.

Man friert öfter, fühlt sich dabei schlecht und wird übellaunig bis depressiv.

Es gibt immer noch zu viele Menschen, die sich eine angenehm warme Wohnung nicht leisten können. Oder eine warme Malzeit täglich. Von warmer Dusche ganz zu schweigen.

Dagegen spricht garnicht so viel... Das Atomkraftwerk ist ja nicht deine Freundin, die dann traurig ist, wenn du nichts von ihr willst

Die börsennotierten Energiekonzerne machen weniger Umsatz und Gewinn, der Fiskus weniger Steuereinnahmen, jedenfalls wenn man Sparfuchs ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung