Emotionale Abhängigkeit von "Ideen" oder Gedanken?
Ich erlebe seit längerer Zeit, dass ich mich emotional sehr stark an fremde oder kaum bekannte Menschen binde – schon nach kurzen Begegnungen. Ich spüre eine intensive Nähe oder sogar Verbundenheit, die sich real anfühlt, auch wenn sie objektiv gesehen nicht da war. Danach kreisen meine Gedanken stunden- oder tagelang um diese Person, und ich verliere mich in Vorstellungen und Fantasien.
Ich frage mich oft, ob sie mich auch gespürt haben – und wenn nicht, fühlt es sich für mich an wie ein Schmerz oder wie ein Rückzug aus einer Verbindung, die für mich wirklich da war. Das belastet mich sehr. Ich habe das Gefühl, dass ich mich dadurch selbst verliere. Ich fühle mich dann oft wahnhaft, auch wenn ich eigentlich weiß, dass es vielleicht nur in meinem Kopf war.
Diese Zustände hinterlassen oft eine große innere Leere und Einsamkeit. Es ist, als würde ich innerlich nach jemandem suchen, der mich wirklich sieht – und wenn ich dieses Gefühl finde, halte ich es ganz fest, auch wenn es nur ein kurzer Blick oder Moment war. Das ist emotional sehr intensiv und erschöpfend für mich. Ich wünsche mir, stabiler in mir selbst zu werden und zu lernen, wie ich mich innerlich besser halten kann, ohne dass ich mich ständig an andere verliere.
Ich weiß nicht, was ich tun soll, um dies zu stoppen. Ich bin normalerweise sehr reflektiert, aber was dieses Problem angeht, da kann ich die mögliche Ursache einfach nicht finden.
2 Antworten
'Emotionale Abhängigkeit' ist zuerst einmal ein persönliches Ego-Problem. Ich weiß, es klingt nicht gerade verständnisvoll. Aber mache es dir einfach mal nüchtern klar: Emotionale Abhängigkeit hat überhaupt gar nichts mit der jeweiligen Person zu tun, auf die du das projizierst. Es geht dabei einzig und allein um deine eigenen Bedürfnisse, kein Stück um die andere Person, ihre Eigenheiten, Charakterzüge, Persönlichkeit. Die andere Person ist dabei vollständig austauschbar.
Solche Begegnungen sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Jeder spürt den Ballast, der auf ihm lastet, bewusst oder unbewusst.
Sag deinem Spiegelbild jeden Tag: Andere Menschen sind keine Objekte, in die ich mich mit meinem Bedürfnissen reinklemmen darf, so nachvollziehbar sie auch sind. Verlasse die Opferrolle, sie macht dich zum Täter.
liegt vielleicht daran, dass du in deiner kindheit wenig liebe oder aufmerksamkeit bekommen hast
oder vielleicht liege ich falsch
Oh Felix, schön dich wieder zu lesen
Liebe weiß ich nicht, Aufmerksamkeit hab ich definitiv nicht genug bekommen damals 🙏🏼