Émile Zola: Germinal Erzählhaltung?
Hey, ich muss mich für nächste Stunde auf 'Germinal' von Émile Zola vorbereiten. Habe dazu ebenfalls einen Auszug des Buches bekommen (Kapitel 4, 5. Teil = Marsch zu La Victoire).
Mir fehlt nur noch eine Sache, nämlich die Erzählstrategie bzw -haltung. Ich soll schauen, ob der Erzähler dem Protagonisten (Masse der streikenden Arbeiter) affirmativ, neutral oder kritisch gegenübersteht. Da bin ich mir unsicher.
Ich bin mir eigentlich sicher, dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt, da dieser größtenteils die Außensicht beschreibt, aber schon davon erzählt, dass die Arbeiter müde, träge etc sind und sich rächen möchten.
Dies könnte doch eigentlich heißen, dass der Erzähler kritisch erzählt, da er die Missstände aufzeigt, die sich im Bergwerk ergeben haben.
Bzw inwiefern soll der Text affirmativ sein? Was sind Anzeichen oder Merkmale für eine affirmative Haltung?
Danke
1 Antwort
Zola ist den gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber kritisch. Für den Streik erweckt er Verständnis, also Zustimmung.
Doch beim Marsch wird immer deutlicher, dass das ganze Unternehmen sinnlos ist und auch die falschen trifft. Er stellt den Unternehmer ja nicht als brutalen Unterdrücker dar, sondern als jemand, der ebenfalls Zwängen unterworfen ist.
Ich denke, die Darstellung von beiden Positionen ohne für eine davon Partei zu ergreifen spricht für einen eher neutralen Erzählstil dieser Episode,