EINZELKIND

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ich kann nicht sagen, das ich ein unglückliches einzelkind war, bevor meine schwester auf die welt kam, als ich 7 war.

ich kannte es ja nicht anders.

das ist aber sicherlich unterschiedlich, es gibt auch kinder, die die "grossfamilien" von freunden toll finden und deshalb viel zeit bei den freunden dann verbringen.

meine tante war und ist es immer noch zufreiden, das sie der nahczügler war, und die geschwister nicht viel mit ihr machten. irgendwie konnte sie sich gut allein beschäftigen und wollte auch keine gesellschaft.

Primaluna 
Fragesteller
 02.12.2011, 16:14

Lernte als Kind schon ziemlich bald meine beste Freundin kennen und von da an war ich so gut wie fast keinen Tag mehr allein.Langeweile kannte ich auch deshalb nicht,weil sich in unserer Siedlung tägl. viele Kinder zum spielen trafen. Das waren noch schöne Zeiten - wirklich gute!!

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larry2010  02.12.2011, 16:41
@Primaluna

dann hast du den grund, weshalb du als einzelkind zufrieden warst.

ich denke da hielt die nachbarschaft auch wie eine famile zusammen.

das ist so wie meine mutter aus ihrer kindheit von der "siedlung" in de rsie wohnte erzählte

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Bisschen spät, aber dennoch halbwegs "in Time" bin ich über eine andere Frage hier gelandet und gebe schnell noch meinen Senf dazu, ehe die Frage "verjährt".

Als ich 1955 geboren wurde, war meine einzige Schwester schon 14. Sie ist als Kriegskind geboren worden, ungefähr ein dreivierteljahr bevor unser Vater als Soldat an die russische Kriegsfront versetzt wurde, wo er Anfang 1943 bei der Schlacht um Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er erst 1952 mehr tot als lebend entlassen wurde.

Meine Mutter war 36, als ich geboren wurde und hatte im Grunde schon mit dem Wunsch nach weiteren Kindern abgeschlossen, so dass mein Vater im Grunde der einzige war,m der sich darüber freute, doch noch eins seiner Kinder wirklich aufwachsen zu sehen, denn es ist mir noch lebhaft in Erinnerung, dass ich, als ich dann endlich laufen und kommunizieren konnte, meiner Teenager-Schwester gerne als Mühlstein um den Hals gehangen wurde, wenn sie mal eines der seltenst erlaubten Rendezvous' mit einem Verehrer hatte und auch oft genug, wenn sie einfach nur mal mit einer Kollegin oder Freundin in ein Café gehen wollte.

Und ich war auch die kleine Nervensäge, die sich heimlich, still und leise ins Zimmer meiner Schwester schlich und mich mit deren kostbarem Lippenstift oder dem Parfum, dem Nagellack reichlichst einbalsamierte.

Jedenfalls waren meine Schwester und ich anfangs keineswegs die besten Kumpels und wegen des enormen Altersunterschiedes wuchsen wir beide als Einzelkinder auf und als meine Schwester mit 21 Jahren heiratete, habe ich zunächst mal nicht allzuviel vermisst.

Allerdings erinnere ich mich zugleich auch an eine Zeit, in der ich unbedingt ein Schwesterchen oder ein Brüderchen haben wollte, vermutlich deshalb, weil ich einen gleichaltrigen Cousin genau gegenüber wohnend hatte, der nicht immer zum spielen zur Verfügung stand, so dass ich unter Langeweile litt. Vielleicht auch deshalb, weil die älteren "wohlmeinenden" Tanten im Dorf mich von Zeit zu Zeit so freundlich-scheinheilig fragten, ob ich denn eher ein Papakind oder eher ein Mamakind sei und ob ich denn nicht ein Brüderchen haben wollte. Jedenfalls hatte ich einer der Damen gegenüber dann geantwortet, ich würde schon wollen, aber die Mama hätte gesagt, das sei nicht so einfach, und da müsste man schon warten, ob der Klapperstorch uns mal eines bringen will - und da bekam ich den unschlagbaren Tipp: "Aber da braucht man doch nur Zucker auf die Fensterband zu streuen!!! Rosa Zucker, wenn es ein Schwesterchen werden soll und blauen Zucker, wenn es ein Brüderchen werden soll!"

Da gab es nur zwei Probleme für mich:

  1. Woher sollte ich denn farbigen Zucker kriegen ? (Auf meine Frage hin wollte meine Mutter mir da jedenfalls keine gescheite Auskunft geben)

  2. Und was genau wollte ich denn nun wirklich haben ?

Kompromissbereit, wie ich nun mal bin, überließ ich dem Klapperstorch daraufhin die Entscheidung, was er uns am liebsten bringen wollte, - Hauptsache, irgendein Geschwisterchen.

Und so erwischte meine Mutter mich eines Tages dabei, wie ich eine ganze Tüte normalen Haushaltszucker zentimeterdick von außen auf die Badezimmerfensterbank verteilte - und ich konnte noch von Glück reden, angesichts dieser Verschwendung nur eine Ohrfeige von ihr zu bekommen.

Eine Zeit lang danach habe ich es ab und zu noch versucht, sie zu überreden - aber ich erinnere mich, dass sie sagte, sie sei ja nun schon fast 41 und eine Bekannte von uns hatte - ebenfalls mit über 40 - ein Kind mit Down-Syndrom bekommen und dieses Baby hat mich, als ich es sah mit meinen 4-5 Jahren dann doch so beeindruckt, dass ich beschloss, es doch lieber bei meinem Cousin als Spielgefährten zu belassen.

Und schwor mir, dass, wenn ich mal verheiratet bin, dass mein Kind auf jeden Fall mehrere Geschwisterchen kriegt. Mein Mann war zwar, als ich ihm dann mit gerade mal 16 meine Familienplanung für den Fall, dass wir mal heiraten würden, wissen ließ und wollte mich von 4 Kindern auf eines oder zwei runterhandeln, aber da beim Kinderkriegen ja bekanntlich die Frauen Regie führen, konnten wir uns bei drei Kindern endlich einigen.

Und das war, - im Nachhinein betrachtet - auch eine gute Entscheidung, denn unsere Kinder haben alle ihren Platz und ihr "Deckelchen" im Leben gefunden und sie verstehen sich alle drei eischließlich ihrer Partner/Innen ausgesprochen herzlich.

also ich muss sagen, ich bin froh, dass ich mehrere Geschwister habe. wir sind 3 Mädchen und ein Junge. Das jüngste Geschwisterkind (Junge) wurde von allen anderen Geschwistern verwöhnt. Wir alle sind nun selbst Mütter und Grpßeltern, aber wir haben es nie bereut und halten heute noch sehr guten KOntakt und helfen uns gegenseitig wo es nur geht. Liebe Grüße von bienem.

Ich denke Einzelkindern geht es ganz gut, da sie die ganze Aufmerksamkeit der eltern genießen können. Auch bei den Geschenkanlässen ist man als Einzelkind sicher im Vorteil. Wenn dann noch dazu kommt, dass sozusagen als Geschwisterersatz Nachbarskinder oder Freund/in vorhanden sind, dann vermisst man Brüderlein und Schwesterlein nicht. Ich bin in einer kinderreichen Familie aufgewachsen, kenne also nur diese Form einer Familie, war aber glücklich als Kind. Als ich dann selbst eine Familie gründete bekamen wir 2 Söhne, allerdings im Abstand von 6 Jahren. Dieser (große?) Abstand war nicht sehr vorteilhaft für das Verhalten der Brüder untereinander.

luckytess  03.12.2011, 00:06

Wenn man nicht weiß, wie es mit Geschwistern ist, kann man sie auch nicht vermissen. Das gleiche ist, wenn man keine Kinder hat, weiß man auch nicht, welches Glück Kinder bedeuten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Einzelkinder nicht teilen lernen, nicht Rücksicht nehmen müssen und dass es oft ein Manko für die weitere soziale Entwicklung ist. Wenn sich Eltern nur auf ein Kind konzentrieren, wird es später auch erwarten, dass es immer an erster Stelle steht. Kann man sicher nicht verallgemeinern.

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Z0ckerb0y  09.07.2019, 19:33
@luckytess

Dieses Argument mit dem Teilen liest man ständig. Meiner Meinung nach wird das überbewertet. Ich kenne jedenfalls keine Firma, wo man im Beruf seinen Computer mit Arbeitskollegen teilen muss... Oft sind Einzelkinder gerade deswegen sogar umgänglicher, ruhiger, weil sie eben nicht jede kleine Meinungsverschiedenheit in Rage bringt wie das bei Geschwistern oft der Fall ist. ,,Klein-Niklas hat meinen Micky Maus Radiergummi weggenommen, buhuuu'' – sowas kennen Einzelkinder nicht.

Viel wichtiger ist doch das Elternhaus, dass die Kinder in einer intakten Familie aufwachsen. In zerrütteten Verhältnissen, wo die Mutter vom dritten Freund das fünfte Kind hat und jeder vom anderen getrennt ist, helfen auch die (Halb-)Geschwister nicht weiter.

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Ich selber habe mehrere Geschwister - und so nervig, wie sie auch manchmal gewesen sein mögen bin ich trotz allem froh, daß ich sie habe!

Ob ich nun als Einzelkind unglücklicher gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen.

Gefühlskalt oder egoistisch finde ich Deine Einstellung aber nicht.