Einzelhandel - Kunden?
Liebe EH-Arbeitnehmer und Arbeitgeber!
Habt ihr schon mal eine solche Erfahrung gemacht?
Wir haben einen ganz speziellen Kunden.
Es gab mehrere Vorfälle die ich euch nach und nach schildern werde.
Ich arbeite in einem Geschäft des täglichen Bedarfs.
Situation 1:
Der Kunde hat bei uns Ordner bestellt, und diese 3 mal reklamiert, weil die Ware an den Ecken nicht ganz gerade war bzw. Leicht beschädigt war. Die Funktion etwas abzuheften war allerdings bei keinem der Ordner beeinträchtigt. Er schaute sich die Ordner gefühlt mit einer Lupe an um diese auf Schäden oder eventuelle leichte kleine Knicke zu prüfen. Die Ware ist bei uns schon so leicht geknickt angekommen und wir haben aus Kulanz immer wieder neue für ihn bestellt bis das in seinen Augen gewünschte Ergebnis makellos war und das ,Problem‘ gelöst war.
Situation 2:
Der Kunde bestand darauf dass wir in unserer Zentrale anrufen um ihm die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu erklären, wieso er denn kein Bargeld bei uns ausgezahlt bekommt für den Umtausch seiner Ware und ob das überhaupt rechtens ist. Haben wir alles gemacht und ihm erklärt, dass er die Möglichkeit hat sich die Ware vor dem Kauf genauestens anzuschauen und ihn darauf verwiesen dass alle Informationen auf dem Kassenbon stehen. Keine Bargeld Auszahlung, es gibt einen Gutschein oder Ware gegen Ware. Er hat es im Endeffekt so akzeptiert und ist gegangen. Es war ein Riesen Theater und die Kollegen haben sich aufgeregt.
Situation 3:
Der Kunde kauft einzelne, lose Blätter Papier bei uns und prüft diese auf eventuelle Knicke, die nun mal vorkommen wenn die Ware lose im Regal liegen und sich Kunden daran selbst bedienen.
Diese tauschte er nach dem Kauf auch wieder um, da er zu Hause festgestellt hat dass einige doch Knicke haben und nimmt sich dafür die gleichen Papiere mit, tauscht quasi nur die Anzahl aus.
Wir haben ihm geholfen die besten Blätter zu finden. Die Ware war okay, nichts war dreckig oder beschädigt oder beeinträchtigt um es zu beschriften oder durch den Drucker zu jagen. Das war dann auch irgendwann abgehakt.
Situation 4:
Der Kunde entdeckt einen Preis von 2€ auf der Ware. Die Ware kostet aber 2,10€ laut Kassensystem, und UVP ist auch vermerkt. Unverbindliche Preisempfehlung der Firma. Ich habe ihm die Ware für 2€ abgerechnet, aus Kulanz und weil er darauf bestand.
Er hatte einen weiteren Artikel (das gleiche Produkt nur in einer anderen Farbe) ebenfalls käuflich erworben aber für 2,10€ weil es auch so ausgezeichnet war. Ich habe es so gemacht wie er es gewünscht hat, weil Kunde ist ja König.
Einen Tag später kommt der Kunde zurück mit dem Beleg und sagte ich hätte die falsche Farbe der Ware für 2€ berechnet, was auch stimmte. Er möchte bitte einen korrekten Beleg dafür ausgestellt bekommen. Dies war aber nicht möglich in Form von Storno und co, somit hatte ich ihm einen Pfeil rangestrichen an den Bon, einen Stempel und eine Unterschrift daruntergesetzt. Dann war er zufrieden.
Situation 5:
Am gleichen Tag noch hat er etwas bei uns gekauft und die Ware war mit 11,99€ ausgezeichnet. In der Kasse war der Preis aber für 11,95€. Das hat er bemerkt und wollte wieder einen korrekten Beleg haben. Durch unser kompliziertes System können wir nicht den gleichen Artikel zurücknehmen und wieder einbonieren. Ich konnte es nur unter einer Warengruppe ohne genaue Artikelbezeichnung buchen und habe auf seinen Wunsch hin noch die Bezeichnung und die Artikelnummer daruntergeschrieben. Auch mit Stempel und Unterschrift wünschte er es.
Ich war nicht besonders nett zu ihm, fragte ob es sein Ernst ist, wegen 0,04€ und 10 Cent einen solchen Aufstand zu machen und ob es ihm lieber ist wenn ich mit blau oder schwarz schreibe, und wohin ich die Artikelnummer der Ware setzen soll, über oder unter der Linie.
Muss man so einen Kunden noch bedienen?
Kann man Hausverbot erteilen? Ich bin nur Angestellte und Probleme hatten bisher alle Kollegen mit ihm. Wegen des Hausverbots gibt es ja keinen triftigen Grund, er hat im Grunde genommen nur auf Korrektheit bestanden und wurde weder ausfallend noch hat er Ware durch Diebstahl entwendet.
Was ist das für ein Verhalten? Wer macht sowas? Wer verhält sich so?
Wäre dankbar für Antworten.
3 Antworten
Hausverbot geht natürlich. Wer das Hausrecht hat, darf es ausüben. Problem wird nur sein, dass bei den Konzernen (keine Privaten Läden) immer eine gute Begründung mit einher gehen muss. Einfach weil er unangenehm ist, wird keine Begründung sein, welche dir Firma einfach annehmen wird. Er kann also dagegen angehen und die Firma hätte natürlich das Recht es auch wieder auszuheben. Wahrscheinlich würde er das sogar noch machen...
Es bringt einfach nichts sich zu fragen warum wieso weshalb. Manche sind Hobbylos, verbittert oder irgendwie krank, was dann dieses Verhalten hervorgerufen hat. Im Endeffekt ist es auch egal.
Ich gehe immer sehr nett, aber bestimmt mit so denen um. Ich habe davon auch ein paar im Laden. Hör auf Kulanzen zu verteilen als wären es Gummibärchen. Lass es einfach. Er wird's dir niemals danken. Wenn zB die Kasse sagt, dass es 10cent teurer ist, dann ist das so. Berufe dich aufs Gesetz. Das besagt nämlich das der Kaufvertrag erst and er Kasse zustande kommt. Vorher ist es nur ein Preisvorschlag.
Hör allgemein auf ihn zu betüddeln. Das kannste mit der Omi machen, die einen Rollator hat, aber nicht mit solchen Leuten.
Je mehr du für die machst, des so mehr bestätigst du deren Verhalten. Es wird sich halt weiter Hochschaukeln bzw er bleibt Stammkunde. Wenn du es ihm bissl unangenehmer machst, weil du ihn nicht nicht verwöhnst, dann sucht er sich evt einen anderen Laden.
Wenn er anfängt rum zu diskutieren, dann musst du auf einmal ganz plötzlich schnell was machen. Sonst lass das die Filial-Leitung klären.
Du bist nicht der Depp vom Dienst.
Das musst du absprechen. Ich bezweifle das sie für Hausverbot ihr OK geben, aber versuchen kann man ja mal.
Ich weiß schon wieso ich den EH verlassen habe 😅 da kickt mein Burnout schon beim lesen wieder rein eh
Hausverbot wegen pingeligem verhalten ist zwar möglich, aber kein wirklicher Grund den er auch akzeptieren wird.
Entweder ihr macht das Spiel so weiter oder ihr redet mit ihm und macht ihm klar, dass ihr für manches halt nichts könnt und wenn er wegen 4 Cent so einen Aufstand macht, dann wollte er sich mal überlegen was bei ihm nicht stimmt.
Entweder kauft er weiter bei euch ein oder eben nicht. Ein Kunde mehr oder weniger macht den Braten dann auch nicht fetter.
Vier hätte ich nicht mitgemacht.
Ich hätte ihn von invitatio ad offerendum erzählt und auch nicht beigegeben.
Er wäre schon lange kein König mehr.
Ich hätte meine magischen Kräfte eingesetzt und gemacht, dass er nicht mehr kommen will.
Ich kann das auch, was er macht.
Es ist kein Konzern, sondern ein Familienunternehmen mit mehreren Standorten.
Sollte der Geschäftsführer informiert werden?