Einphasen-Drei-Leiter Netz ( 50Amp-Supply ) im europäischen Stromnetz anschließen?
Kann eine Einphasen-Drei- Leiter-Installation aus den USA ohne weiteres an das europäische Stromnetz angeschlossen werden? Zwischen L1 und L2 beträgt die Spannung 240V, was der Netzspannung in Europa entspricht ( zwischen Phase und Nullleiter ) . Der Mittelleiter ist in den USA geerdet und stellt somit die Spannung von 120V zwischen den Außenleitern L1 bzw L2 und Erde bereit.Wenn ich also die Außenleiter der US-Installation mit Phase und Nullleiter des europäischen Stromnetzes verbinde und den Mittelleiter mit dem Schutzkontakt des europäischen Stromnetzes, dann habe ich ein Dreileiter-Einphasen- Netzwerk, oder irre ich hier? Die maximale Stromaufnahme sollte bei 50Amp-Supply dann 25A im europäischen Netz nicht überschreiten ( halbe Spannung=doppelter Strom ).
4 Antworten
Du kannst bei uns keine 120V abgreifen.
Unser Stromnetz sieht (bis auf ein paar wenige Ausnahmeregionen, die ebenso inkompatibel wären), so aus:
https://www.energie-lexikon.info/img/drehstrom.png
3 Phasen um 120° phasenverschoben = Drehstrom.
Ihr Amis habt dagegen dieses Netz:
http://www.oempanels.com/wp-content/uploads/2016/08/120V-240V-Single-Phase-Power-Sketch.png
2 Phasen um 180° phasenverschoben = gegeneinander laufen, so dass die Spannung zwischen ihnen 240V beträgt.
Man könnte es auch, wie das Bild vermuten lässt, als eine einzelne europäische Phase mit Mittelanzapfung ansehen.
Diese Mittenanzapfung gibt es bei uns allerdings nicht.
Selbst wenn es ginge, wie du es dir denkst: Der Schutzleiter ("Erdung") ist NUR für die Erdung. Da darf nur im Fehlerfall Strom drüberfließen! Wenn du ihn betriebsmäßig belastet, schaltet sich der Strom eh ab (FI-Schalter).
Du müsstest dir also einen Spannungswandler besorgen, der das amerikanische Netz nachbildet.
240V-Verbraucher kannst du direkt an unsere Steckdosen anschließen, sofern die 50Hz kein Problem sind. Musst allerdings bedenken, dass wir andere Vorschriften haben und die Verbraucher evtl. nicht unseren Normen entsprechen.
in der Spitze mit 1000VA belastbar, als Dauerleistung stellt er 6000VA
Das kann ja irgendwie nicht sein oO. Dauerleistung > Spitzenleistung? Null vergessen/zu viel?
im normalen Netz, ist die Absicherung für eine Phase 16A
Diese Obergrenze gilt nur für Schuko-Stromkreise.
Für 25A müsstest du auf CEE gehen.
Da ich nie weis von welcher Phase im Drehstromnetz die 220 V auf der Steckdose abgegriffen werden, kann ich nicht einfach zwei Eingänge zusammen-schalten
Zwei Stecker parallel, um 16A+16A aus zwei Schukosteckdosen zu ziehen, um max. 32A zu bekommen, wäre extrem gefährlich und ist hierzulande auch nicht erlaubt.
Gibt es eine Möglichkeit die Phasen automatisch zu erkennen und entsprechend zu verschieben?
Wenn du 400V zwischend den Phasen hast, hast du 2 verschiedene.
Aber selbst wenn: Schuko scheidet aus. Dir bleibt nur CEE.
Ich weis auch nicht, ob die zwei Phasen des amerikanischen Netzes irgendwie gekoppelt sind.
Ja sind sie über den Neutralleiter. Siehe Abbildung, die ich gepostet habe. Wäre das nicht der Fall, könntest du nicht 240V abgreifen.
Die Verschiebung würde sich bei dieser Art des Anschlusses dann auf 120° ändern, was man dann eventuell durch Phasenverschiebung auf einem der beiden Trafos kompensieren müßte, damit die amerikanische Technik einwandfrei läuft.
In dem Fall irrelevant. Deine Geräte bekommen davon nichts mit. Auch nicht dein Trafo.
Zwischen den Außenleitern hast du trotzdem 400V Sinuswechselstrom. Sinus.... Wechselstrom... Basta. :D
Es wird erst mit allen 3 Phasen zu Drehstrom, wo die Phasenverschiebung relevant ist.
Elektromotoren laufen halt 20% langsamer.
Sie laufen langsamer, weil 50 statt 60Hz. Die.
Meine Empfehlung:
Zwei unabhängige(! das ist wirklich wichtig!) Wechselstromkreise mit jeweils eigenem Trafo herstellen, die auf 16A eingangsseitig ausgelegt sind.
Je nach Verfügbarkeit auf dem Campingplatz kannst du dann:
- Nur einen Trafo versorgen und mit nur 3kW leben, wenn nur eine Schukodose verfügbar ist.
- Beide Trafos mit zwei Schukodosen (dabei kann dir die Phasenlage egal sein, die 240V zwischen sekundärseitigem L1 und L2 hast du in jedem Fall).
- Beide Trafos mit Drehstrom (Stern) aus einer CEE versorgen. Zwei Phasen je einen (egal, welche zwei)
Auch 230V-Camper müssen mit den 16A haushalten, wenn nicht mehr verfügbar ist.
Nochwas: Bitte einen Fachmann zur Rate ziehen, bevor du irgendwas machst.
du wirst kaum 50A belastung auf eine phase herbekommen in D,da macht kaum ein netzbetreiber mit.die wollen gleichmäßige auslastung aller 3 phasen
Schutzkontakt und Nulleiter hat im Europäischen stromnetz das selbe potential da der Nulleiter geerdet ist. also nein
Achtung: US-Wechselstrom hat 60 Hz, europäischer 50! Schon dadurch können z.B. Motoren falsch laufen und wegen zu schwacher Belüftung überhitzen.
Hallo Cougar , das wuste ich bereits. der Motor laüft auf Grund des Frequenzunterschiedes 20% langsamer, was in der Praxis aber selten zu Problemen führt.
Hllo Frank, erst einmal vielen Dank. Ich verfüge bereits über einen Trafo, der ausgangsseitig 2x 120V bereitstellt (L1, L2 ). Der Trafo ist in der Spitze mit 1000VA belastbar, als Dauerleistung stellt er 6000VA. Damit wäre das amerikanische Netz weitgehend nachgebildet. Mein Problem besteht jetzt darin, da ich den Trafo in einem Campingfahrzeug verwenden will, eingangsseitig ca. 25A zu realisieren. Auf europäischen Campingplätzen, und übrigens auch im normalen Netz, ist die Absicherung für eine Phase 16A. Die 25A wären zwar möglich sind aber auf Grund des Leitungsquerschnitts grenzwertig und deshalb nicht ausgeführt. Ich wäre also auf zwei Eingänge 220V 16A angewiesen, was mir dann eine Leistung von 7200W ermöglichen würde und damit mehr als ausreichend ist. Die Gesammt-aufnahmeleistung des Campers ohne Trafoverlust liegt bei 5500W. Ich rechne für Trafo und Leitungsverluste nochmal 500 W dazu.Das würde der Trafo auf Dauer aushalten.Da ich nie weis von welcher Phase im Drehstromnetz die 220 V auf der Steckdose abgegriffen werden, kann ich nicht einfach zwei Eingänge zusammen-schalten. Gibt es eine Möglichkeit die Phasen automatisch zu erkennen und entsprechend zu verschieben? Ich weis auch nicht, ob die zwei Phasen des amerikanischen Netzes irgendwie gekoppelt sind. wenn sie getrennt sind, könnte man mit zwei Trafos arbeiten und jeweils l1 an dem einen Trafo und L2 am Anderen an-schließen. Dann wären die Phasen egal, denn Du schreibst, das die Phasen im amerikanischen Netz ja sowieso um 180° verschoben sind. Die Verschiebung würde sich bei dieser Art des Anschlusses dann auf 120° ändern, was man dann eventuell durch Phasenverschiebung auf einem der beiden Trafos kompensieren müßte, damit die amerikanische Technik einwandfrei läuft. Was den Frequenzunterschied angeht, betrifft das im wesentlichen die Ventilation. Elektromotoren laufen halt 20% langsamer. Bei thermischen Problemkindern (Trafos, Elektronik ) könnte es nötig werden einen zweiten Lüfter zu verbauen. Muß halt mal die Temperaturen im Dauerbetrieb messen, aber dazu muß die Anlage erst einmal laufen.