Eierstock Krebs?
Wird bei Eierstockkrebs auch die Gebärmutter automatisch Entfernt? Aus welchen Gründen würde man sie nicht mitentfernen? Ist es dann ein höheres Risiko erneut im Unterleib zu erkranken, wenn sie noch vorhanden ist?
Die Frage richtet sich an Personen mit Fachkenntnissen. Vielen Dank!
2 Antworten
Moin,
ein Ovarialkarzinom (= Eierstockkrebs) kann erst während einer Operation mit Sicherheit erkannt werden. Stellt sich während der Operation heraus, dass es tatsächlich ein Ovarialkarzinom ist, so werden tatsächlich beide Eierstöcke und Eileiter, die Gebärmutter sowie die regionalen Lymphknoten entfernt. Eine radikale Entfernung bessert nachweislich das Langzeitüberleben der Patientinnen und ist daher in jedem Fall zu empfehlen! Dennoch bleibt dieser Eingriff für die Frau sehr bedeutsam. Eine gute Betreuung vor und nach der OP ist daher unbedingt notwendig.
In Einzelfällen kann von einer radikalen Operation abgesehen werden. Bei jungen Frauen mit Kinderwunsch und einem Tumor in frühem Stadium (FIGO IA) kann eine fertilitätserhaltende Therapie erwogen werden. Dies ist aber eine absolute Einzelfallentscheidung und wird gemeinsam mit dem behandelnden Arzt entschieden.
Auf jeden Fall, ja! Im Zweifel und bei Bedenken durch den zuständigen (Haus-)Arzt beraten lassen.
Die Behandlung von Eierstockkrebs ist in der Regel mit der operativen Entfernung von Gebärmutter sowie Eileitern und Eierstöcken verbunden. Dieser Eingriff ist besonders bei jungen Frauen einschneidend, wenn noch ein Kinderwunsch besteht: Eine Schwangerschaft ist nach der Behandlung nicht mehr möglich. Mit der Möglichkeit, später noch schwanger zu werden, sind in bestimmten Fällen bei kleinen Tumoren und im frühen Stadium der Erkrankung möglich.Ist die Krebserkrankung sehr weit fortgeschritten, kann es in sehr seltenen Fällen notwendig sein, auch Nachbarorgane wie Harnblase, Teile vom Darm und Scheide zu entfernen (große Beckenoperation). Eine Operation dieser Art ist sehr einschneidend. Durch die Operation wird es manchmal nötig, künstliche Ausscheidungswege zu schaffen: z.B. einen für den Stuhlgang (Kolostoma) und/oder einen anderen für den Urin (Urostoma). Die Scheide kann durch Verpflanzung (Transplantation) von Haut- oder Haut-Muskelteilen von anderen Körperstellen wieder aufgebaut werden. Obwohl es nicht leicht ist, mit einer solchen Belastung zurechtzukommen, können Frauen im Laufe der Zeit wieder sexuelles Vergnügen empfinden. Die wichtigen Lustspender Kitzler (Klitoris) und Schamlippen sind bei der Operation nicht betroffen.
Danke für deine Info. Bei einer 78 jährigen Persson würde es aber Sinn machen, die Gebärmutter zu entfernen?( Ausser es wäre ein Ausnahmefall)