Ego und Selbstbewusstsein?

2 Antworten

Ich lege dir ans Herz, das du dir einen Therapeuten suchen solltest. Deine Frage ist hoch komplex. Einen einfachen Weg gibt es nicht. Du kannst nur versuchen deine sozialen Ängste zu besiegen. Dann verschwindet auch dein Ego Problem. Sich frei zu fühlen ermöglicht, das wahre Selbst zu sein“

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ArifJR 
Fragesteller
 27.05.2024, 21:13

Hallo, ich schaffe es aber einfach nicht. Ich kann einfach nicht aufhören darüber zu denken, was andere von mir denken. Ich kann nichtmal richtig frei an einer Straße entlang. Ich tue es trotzdem, aber es fühlt sich nicht normal an. Ich kann nicht mal meine Musik laut genießen, weil man sich sogar da früher eingemischt hat. Ich kann einfach nicht aufhören normal zu leben. Die Therapeutin bringen nichts, das kann ich auch aus Erfahrung sagen. Ich weiß nicht wie ich frei Leben soll und ich selbst sein soll und selbst wen es die Lösung ist diese ängste oder was es auch ist zu besiegen, dann wie???

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exyoo  27.05.2024, 22:34
@ArifJR

Ich verstehe dich. Mir ging lange Zeit genau so wie dir. Kennst du es auch, wenn man so sehr darauf achtet, wie man läuft, dass man es nicht mehr schafft „richtig“ zu laufen? Wahrscheinlich kennst du es. :)

Du musst begreifen, dass du anderen random Menschen scheiß egal bist. Niemand achtet darauf, wie du dich in der Öffentlichkeit bewegst oder was du machst. Wirklich frei wirst du dich wahrscheinlich nie fühlen, aber es ist ein Anfang, wenn du es begreifst, dass dich in der Öffentlichkeit niemand mustert. Die einzigen Menschen die aktiv mustern, sind Menschen wie wir. Und deshalb denkt man das alle anderen einen beobachten und bewerten.

Dir müssen die random Menschen, genau so egal werden, wie du es für sie bist. Ansonsten wirst du nie „frei“ sein.

Das mit dem Ego kenne ich nur zu gut. An guten Tagen fühlt man sich Selbstbewusster als sonst, und an schlechten Tagen fühlt man sich wie der schwächste Mensch der Welt. Man muss lernen die Selbstbewusste Phase aufrecht zu erhalten. Aber ich kann dir nicht wirklich sagen wie es geht. Seit gut 2 Monaten bin ich in einer recht guten Phase. Ich habe angefangen jenes zu ändern, was ich an mir selbst nicht mochte. Vielleicht war das schon ausreichend.

Ps. Wie viele Therapeuten braucht man, um eine Glühbirne auszutauschen? - Nur einen, doch die Glühbirne muss sich wirklich verändern wollen.

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Werde dein bester Freund/Freundin. Das ist leichter als du glaubst, aber auch leichter gesagt als getan. Übernimm Verantwortung für dich, dein Leben, dein Verhalten, Deine Taten…

Nein... nicht die anderen sind "schuld"....

andere lösen in dir etwas aus, aber die Urwunde liegt in dir. Du verleugnest sich selbst. Du spielst dir und anderen immer etwas vor. Du bist nie authentisch.

Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klar zu kommen. Das Leben wird viel freudvoller und die Selbsterkenntnis hört nie auf. Je mehr Du über dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.

Nimm dich mit all deinen Stärken und schwächen erst einmal selber an und liebe dich selbst. Natürlich ischmerzt es, wenn ich Kritik über mich höre.

Es gab Zeiten, da hast du versucht es allen anderen Recht zu machen.

Kennst du die Geschichte: Vater und Sohn spazieren mit einem Esel? Die Metapher von Vater, Sohn und Esel – Eine Geschichte zum Nachdenken, über die Möglichkeit eigene Entscheidungen zu treffen und den Wunsch, es anderen recht zu machen …

Stelle Dir einfach drei Fragen:

„Wer bin ich?“

„Was kann ich gut (welche Talente habe ich)?“

„Wo liegen meine Engpässe auf dem Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit?“.

Ich wiederhole mich: Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klarzukommen. Und die Selbsterkenntnis hört auch nie auf. Je mehr Du über Dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.

 „Empfinde ich mich als Opfer in diesem Leben oder als Macher und Gestalter?“

Wer sich als Opfer anderer Menschen, der Umstände, seiner Krankheit, der Politik oder der Wirtschaft sieht, der schwächt sich allein durch diese Einstellung und schadet sich damit selbst.

Nicht falsch verstehen: Natürlich wird vielen von uns übel mitgespielt. Manchmal kommen wir einfach auch unter die Räder größerer Entwicklungen, über die wir wirklich keinerlei Einfluss haben. Manchmal haben wir durch unsere Taten und Unterlassungen selbst unseren Anteil an unseren Schwierigkeiten gehabt. Und oft können wir wirklich überhaupt nichts dafür.

Aber es hilft ja nichts: So ist das Leben nun mal. Es geht an dieser Stelle nicht darum, wer Schuld an meiner Misere hat. Es geht darum, wie ich es erreiche, dass es mir wieder besser geht. Wer Unzufrieden mit seinem Leben ist, stelle sich folgende Frage:

„Worauf will ich meine Aufmerksamkeit und Energie verwenden?“

Ich kann mich darauf konzentrieren, wie schwer ich es habe, wie gemein die anderen sind, wie fies die Welt ist und dass ich ja doch nichts machen kann. Damit gebe ich mich und mein Leben auf, ich mache mich selbst zum Opfer und ich zementiere damit meine Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht. Natürlich macht das niemand mit Absicht oder aus Blödheit. Natürlich nicht. Das spielt aber keine Rolle – die Wirkung ist die gleiche.

Die bessere Alternative: Ich konzentriere mich wieder und wieder darauf, was ich selbst tun kann, um meine Situation zu verbessern. Das ist oft schwer, anstrengend und kostet Überwindung. Aber es setzt auch plötzlich Energie frei. Etwas zu unternehmen fühlt sich 1000x besser an, als sich ohnmächtig und hilflos zu fühlen. Und man kann immer etwas tun, wenn man konsequent nach Lösungen sucht und systematisch die eigenen Möglichkeiten ausreizt.

Dadurch nehme ich automatisch mein Leben in die Hand und werde zum Macher.

Kein Therapeut kann Dir helfen, wenn Du nicht bereit bist, Dir helfen zu lassen. Wie so eine Hilfe aussieht: Therapeuten helfen Dir dabei, Dich wieder besser zu spüren, damit Du rechtzeitig gut für Dich sorgst.

Noch anders gesagt: Erwarte nicht von den anderen oder der Welt um Dich herum, dass sie sich ändert. Ändere Du etwas. Ändere Dich.

Ändere Deine Einstellung zu Dir selbst. Nimm Dein Leben in deine Hand. Nur Du kannst wissen, was Dir guttut. Lebe Dein Leben und nicht das Leben, dass andere Dir vorgeben. Sei einfach Du selbst.

Die Opferrolle zu verlassen, bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen. Damit meine ich, dass es zuallererst die eigene Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es Dir gut geht. Und dass Du Dir darüber bewusst bist, dass Du Teil eines Systems bist, dass Du mitgestalten kann. Ob das nun in der eigenen Familie, in der Firma oder in der Gesellschaft ist.

Nur Du allein bist verantwortlich für die Dinge, die Du veranlasst, die Du unterlässt und die zu zulässt. Verhalte Dich stets so, dass es Dich nicht verletzt, wenn Dein Verhalten andere verletzt, ist es deren Problem.

Du hast das Recht, Dein Verhalten nicht zu rechtfertigen.

Du hast das Recht, die Verantwortung für die Probleme anderer Menschen abzulehnen.

Du hast das Recht, Deine Meinung und Deine Wertvorstellungen zu äußern.  

Du hast das Recht, jederzeit Deine Meinung zu ändern.

Du hast das Recht, nein zu sagen, ohne Dich schuldig zu fühlen.

Von Herzen ganz liebe Grüße