Dropshipping - wie funktioniert das?

4 Antworten

Zu der Frage mit der Anmeldung: Ja, Du musst ein Gewerbe anmelden und z. B. bei Ebay einen gewerblichen Account haben.

Und gegenüber der Kunden bist Du verantwortlich, denn Du bist deren Vertragspartner.

Dropshipping von Produkten kannst du natürlich auch über Plattformen abwickeln.

Behalte allerdings im Hinterkopf: Auch wenn einige TikToker etwas anders behaupten: Reich wirst du damit nicht, und es macht Arbeit. Zudem müsstest du für nennenswerte Umsätze in Werbung investieren. Das ist keine schenlle Nebenbeschäftigung, die dich mal eben nach Feierabend zum Millionär macht.

Nach elf jahren im Onlinehandel kann ich dir sagen: Wenn du einigermaßen oben mitspielen willst, macht Werbung etwa 60%-70% deines Gesamtetats aus, ansonsten kannst du am Markt momentan nur mit absoluten Nischenprodukten irgendetwas reissen. Und du brauchst hohe Gewinnspannen. Die hast du nicht, wenn du zum Endverbraucherpreis einkaufst.

Davon abgesehen: Dropshipping ist eine legitime Methode, wenn du einen Lieferanten hast, der den Versand an den Kunden für dich übernimmt (und mit dem das auch so abgesprochen ist).

Wenn du versuchst, unabgesprochen einen Lieferanten immer direkt an deine Kunden versenden zu lassen, wird er früher oder später die Notbremse ziehen. Noch problematischer wird es, wenn du versuchst, Plattformen wie Ebay oder Amazon als Dropshipping-Lieferanten zu nutzen. Dafür sind sie nicht gedacht, und das widerspricht eigentlich auch den Geschäftsbedingungen. es wird allerdings trotzdem häufig gemacht.

Es gibt so etwas wie "Amazon-Ebay-Arbitrage". Du kannst einen Artikel, den du auf Amazon siehst, für einen höheren Preis bei Ebay einstellen, und wenn ihn jemand kauft, just in time bei Amazon bestellen. Und zwar als Geschenk, damit keine Rechnung beiliegt. Wenn du einen Prime-Account hast, kostet dich das noch nicht einmal Versandkosten, wenn du direkt an den Kunden liefern lässt.

Der Grund, weshalb sowohl Amazon wie die entsprechenden Marketplace-Verkäufer das hassen, ist:

Mit Prime-Account kostet dich der Versand erst einmal nichts. Den Marketplace-Verkäufer hingegen schon, denn Amazon stellt zum Teil recht derbe Gebühren in Rechnung. Hinzu kommen die Rücksendungen. Kurzum: du nutzt alle Vorteile des Amazon-Versands, lädst aber alle Nachteile beim Marketplace-Händler ab. Gibt es ein Qualitätsproblem, lässt du einfach an Amazon zurücksenden, und das kostet wieder nur den originalen Händler richtig Geld, nicht dich. Kurzum: Du verdienst dein Geld nicht unbedingt mehrheitlich damit, den Kunden zu beliefern, sondern den Original-Verkäufer auszunehmen. Ob der sich das gefallen lässt, ist eine andere Frage.

Amazon wiederum sieht das als Missbrauch ihres Prime-Modells an, da du die für dich gebuchte Versandkostenfreiheit missbrauchst, um Händlerkosten zu sparen, und die "als Geschenk versenden"-Funktion, um die Herkunft zu verschleiern - so ist das nicht gedacht.

Ebay wiederum sieht, wenn sie es merken, einen Verstoß gegen ihre Geschäftsbedingungen, da du Artikel verkaufst, die du nicht hast. Da kann also durchaus eine Sperre passieren.

Wenn ein Amazon-Marketplace-Händler das mitbekommt, kann er richtig Spaß haben - und dich richtig Geld kosten. Alles, was er dann machen muss, ist, zu warten, bis ein Artikel bei Ebay gekauft wird (oder ihn vielleicht auch selbst kaufen) und zeitgleich den Preis bei Amazon extrem hoch setzen. Und auf einmal hast du die Wahl: Entweder negative Bewertung und vielleicht Ebay-Sperre, oder du kaufst etwa mal eben ein paar Socken für 300 Euro für deinen Kunden, verkaufst sie ihm für 10 und machst 290 Verlust... Auf die Art und Weise haben wir das Problem damals sehr schnell gelöst bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich empfehle dir ein Fernstudium zum E-Commerce-Manager. Da lernst du viel zum Thema E-Com. und vor allem auch Rechtliche Grundlagen.

Klar kannst du Dropshipping über Amazon/eBay etc. machen.

Wenn du etwas verkaufst dann steht es selbstverständlich auch in deiner Verantwortung dass es richtig funktioniert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Kann ich dropshipping auch einfach bei ,,öffentlichen onlineShops'' die schon da sind wie z.B. Amazon, ebay oder ebay kleinanzeigen betreiben?

Das ist nicht verboten, aber der Kunden merkt das dann ja dass die Ware von einem anderen Händler kommt und bestellt beim nächsten mal direkt dort.

was wäre, wenn die Kopfhörer kaputt wären (z.B beim Versand beschädigt)
Muss ich dafür gerade stehen oder die Hersteller die ja auch das Produkt versenden?

Erst mal Du. Du bist der Vertragspartner des Käufers und Du bist sein Ansprechpartner. Mit dem Hersteller hat der Kunde keine Verbindung und kein Vertragsverhältnis. Aber Du kannst Dir dann im Nachgang von Deinem Lieferanten den Schaden wieder holen bzw ersetzen lassen. Das ist aber ne Sache zwischen Euch beiden. Das ist nicht die Baustelle des Kunden

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
user212e 
Fragesteller
 18.10.2021, 17:56

''Das ist nicht verboten, aber der Kunden merkt das dann ja dass die Ware von einem anderen Händler kommt und bestellt beim nächsten mal direkt dort.''

Wie soll der das merken? Muss ich bei ebay dann auch von ihm die Adresse angeben, von die gesendet wird?

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Highlands  19.10.2021, 10:05
@user212e
Wie soll der das merken?

Weil auf dem Paket nicht Dein Name als Absender steht sondern ein anderer?

Weil im Paket womöglich ein Lieferschein gar die Rechnung des anderen Händlers liegt?

"Echte" Dropshipping-Lieferanten (die auf sowas eingerichtet sind) versenden die Ware neutral, d.h. mit deinem Absender und einem neutralen Lieferschein. So merkt der Kunde das nicht.

Kaufst Du aber bei einem x-beliebigen Händler der mit dem Procedere nicht vertraut ist oder "neutralen Versand" gar nicht anbietet, dann fliegt das ruck-zuck auf

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