Domain eines insolventen Konkurrenten kaufen - sinnvoll?

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Wenn die Website über ein gewisses Suchvolumen verfügt, und ein ordentliches Backlink-Profil hat, dann würde ich sie auf jeden Fall kaufen. Ich sehe da auch keine moralischen Probleme. Du nimmst ja niemanden was weg. Die Domain würde ja sonst einfach abgeschaltet. Natürlich kannst du dem Insolvenzverwalter nicht nur 20€ bieten. Dennoch würde ich so niedrig wie möglich rangehen. Ein üblicher Einstiegspreis liegt so zwischen 400 und 600€. Und Insolvenzverwalter ist ja dazu verpflichtet, möglichst alles zu Geld zu machen. Also wird er da vermutlich auch nicht ewig rum verhandeln. Hängt natürlich auch davon ab wie viel Ahnung er von Domains und deren potentiellen Wert hat.

Die Weiterleitung kannst du auf jeden Fall so einrichten, dass die alten Links dann auf eine von dir festgelegte Seite deiner Domain weitergeleiteten werden.

Idealerweise landen aber natürlich nicht alle Links auf derselben Seite, z.B. der Startseite, sondern auf den Seiten die thematisch zu dem jeweiligen Link passen. Damit der Nutzer, der auf den Link klickt dann auch bei dem Thema landet das er erwartet. Sonst ist dir ein Absprung ziemlich sicher.

Und ich würde auch keinesfalls nur auf die Backlinks achten, sondern auch auf die Rankings der Seite. Gegebenenfalls würde ich die alte Domain sogar bestehen lassen und dort Inhalte erhalten bzw. neu erstellen, um die Rankings nicht zu verlieren und dann in den Inhalten dieser Seiten auf deine Website verlinken.

Das hängt aber natürlich auch etwas an der Domain. Denn wenn die Domain z.B. den Namen des Vorbesitzers enthält, dann ist es natürlich schwierig. Wenn es sich aber um eine generische Domain handelt, also z.B. holz-günstig-kaufen.de, dann spricht ja nichts dagegen die Webseite erstmal laufen zu lassen bzw. eben mit neuen Inhalten zu füllen.

Je nachdem wie stark die Website ist, bringt das eventuell sogar mehr als die Backlinks.

Aber ohne die Domains zu kennen ist das natürlich nur Glaskugelschauen.

Du kannst mir die beiden Domains gern mal schicken, dann könnte ich es mir anschauen.

Das ist ein typisches Thema für Sichmaschinenoptimierer. Eine Domain zu kaufen ist das eine, den vorbestehenden Inhalt das andere.

Ggf. ist es möglich, auch das Redaktionelle (die Rechte daran) mitzuerwerben, wenn das von beiden Parteien erwünscht ist. Es gibt einige, die die Inhalte aus einer Wayback-Maschine rekonstruieren und so anpassen, dass eine urheberrechtlich ausreichende Schöpfungshöhe entsteht, sofern die Urheberrechte nicht miterworben wurden. Das beinhaltet aber viel Arbeit.

Ob das reine Weiterleitung und thematische Rücksicht von Links von den Suchmaschinen in Zukunft noch bedenkenlos akzeptiert wird, ist zunehmend fraglich, aber nicht ausgeschlossen.

Es handelt sich bei so einer Maßnahme i.d.R. um eine sogenannte "Black-Hat-Technik", die von den Suchmaschinenanbietern nicht so gern gesehen werden. (daher auch der Name)