Dolmetscher oder Übersetzer, welcher Beruf ist schwieriger?

4 Antworten

Dolmetscher hat einen eingeschränkteren Kreis an Arbeitgebern (man muss praktisch selbständing sein, oder EU-Beamter). Als übersetzer hat man eine breitere Auswahl an Themen, Spezialisierungen, Arbeitgebern, Berufschancen.

Als Dolmetscher muss man vor allem schnell denken können und schnell verstehen, was jemand sagen will. Ausserdem braucht man sehr gute Sprachkenntnisse, Entweder Muttersprache und 3-4 Fremdsprachen oder 1 Muttersprache, 1 Sprache fast so gut wie Muttersprache und 1 weiteree Fremdsprache.

Als übersetzer muss man auch gut verstehen, was jemand sagen will, aber man hat mehr Zeit. Man muss vor allem formulieren können und braucht eine bombensichere Rechtschreibung (allerdings kann man auch Programme verwenden, die einem dabei helfen). Man kann sich auf ein Gebiet spezialisieren. Man kann auch nachher noch abzweigen in Journalismus, Fachjournalismus, Unternehmenskommunikation u.ä.

Die beiden Studiengänge haben meist ein gemeinsames BA, und erst bei MA muss man sich spezialisieren. Bei Dolmetscher kommen weniger durch als bei Uebersetzer. Oft gibt es beim Dolmetsch-Studiengang schon eine Aufnahmeprüfung, wo nur sehr wenig Kandidaten durchkommen. Die Unis, die sehr viele Dolmetsch-Abschlüsse haben produzieren meist keine brauchbaren Dolmetscher - d.h. um brauchbare dolmetscher zu produzieren braucht man anscheinend eine ziemlich strenge Selektion. Daher würde ich sagen: Dolmetscher-Abschluss ist schwieriger. Aber das heisst nicht, dass der Beruf besser ist.

Hallo,

beides kann man selbstständig betreiben.

Im Allgemeinen ist mir um den Beruf des Übersetzers/Dolmetschers nicht bange. Immerhin versucht man schon lange vergeblich einen Blechtrottel dafür zu entwickeln und das wird wohl auch noch lange so bleiben. Wenn es überhaupt je gelingen wird.

Tatsache ist aber bereits jetzt, dass der Markt schwer umkämpft ist und die Branche mit Dumpingpreisen zu kämpfen hat. Mit den Einkünften eines selbstständigen Übersetzers lässt sich nur schwerlich eine Familie ernähren.

Dazu kommt, dass man dem Beruf des Übersetzers/Dolmetschers - so man geistig fit bleibt - bis ins hohe Alter von daheim aus nachgehen kann. Somit sind viele Übersetzerstellen auf lange Sicht belegt und der Nachwuchs bekommt nur schwer einen Fuß in die Tür.

Die besten Chancen hat man, wenn man sich eine Nische (seltene Fachgebiete) sucht und weniger verbreitete und aufstrebende Sprachen beherrscht (Chinesisch, Japanisch, Russisch, Spanisch).

Ein Studium zum Übersetzer/Dolmetscher kann man z.B. an der Uni Heidelberg (uebersetzer-studium.de/html/unis.htm) absolvieren. Ob dort ostasiatische Sprachen angeboten werden, müsstest du erfragen.

Das gilt auch für die weiteren Universitäten in Deutschland, an denen man Übersetzer / Dolmetscher studieren kann

unter folgendem Link von Aniello Scognamiglio:

proz.com/forum/german/12702-dolmetschen _ %C3%9Cbersetzen _ studieren_in_deutschland.html.

Man muss aber nicht studiert haben, um Übersetzer/Dolmetscher zu werden. Zumindest nicht, wenn es um gängigere Sprachen, wie Englisch, Französisch und Spanisch geht. Auch Sprachschulen und Dolmetscher-Institute bieten Kurse / Ausbildungen zum Übersetzer/Dolmetscher an. Diese schließen i.d.R. mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab. Man darf sich dann staatl. geprüfter Übersetzer/Dolmetscher nennen und wird auch als solcher beim BDÜ anerkannt.

(siehe: duesseldorf.ihk.de/Weiterbildung/Weiterbildung_pruefungen/Weiterbildungsabschluesse/1287516/Uebersetzer.html;jsessionid=11637118785330AD1336816156621B81.repl1)

Beim Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (bdue.de) sowie beim Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) (literaturuebersetzer.de) findest du Informationen rund um den Beruf des Dolmetschers/Übersetzers, auch zur Ausbildung und zum Studium.

AstridDerPu

Dolmetscher ist in der Regel viel anspruchsvoller und stressiger. Beide Berufe kannst Du als Selbständiger ausüben. Die Honorare für Dolmetschen sind meist um ein Vielfaches höher als beim Übersetzen. Orchideensprachen sind immer lukrativ.

Hallo taskalakos23,

Dolmetscher ist in der Tat viel anspruchsvoller. Wenn Du nicht zweisprachig aufgewachsen bist, wirst Du kaum eine Chance haben, jemals ein guter Dolmetscher zu werden.

Als Übersetzer kannst Du Dich sehr gut selbständig machen. Insbesondere wenn Du Fachexpertise in einem technischen oder juristischen Thema hast. Da gibt es Arbeit wie Sand am Meer.

Obstgeist  05.10.2016, 22:44

Könntest du das mit der Fachexpertise näher erläutern? Ich sehe mich auch vielleicht als Übersetzer in der Zukunft.
Müsste man das Fach vokabular können oder auch die Inhalte verstehen? Bitte führe das weiter aus :D

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