DNA Hypridisierung?

2 Antworten

Zum Auftrennen der DNA in ihre Einzelstränge, dem Aufschmelzen, muss Wärme zugeführt werden. Die Temperatur, die dafür notwendig ist, ist abhängig davon wie viele Bindungen in Form von Wasserstoffbrücken zwischen den Einzelsträngen ausgebildet werden. Sie hängt daher z. B. vom Verhältnis von A und T zu G und C ab (zwischen A und T werden nur zwei, zwischen G und C drei Wasserstoffbrücken gebildet), aber eben auch davon, wie viele Nukleotide der Einzelstränge komplementär sind.

Nimmt man je zwei Einzelstränge der gleichen Art, dann sollten natürlich alle Nukleotide der Einzelstränge zueinander komplementär sein.

Bei der DNA-Hybridisierung werden aber die Einzelstränge verschiedener Arten, z. B. Mensch und Schimpanse, miteinander zu einem Doppelstrang verbunden. Dadurch werden nicht alle Nukleotide zueinander komplementär sein. Wenn z. B. beim Menschen an einer Stelle ein A steht und beim Schimpansen ein G, "passen" die Stränge hier nicht und binden nicht. Bei der DNA-Hybridisierung werden somit nicht alle Bindungen ausgebildet, die theoretisch möglich sind (wenn vollständige Komplementarität vorliegt). Dadurch wird die zum Aufschmelzen notwendige Temperatur geringer. Und zwar umso niedriger, je weniger Stellen zueinander passen. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Verwandtschaft, denn je entfernter zwei Arten miteinander verwandt sind, umso mehr Stellen sind unterschiedlich, folglich ist die Schmelz-Temperatur dann niedriger.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Bei der DNA-DNA-Hybridisierung gibt die Temperatur darüber Auskunft, wie hoch der Verwandtschaftsgrad ist. Je mehr Basenpaare sich nämlich gebunden haben, desto höher muss die Temperatur zum Aufbrechen der Basenpaare sein. Je höher also die Temperatur ist, desto ähnlicher die DNA-Sequenz und desto höher der Verwandtschaftsgrad.