Diskussionen sind sinnlos?

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19 Antworten

Nein

... auch wenn es keine Einigung gibt, lernt man das Gegenüber als Menschen kennen.

Bei den öffentlichen Diskussionen geht es nicht um Überzeugung des Gegners. Man möchte die Zuhörer überzeugen. Es geht darum, die eigene Position in der Öffentlichkeit gut darzustellen. Sympathisanten zu halten und neue Wähler oder Befürworter zu bekommen.

Nein

Diskussionen sind überhaupt nicht sinnlos, nur wie sie teilweise geführt werden ist wirklich sinnlos.

Das was die meisten Leute Diskussionen nennen, ist in Wahrheit ein Schlagabtausch sinnloser Unterstellungen von Positionen, wo jede Unterstellung eines guten Willen beim Gegenüber komplett ignoriert wird.

Ein gutes Beispiel ist die Diskussion um den Krieg in der Ukraine. Die sich gegenüberstehenden Positionen (Für Waffenlieferungen und gegen Waffenlieferungen) haben längst aufgehört daran zu glauben, dass beide Seiten aus einem aufrichtigen Wunsch heraus argumentieren, die allgemeinen Verhältnisse zu verbessern und so kann natürlich auch keine Einstellungsänderung stattfinden.

Meine Erfahrung ist, dass wenn man mit der Unterstellung eines guten Willen als Maxime diskutiert und die Positionen des Gegenübers in dieser Hinsicht wirklich ernstnimmt, zuhört und auf sie eingeht - auch wenn man sie nicht teilt - man die andere Seite und auch sich selbst zum Überdenken der eigenen Positionen bringen kann.

In dieser Hinsicht wäre es sicherlich hilfreich, wenn man in der Schule mehr darüber lernt, wie man diskussionen führt.

Konflikte ohne Ergebnis diskutieren und Konflikte lösen habe ich beides erlebt.

Ich mag Diskussionen mit Argumenten, die für mich neu sind. Da kann ich die eigenen Kenntnisse überprüfen / erweitern. Das heißt nicht, dass ich mit fliegenden Fahnen zum „gegnerischen Lager“ überlaufe, die Grundeinstellung bleibt recht stabil.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis können wir gegensätzliche Ansichten besprechen. Zu anderen Themen sind wir dann wieder einer Meinung.

Nein

Diskussionen überzeugen in der Regel nicht den anderen. Obwohl: Das mag manchmal vorkommen. Wenn es um nicht dogmatische Dinge geht, passiert dies vielleicht sogar ziemlich oft. Wenn ich mit einem Koch diskutiere wie man ein Steak richtig brät, kann er mich sicherlich überzeugen. Wenn ich mit Freunden darüber diskutiere wie wir das Wochenende verbringen, kann in der Regel einer überzeugen und wir gehen nicht im Streit auseinander.

Doch bei politischen Diskussionen, vor allem öffentlich oder auf social media, geht es nicht um den anderen. Den zu überzeugen ist schon deshalb kaum möglich, weil der dann sein Gesicht verliert. Es geht um die Zuschauer. Um die Leute am Rand, die Leute "auf dem Zaun" wie man auf englisch sagt (on the fence).

Sie hören die Argumente beider Seiten und entscheiden sich stumm für diejenigen die sie für überzeugender halten.

Außerhalb der Peergroup waren Diskussionen schon immer recht sinnlos weil jeder auf seine eigene Meinung pocht. Am Ende läuft das so gut wie immer auf persönlichen Beleidigungen hinaus :-)