Blickwechsel 10. November 2021
Deine Fragen an eine Astrologin
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Die Bibel und Astrologie?

1 Antwort

Hallo,

zunächst einmal finde ich dieses Kapitel der Bibel etwas frauenfeindlich, da es das dekadente und wohl etwas größenwahnsinnige Babylon mit einer verkommenen Frau vergleicht. Tatsächlich kenne ich aber mehr Männer, für die dieses Beispiel passen würde. Und vor denen die Menschheit gewart werden sollte.

Hinzu kommt, dass es sich um eine Passage aus dem Alten Testament handelt. Im Christentum hingegen spielen Sterndeuter gleich zu Beginn eine tragende Rolle, wie im Matthäus-Evangelium beschrieben. Der Stern von Bethlehem, das neue Zeitalter, dass durch die Ankunft eines Gottkönigs beginnen sollte, sind hier zum Beispiel Hinweise auf die Rolle der Astrologie. Dass es ein neues Zeitalter geben sollte, wurde damals übrigens damit begründet, dass gerade das Sternbild Fische für die nächsten 2000 Jahre an den Frühlingspunkt wanderte - der noch heute der erste Orientierungspunkt für das Osterfest ist, für die Auferstehung des Göttlichen (in früheren Zeiten der Sonne). Dass es ausgerechnet ein Fisch ist, der noch heute als Symbol der Christenheit gilt - auch hier gibt es klare Indizien, dass das beginnende Zeitalter der Fische Pate stand.

Mehr über die astrologischen Wurzeln in der christlichen Kultur erfährst Du auch in meinem Artikel:

https://www.astrologie-schule-bremen.de/astrothek/christliche-astrologie/

Aber zurück zu Deinem vorchristlichen Abschnitt, ich nehme an, Du beziehst Dich auf folgende Passage:

"Es sollen hertreten und dir helfen die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen werde! Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt."

Dazu meine ich als Astrologin, dass das Wissen um die Mondphase eher wenig nützt, wenn beispielsweise eine Stadt in dekadente Verwirrung fällt. Schließlich verließ sich Babylon ja auf seinen Reichtum und seine Wirtschaft, auf seine Wissenschaft und seine Kultur. Es verlor die Verbindung zum Höheren, wir können auch sagen zu Gott.

Verstehen wir Gott jedoch als höhere Ordnung, als himmlische Macht und als kosmisches Gefüge, so dürfte er sich ganz besonders in den himmlischen Konstellationen zeigen, deren Rhythmen harmonisch aufeinander abgestimmt sind. An welcher Stelle wir stehen in diesem göttlichen Gefüge, welche Aufgaben uns aufgetragen worden sind und welche Talente wir mitbekommen haben, das zeigt uns dann die Astrologie. Was wir daraus gestalten, müssen wir dennoch selbst entscheiden, mit unserem eigenen Gewissen vereinbaren. Ein verantwortungsvoll erstelltes Horoskop hilft uns hier auf jeden Fall, die eigene Mitte, den höheren Sinn und schließlich sogar den Einklang mit Gott zu finden.