1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

das ist eine gute Frage.

Viele haben hier ja etwas komische Erwartungen. Manche denken, ich könne die Zukunft vorhersagen, am besten gleich den Lottogewinn oder den Umzug nach Wuppertal. Andere hingegen halten gar nichts von Astrologie, müssen sie ja auch nicht. Wieder andere kommen hingegen wie Hexenjäger daher mit Argumenten, die schnell offenbaren, dass sie keinen Schimmer davon haben, was ich beruflich wirklich mache.

Praktisch ist es daher so: Ich erstelle persönliche Horoskope und bespreche diese dann mit meinem Klient/inn/en. Dafür brauche ich zunächst das Geburtsdatum mit Ort und Uhrzeit.

Dann wird das eigentliche Horoskop (wörtliche Stundenschau) erstellt. Das ist ein Kreis, auf dem sehen wir dann die Tierkreiszeichen, welche Planeten gerade aufgehen, welche über oder unter dem Horizont stehen, wo sich der Mond befindet,und welche Winkel die Planeten zueinander bilden. Jeder Mensch hat hier also sein ganz eigenes Geburtsbild, seine eigene Konstellation. In der Astrologie gehen wir ja davon aus, dass Konstellationen im Großen ebenso wie im Kleinen bestehen, im Himmel ebenso wie im Miteinander.

Das Horoskop ist dabei vor allem wie ein persönliches Mandala zu sehen, durch das die eigenen Aufgaben im größeren Ganzen deutlicher werden. Es dient aber weniger der Prognose als der Meditation, dient der Bewusstwerdung und dem Finden der eigenen Mitte im Gefüge der größeren Zusammenhänge. Das kann sehr hilfreich sein, um mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Wir sehen im persönlichen Horoskop also, welche Aufgaben uns aufgetragen worden sind und welche Talente wir mitbekommen haben. Was wir daraus gestalten, müssen wir dennoch selbst entscheiden, mit unserem eigenen Gewissen vereinbaren. Ein verantwortungsvoll erstelltes Horoskop hilft uns hier auf jeden Fall, einen höheren Sinn zu finden. Und zu verstehen, warum beispielsweise in einer Saturn-Phase vieles nur langsam geht, dafür aber Wichtiges gereglt wird. Oder während einer Mars-Konstellation größere Herausforderungen anstehen, bei denen es gilt, sich durchzusetzen. Mit dem Horoskop beleuchten wir demnach auch, was gerade ansteht. Hier gibt es aber keine Prophezeihungen und keine Versprechungen, sondern es wird gemeinsam mit den Klienti/inn/en beraten, was unter den gegeben Konstellationen sinnvoll ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV
IsaidwhatIsaid  10.11.2021, 15:59
Es dient aber weniger der Prognose als der Meditation, dient der Bewusstwerdung und dem Finden der eigenen Mitte im Gefüge der größeren Zusammenhänge. Das kann sehr hilfreich sein, um mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Sehr schön formuliert! :)

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earnest  10.11.2021, 16:34

Kann bei der Bewusstwerdung und dem Finden der eigenen Mitte nicht vielleicht die Hilfestellung durch psychologische Beratung nützlicher sein, da diese nicht den "Umweg" über die Sterndeutung erfordert?

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Christine Keidel-Joura  10.11.2021, 16:37
@earnest

Du wirst es vielleicht nicht glauben wollen, aber tatsächlich ergänzen sich Astrologie und Psychologie sehr gut. Die Psychologinnen, die bei mir in den Unterricht oder die Beratung kommen, wissen es zum Beispiel sehr zu schätzen, dass sie markante Themen im Horoskop viel schneller erkennen können als in endlosen Sitzungen. Ich hingegen kann nur aufzeigen, wo bestimmte Themen sitzen, leiste aber nicht die therapeutische Arbeit.

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earnest  10.11.2021, 16:43
@Christine Keidel-Joura

Auch wenn ich das gern glauben WOLLTE, ich glaube es nicht.

Zudem habe ich nicht den Eindruck, dass du meine Frage - das Vermeiden eines möglichen "Umwegs" über die Sterne - wirklich beantwortet hast.

Die "interdisziplinäre Zusammenarbeit" ist meiner Ansicht auch nicht sonderlich verbreitet. So bezweifle ich die Anwesenheit einer beträchtlichen Anzahl von angehenden oder fertig ausgebildeten "Sterndeuterinnen" in Psychologiekursen an deutschen Unis.

Ich kenne auch Psychologen, die keine "endlosen Sitzungen" benötigen, um zum Kern der Sache vorzustoßen.

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earnest  10.11.2021, 17:37

Wieso sehen wir "also", welche Aufgaben uns "aufgetragen" wurden?

Von wem wurden sie uns aufgetragen?

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